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Einladung in den Palast des Prinzen

Einladung in den Palast des Prinzen

Titel: Einladung in den Palast des Prinzen
Autoren: Jennie Adams
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Erstarrung löste, in die er verfallen war, nachdem seine Frau ihn verlassen hatte und sich weigerte zurückzukehren. Ric wollte den Fürsten dazu bringen, aktiv daran mitzuarbeiten, die Wirtschaftskrise des kleinen Landes zu überwinden.
    „Guten Morgen, Durchlaucht.“ Sein Assistent betrat den Raum und machte die Tür hinter sich zu. „Es tut mir leid, dass ich Sie schon so früh stören muss.“
    „Und ich möchte mich dafür entschuldigen, dass es gestern Abend so spät geworden ist. Und das alles nur, um das Foto, das mir per E-Mail zugeschickt wurde, mit dem in dem Reisepass zu vergleichen.“ Ric verzog spöttisch die Lippen.
    Da er Melanies Reisepass auf dem Flughafen einem seiner Mitarbeiter übergeben hatte, damit er die Formalitäten erledigte, war ihm nicht aufgefallen, dass ihr Name nicht Nicolette lautete.
    „Das war sehr wichtig, Durchlaucht. Dummerweise sehen sich die beiden Frauen nicht so ähnlich, dass es niemandem auffallen würde, wenn die eine zurückfliegt und die andere hier erscheint.“ Dominico Rhueldt atmete tief durch. „Wie von Ihnen gewünscht, wurde der vereinbarte Betrag aus Ihrem Privatvermögen auf das Bankkonto von Miss Nicolette Watson überwiesen. Außerdem habe ich bei Luchino Montichelli Jewellers und Söhne eine Kollektion Diamantschmuck bestellt, die der jungen Dame innerhalb der nächsten Tage zugestellt wird.“ Der Assistent zögerte sekundenlang, ehe er hinzufügte: „Etwas besorgt war ich über den hohen Betrag aus Ihrer Privatschatulle, den Sie dafür ausgeben, um den Menschen unter die Arme zu greifen. Ich weiß, die Leute sind in Not, aber wenn ich mir die Bemerkung gestatten darf …“
    „Solange ich es mir erlauben kann, helfe ich“, unterbrach Ric den Angestellten freundlich und seufzte. Diese Unterhaltung führten sie nicht zum ersten Mal. „Aber das löst das Problem nicht, das ich momentan habe: Nicolette. Wird sie zufrieden sein mit der … Abfindung?“ Er hoffte, sich ihre Zustimmung zur Änderung seiner Pläne und ihr Schweigen mit Schmuck und Bargeld erkaufen zu können.
    Obwohl er von der Frau sprach, die er für kurze Zeit hatte heiraten wollen, kreisten seine Gedanken nur noch um Melanie. Er warf einen Blick Richtung Gästezimmer. Als er gestern Abend zurückgekommen war, hatte sie zusammengerollt auf dem Bett gelegen, als wäre sie nicht sicher, ob sie überhaupt das Recht hatte, hier zu sein. Dornröschen wartet darauf, wach geküsst zu werden, hatte er gedacht und sie behutsam zugedeckt.
    Wie war er bloß auf so eine dumme Idee gekommen? Es musste etwas mit seiner Müdigkeit und dem andauernden Stress zu tun haben. Dennoch konnte er nicht vergessen, wie sie da gelegen hatte, und der Wunsch, sie auf die verführerischen Lippen zu küssen, wurde selbst jetzt wieder in ihm wach. Da er sich in den vergangenen Monaten fast ausschließlich und sehr intensiv mit der Bewältigung der Wirtschaftskrise seines Landes befasst hatte, waren seine persönlichen Bedürfnisse zu kurz gekommen. Eine andere Erklärung für seine seltsamen Regungen fand er nicht.
    „Nicolette Watson ist mit dem Geld und dem Schmuck als Entschädigung einverstanden“, antwortete sein Assistent. „Sie hat sich damit abgefunden, dass die Hochzeit nicht stattfindet, aber sie weiß natürlich nicht, was dahintersteckt und wie Ihre Pläne aussehen.“ Dominico rieb sich den Nacken. „Aber ich möchte noch ein anderes Thema ansprechen. Es gibt wahrscheinlich wieder Schwierigkeiten mit der Trüffelernte, sagt Winnow.“
    Ric bemerkte die besorgte Miene seines Mitarbeiters. „Das klingt nicht gut. Was ist passiert?“
    „Winnow war beunruhigt über die Bodenbeschaffenheit auf einer der Trüffelplantagen. Er meint, voriges Jahr habe es genauso angefangen.“
    „Hat er eine Bodenprobe genommen? Und wenn ja, wie lautet das Ergebnis? Wir waren uns doch so sicher, dass wir alles getan haben, um eine Wiederholung auszuschließen. Wir wollten bald ernten.“ Ric ging ins Ankleidezimmer und zog seine Arbeitsmontur an, eine kakifarbene Hose, ein Baumwollhemd, darüber einen warmen Pullover und schließlich noch die Stiefel. Seine Mutter hätte ihm jetzt vorgehalten, das sei kein Outfit für einen Prinzen, aber sie war ja fort.
    „Die Probe wird noch analysiert“, antwortete sein Assistent unterdessen.
    „Ich muss selbst mit Winnow reden“, verkündete Ric und kam in den Wohnbereich zurück.
    „Was ist mit Ihrem Gast?“ Dominico deutete zum Gästezimmer. „Soll ich die junge Frau
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