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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit
Autoren: Peggy Webb
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besorgt. Nach außen hin benimmt sie sich herausfordernd, doch tief innen ist sie weich und verletzbar.
    Sie braucht viel Verständnis und auch viel liebevolle Umarmung."
    "Nun, hoffentlich erhofft sie das nicht von mir. Nicht nach dem heutigen Abend."
    "Wie meinen Sie das?"
    "Wenn Sie mir den Weg frei machen, dann zeig ich es Ihnen."
    "Ich lasse Sie nicht durch, bis ich um Ihre Absichten weiß."
    Drüben auf dem Sofa stieß Mama wieder einen jämmerlichen Klagelaut aus, und Jerry Bob fing an zu zucken, als ob er vom Teufel besessen wäre.
    "Gütiger Himmel." Jerry Bob wischte sich mit dem Taschentuch über die Augenbrauen. "Ich will nur meinen Ring wieder zurückhaben und Mama nach Hause bringen."
    Ben fühlte sich sehr erleichtert, was eigentlich in keinem Verhältnis zur Situation stand. Immerhin war Josie nur eine Studienfreundin, die er aus alter Gewohnheit zu beschützen versuchte. Das war alles.
    "Mehr wollen Sie nicht? Nur den Ring?"
    "Wofür halten Sie mich? Für einen Barbar?"
    "Nein. Vom ersten Augenblick unserer Begegnung 26
    wusste ich, dass Sie ein Gentleman sind." Ben trat ihm aus dem Weg, blieb aber an seiner Seite.
    "Muss das sein?" fragte Jerry Bob fast verzweifelt.
    "Ich möchte nur sicher sein, dass Ihr Benehmen so zuvorkommend bleibt, wie es sich für einen Gentleman gehört."
    Ben war froh, dass Jerry Bob es dabei beließ. Ben war zur Party gekommen und hatte erwartet, dass er sich gut unterhalten würde. Dass er nun im Zentrum des Interesses stand, war ihm absolut nicht recht. Dieser Grad von Bekanntheit am Ort könnte ihn in seiner Arbeit als Arzt nur behindern. Er brauchte keine Störung oder gar Verwirrung in seinem Leben, das er sorgfältig vorausgeplant hatte.
    Josie sah beide Männer auf sich zukommen. Was jetzt folgen würde, brauchte kein Publikum. Ben hatte nicht die Absicht, Jerry Bob von der Seite zu weichen.
    Seine Haltung drückte das klar aus. Es war ein wunderbares Gefühl, zu wissen, dass ihr alter Freund sie wieder einmal aus einer Notlage herausholen wollte.
    Sie lächelte, als sie das Podium verließ und sich durch die Menge schlängelte.
    Aus einer Nebentür trat sie hinaus in den Garten.
    Die frische Luft tat ihr gut. Sterne flimmerten am Himmel, und ein Mond, so groß wie ein Riesenkürbis, stand genau über den obersten Ästen eines uralten Magnolienbaums. Josie ging auf den Baum zu und kletterte hinauf, bis sie einen dicken Ast fand, der die richtige Krümmung zum Sitzen hatte. Sie kickte die Schuhe von den Füßen und ließ ihre Beine baumeln. Sie konnte niemals still sitzen, wenn sie nervös war. Und das war sie jetzt.
    "Josie Belle", hörte sie Jerry Bobs Stimme. "Wo bist 27
    du? Ich weiß, dass du hier irgendwo bist."
    "Ich bin hier, Jerry Bob. Auf dem Baum."
    Ben lachte in sich hinein. Für Josie war es der süßeste und tröstlichste Laut, den sie sich vorstellen konnte.
    "Ich möchte mit dir reden."
    "Dann musst du hier raufsteigen. Ich komme jedenfalls nicht runter."
    Jerry Bob stieß mit dem Fuß einen abgefallenen trockenen Ast aus dem Weg, dann stand er unter dem Baum und verrenkte sich fast den Hals, um Josie zu sehen.
    "Ich werde dich nicht zur Rede stellen für das, was vorhin auf dem Tanzboden passiert ist, Josie Belle." Josie atmete erleichtert auf. "Ich möchte dir nur mitteilen, dass die Hochzeit abgeblasen wird."
    Josie hätte vor Freude weinen können. Um ehrlich zu sein ... eine Träne hatte sich tatsächlich aus dem Augenwinkel gestohlen und lief ihr nun die Wange herunter.
    Wie gut, dass es dunkel war und niemand es sehen könnte.
    "Es tut mir Leid, Jerry Bob", sagte sie und meinte es auch so. "Aber ich denke, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast. Ich würde niemals zur CrawfordFamilie passen. Ich fürchte, ich wäre eine schreckliche Ehefrau für dich geworden." Sie zog den Ring vom Finger. "Du willst ihn sicher zurückhaben, nicht wahr?"
    "Ja, ich will den Ring zurückhaben. Er ist ein Familienerbstück." Er streckte den Arm hoch, und sie ließ den Ring mit dem hochkarätigen Diamanten in seine offene Hand fallen. Josie war zu Mute, als ob sie ein Zwei— Tonnen-Gewicht abgeworfen hätte.
    Jerry Bob schloss die Hand über den Ring, dann stand er da mit dem Gesicht nach oben gewandt, als ob er nicht wüsste, was er als nächstes tun sollte. Und wieder einmal 28
    weckte er in Josie mütterliche Gefühle.
    "Du solltest mit dem Ring sehr vorsichtig umgehen, Jerry Bob. Gib ihn nicht gleich an das nächstbeste hübsche Mädchen, in das du
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