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Einmal Playboy, immer Playboy?

Einmal Playboy, immer Playboy?

Titel: Einmal Playboy, immer Playboy?
Autoren: A McAllister
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unterstützt und waren immer für ihn da. Erst jetzt konnte er nachvollziehen, warum Cat ihn immer um seine Familie beneidet hatte.
    Er war es ihr und den beiden schuldig, die Trennung zu verhindern. Also suchte er beim Frühstück das Gespräch mit seiner Mutter.
    Malena beharrte darauf, endlich ihr eigenes Leben zu führen. „Ich habe vierzig Jahre lang das Leben deines Vaters gelebt. Das reicht.“
    „Liebst du ihn denn nicht?“, fragte Yiannis. Von Liebe zu reden fiel ihm gerade jetzt sehr schwer.
    „Natürlich liebe ich ihn, aber er hat nur seine Geschäfte im Kopf und verletzt mich mit seinem Egoismus. Ich liebe ihn, und jetzt werde ich ihn verlieren.“ Sie war den Tränen nahe.
    „Du verlierst ihn nicht, du lässt dich von ihm scheiden, Mom“, hielt er ihr vor.
    „Weil ich nicht mit ansehen kann, wie er sich selbst ins Grab bringt. Das bringt mich nämlich auch um.“
    Verzweifelt suchte Yiannis nach einer Lösung. Dabei fiel ihm die Ähnlichkeit zwischen seiner Mutter und Cat auf. Beide Frauen waren liebevoll, großzügig und hingebungsvoll – bis zu einem gewissen Punkt. Leider musste er sich auch eingestehen, dass er seinem Vater mehr ähnelte, als er angenommen hatte. Sie waren beide egoistisch, uneinsichtig und stur.
    Yiannis fasste einen Entschluss. Am Donnerstagabend um sieben Uhr – nach zehn Uhr in New York, wo er seinen Vater vermutete – sagte er zu Malena: „Ich rufe jetzt Dad an.“
    „Tu, was du nicht lassen kannst“, murmelte sie und klapperte dabei mit den Stricknadeln.
    Also ging er hinaus in die Werkstatt, wo er ungestört telefonieren konnte. Er liebte seine Familie, selbst wenn sie ihn manchmal nervte. Aber der Zusammenhalt war großartig, und jeder war für den anderen da. Dieser Familienverband durfte nicht zerstört werden. Er musste es verhindern. Um seiner Angehörigen willen, für sich selbst und für Cat.
    Er hatte endlich begriffen, was sie am Dienstagmorgen von ihm zu hören gehofft hatte. Mit Adam hatte es nichts zu tun. Sie hatte erwartet, dass er ihr endlich seine Liebe gestehen würde.
    Cat bedeutete ihm alles, er liebte sie so sehr, ohne sie konnte er nicht mehr leben. Genau das wollte er ihr sagen.
    Doch zuerst musste er seine Eltern wieder zusammenführen.
    Yiannis atmete tief durch, bevor er seinen Vater anrief. Sokrates Savas meldete sich beim ersten Klingeln.
    „Hallo, Dad. Hier ist Yiannis.“
    „Weißt du, wo deine Mutter steckt?“
    „Ja. Sie ist bei mir.“
    „In Kalifornien? Wieso? Bist du krank?“
    „Nein. Sie ist hergekommen, weil sie genug von dir hat, Dad.“
    „Was fällt ihr ein? Ich rackere mich Tag für Tag für sie und die Familie ab, arbeite sechzig Stunden die Woche, und sie hat genug von mir?“
    „Hauptsächlich arbeitest du für dich und dein Selbstwertgefühl, Dad. Das ist egoistisch“, hielt Yiannis ihm vor. „Mom liebt dich und kann nicht länger mit ansehen, wie du dich zugrunde richtest.“
    „Jetzt bin ich wieder an allem schuld“, knurrte Socrates.
    „Es geht um dich und Mom und eure Ehe. Ihr seid seit vierzig Jahren verheiratet, Dad. Das ist sehr beeindruckend. Das soll euch erst mal jemand nachmachen. Ihr hattet es sicher nicht immer leicht miteinander, aber ihr habt euch immer wieder zusammengerauft. Also spring jetzt bitte über deinen Schatten, und versuch, Mom entgegenzukommen. Sie verlangt doch nur, dass du weniger arbeitest.“
    „Sie hat mich doch verlassen.“
    „Das darfst du nicht zulassen! Setz dein Glück nicht aufs Spiel! Gebt euch noch eine Chance!“
    Sein Vater beschwerte sich über seine Frau, die kein Verständnis für ihn hatte, die Kinder, die nicht sehen wollten, wie hart er für sie alle arbeitete, und so weiter.
    Yiannis ließ ihn reden. Sein Vater war egoistisch, aber auch sehr betroffen. Nur wollte er sich seinen Schmerz nicht anmerken lassen. Yiannis erkannte sich selbst darin wieder. Cat hatte ihn ja verlassen, weil er zu egoistisch war.
    Zweimal hatte sie ihm ihre Liebe, ihr Herz, ihr Leben zu Füßen gelegt. Aber er hatte abgelehnt. Er hoffte inständig, sie würde ihm noch eine letzte Chance geben.
    Er liebte sie und hatte endlich verstanden, wie sehr sie sich eine eigene Familie wünschte. Insgeheim sehnte auch er sich nach einer glücklichen Ehe und Kindern und Enkelkindern. Ihm war bewusst geworden, was es bedeutete, in einer Familie zu leben. Bisher hatte er sie als Selbstverständlichkeit betrachtet. Erst die drohende Trennung seiner Eltern hatte ihn zum Nachdenken
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