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Eine zu wenig im Bett

Eine zu wenig im Bett

Titel: Eine zu wenig im Bett
Autoren: Vickie Thompson
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an Ort und Stelle über dich her. Wie würde dir das gefallen, wenn ich dich hier und jetzt gegen ein Regal drücke und …? Gib mir drei Sekunden.”
    Ein Schauer – teils Aufregung, teils Furcht – lief ihr über den Rücken, und die feinen Härchen in ihrem Nacken richteten sich auf. “Das würdest du nicht wagen.”
    “Vor etwa einer Stunde hätte ich dir noch recht gegeben.” Seine Augen funkelten. “Aber du lässt mir ja nahezu keine andere Wahl! Ich habe keine Ahnung, wozu ich fähig bin, wenn du so weitermachst …”
    “Das klingt wie eine Drohung.” Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. In der Geschichte aus
Sexcapades
hatte kein Wort von einem Mann gestanden, der kurz davor war, die Kontrolle zu verlieren. Als Verführerin sollte er
ihr
eigentlich ausgeliefert sein, bereit, ihr zu gehorchen und ihr wie ein kleines Hündchen zu folgen. Doch im Augenblick wirkte Hunter eher wie ein ausgewachsener Dobermann.
    “Ich spreche keine Drohungen aus.” Er hielt die DVD hoch. “Du willst das hier haben?”
    Sie wich einen Schritt zurück. “Der Besuch in der Videothek hätte eigentlich länger dauern sollen.”
    “Wer sagt das?” Er näherte sich ihr. “Hat jemand das Drehbuch für diese Fantasie geschrieben?”
    “Äh … tja …” Sollte sie ihm von
Sexcapades
erzählen? War es nicht ein wenig zu früh dafür?
    “Schon gut. Mir ist es egal, woher du die Idee hast, aber ich würde vorschlagen, du leihst diesen Film aus, während ich nach draußen gehe und uns ein Taxi rufe.”
    “Aber mit der Bahn würden wir länger brauchen, und die Erregung würde sich steigern.”
    “Eine Menge Pendler würden Zeugen einer ziemlich heißen Show werden, wenn wir die Bahn nehmen.”
    “Es ist aber günstiger als ein Taxi.”
    “Als ob mir das in diesem Moment etwas ausmachen würde.” Er gab ihr die DVD. “Wir treffen uns draußen, in fünf Minuten.”
    Hunter stürmte zur Ausgangstür der Videothek. Er fürchtete, dass er sich Lindsay schnappen und ihr den Mantel vom Leib reißen könnte, wenn er auch nur noch eine Sekunde länger in dem Gang zwischen den Regalen stand. Keine Frau, nicht einmal eine hemmungslose Frau wie Pamela, hatte ihn je so verrückt gemacht. Doch als er beobachtet hatte, wie Lindsay durch die Erwachsenen-Abteilung geschlendert war, hatte er gespürt, wie sich sein Verstand langsam verabschiedet und sein animalischer Instinkt die Kontrolle übernommen hatte.
    Er stand vor der Videothek auf dem Bürgersteig und sog gierig die schwüle Luft ein. Das Blut wurde in rasender Geschwindigkeit durch seinen Körper gepumpt, und er musste mit seiner Kameratasche seine offensichtliche Erregung verbergen. Lindsay hatte keine Ahnung, welche Macht sie besaß. Sie hatte ihre Waffen mit sorgloser Unbekümmertheit eingesetzt. Was hier gerade geschah, war fast mehr, als er ertragen konnte. Wenn sie gestern ein Abendessen vorgeschlagen hätte, wäre er ihr verfallen. Doch stattdessen tauchte sie heute bei ihm auf und trug nur einen Trenchcoat. Und ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte sie es geschafft – es war endgültig um ihn geschehen …
    Ein Taxi. Er hatte ein Taxi rufen wollen. Es kostete ihn enorme Anstrengung, ein Taxi zu rufen. Das Bild von Lindsay, die sich vor ihm entblößte, ließ sich einfach nicht mehr aus seinem fiebrigen Kopf verdrängen. Glücklicherweise hielt gerade eines an der Bordsteinkante, als Lindsay mit einer kleinen Tüte in der Hand aus der Videothek kam. Als müssten sie sich einen solchen Film ansehen.
    Er schob sie vorsichtig ins Taxi, denn er wollte nicht, dass der Trenchcoat verrutschte und etwas zeigte, das in der Öffentlichkeit nicht gezeigt werden durfte. Dann stieg er ebenfalls ein und nannte dem Fahrer die Adresse. Als der Wagen sich in den fließenden Verkehr einfädelte, umklammerte Hunter seine Kameratasche mit beiden Händen. Jetzt musste er in der Rushhour durch die Straßen von Chicago fahren, während eine nackte Frau neben ihm saß.
    Lindsay holte den Film aus der Tüte. “Hast du den schon mal gesehen?”
    Hunter biss die Zähne zusammen. “Nein.”
    “Ich auch noch nicht. Gut, dass es für uns beide neu ist.” Sie klang, als würde sie über den letzten James Bond reden.
    Kondome.
Er fragte sich, ob sie daran gedacht hatte. Sie würden nämlich nicht weiter als bis hinter die Eingangstür ihres Apartments kommen, und er hatte keine dabei. Es hatte keinen Grund dafür gegeben. Wer konnte schließlich ahnen, dass an diesem Nachmittag
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