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Einige sterben schneller! (German Edition)

Einige sterben schneller! (German Edition)

Titel: Einige sterben schneller! (German Edition)
Autoren: Michael Hroch
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in bar dabei, mein Gameboy und der MP3-Player sowie Jonnys Armbanduhr und seine goldene Halskette, stellten die Jungs aber nicht besonders zufrieden. Der Kleinste beschimpfte uns auf portugiesisch, zwei andere schlugen uns mit den Fäusten in den Bauch. Wir mussten uns bis auf die Unterhose ausziehen und auch unsere Stiefel mit dem Pässen, Bankkarten sowie meinem versteckten Bargeld dort lassen.

    Jetzt erschien auch wieder die Frau, grinste frech und gab den Schlägern Anweisungen, die wir auch mangels Sprachkenntnissen nicht verstanden. Ich war erleichtert, da die Jungs von uns abließen und hoffte, nun gehen zu können. Zum zweiten Mal in dieser Nacht hatte ich mich gewaltig geirrt. Wenn wir hier einfach heraus spazierten, könnten wir ja die Polizei holen, diese zu dem Haus führen und somit unsere Gastgeber belasten. Nein, mit uns hatten die sicher etwas anderes vor. Das Adrenalin kochte in meinen Adern und ich gab Jonny ein Zeichen, der aber unsere Situation schon verstanden hatte.

    Der größte Schläger hatte nun statt des Messers eine Pistole in der Hand, mit der er uns in Schach hielt. Seine Helfer fesselten uns an den Beinen und mit den Händen auf den Rücken. Dazu verwendeten Sie ein altes Seil. Von Kabelbindern hatten Sie wohl noch nichts gehört, dafür aber von Knebel und Klebeband, womit unsere Münder zugeklebt wurden. Von draußen hörten wie Motorengeräusche. Ob Hilfe nahte?
    Nein, einer der Schläger saß am Steuer eines kleinen VW Käfer, die Tür wurde aufgestoßen und wir mussten auf der Rückbank Platz nehmen. Unser Pistolero übergab die Waffe an den Kleinsten der Gruppe, sagte etwas für uns unverständliches und klopfte ihm auf die Schulter. Er durfte Im VW auf dem Vordersitz Platz nehmen. Der Wagen setzte sich mit einem mir gut bekannten Motorengeräusch in Bewegung. Alte VW-Boxermotoren klangen einfach unverkennbar.

    Ich vermutete, was nun passieren würde. Die Jungs fuhren mit uns an eine abgelegene Stelle, wir würden aussteigen, uns ein paar Kugeln einfangen und dann liegengelassen. Das sie sich die Mühe machen würden uns zu vergraben, bezweifelte ich. Wegen der Knebel konnte ich mit Jonny nicht reden, außerdem fuchtelte der Kleine mit der Pistole laufend vor unseren Köpfen herum, wohl ganz in der Vorfreude bald abdrücken zu dürfen. Er beruhigte sich aber schon bald wieder und steckte die Pistole lässig in den Hosenbund. Ich wünschte das Ding würde losgehen und ihm die Eier wegblasen, aber es passierte natürlich nichts dergleichen. Wir fuhren nun außerhalb der Stadt auf einem Feldweg und unsere Zeit lief langsam ab. Als sich der Kleine wieder einmal zu mir umdrehte und mich frech angrinste, kippte ich meinen Kopf so schnell wie möglich nach vorne und traf ihn direkt auf der Nase. Zum Glück für uns hatte der alte Wagen keine Kopfstützen. Die Kopfnuss hatte gesessen, denn die Nase, aus der nun kräftig Blut spritzte, war gebrochen. Mein Gegner schrie beim Treffer noch kurz auf, wurde aber dann wohl ohnmächtig. Bevor der Fahrer die Situation begriffen hatte, konnte Jonny ihm seine gefesselten Hände um den Hals legen und drückte kräftig zu. Im Gegensatz zu mir war Jonny extrem gelenkig und hatte es unbemerkt geschafft seine hinter dem Rücken gefesselten Hände unter seinen Beinen durchzustecken, so dass sich diese nun vor ihm befanden.Geschockt und um Luft ringend, übersah der Fahrer die nächste Kurve und der Wagen rutschte eine Böschung herunter in einen Graben und blieb dort stecken. Jonny hatte seinen Würgegriff trotz des Aufpralls nicht gelockert und nach einer weiteren Minute sackte der Fahrer wie ein schlaffer Sack auf dem Fahrersitz zusammen. Jonny beugte sich nun sofort zum Beifahrer herüber und nahm mit seinem gefesselten Händepaar die Pistole des Kleinen aus dem Hosenbund.

    Das größte Problem war nun aus dem VW Käfer, der nur zwei Türen vorn hatte, die durch unsere Gastgeber blockiert waren, auszusteigen. Jonny trat das Seitenfenster hinten ein, benutzte die produzierten Scherben als Messer und schnitt als erstes unsere Fesseln durch. Mit freien Händen rissen wir das Klebeband vom Mund und spuckten die Knebel aus. Dann kletterte Jonny durch das Fenster nach draußen. Ich kroch hinterher. Wir öffneten die Fahrertür und zerrten den Fahrer heraus. Jonny hatte ganze Arbeit geleistet, der würde uns keinen Ärger mehr machen. Auch keinem anderen mehr, denn er war vor kurzen durch Atemnot von uns gegangen. Jonny war von seinem wohl ersten Mord
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