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Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)

Titel: Eine verlockende Braut: Roman (German Edition)
Autoren: Teresa Medeiros
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schließlich gewesen, die das alles geplant hat. Mit ein bisschen Hilfe von Ihrem Neffen. Und von Ihrem Enkel.«
    Das Gesicht des alten Earls verfärbte sich von Tiefrot zu einem dunklen Purpur. »Bloß weil seine Mutter, die Hure, meinen Sohn in ihr Bett gelockt hat, macht das diesen elenden Bastard noch lange nicht zu meinem Enkel. Ich hätte es wissen müssen, dass du keinen Deut besser bist als sie. Du konntest es gar nicht erwarten, die Beine für den ersten jungen Bock breitzumachen, der des Wegs kam, nicht wahr?«
    Emmas Vater sprang auf. »Also wirklich, Sir. Genug mit diesem Gerede!«
    »Allerdings«, sagte Jamie leise, griff um den Earl herum, verdrehte ihm das Handgelenk und entwand ihm die Waffe.
    Mehrere Schreie hallten durch das Kirchenschiff, als sich ein Schuss löste und eines der Fenster barst. Glasscherben regneten herunter; Emma duckte sich und bedeckte den Kopf mit ihren Händen.
    Als sie sich wieder aufrichtete, stand Jamie in der Mitte des Gangs, die Pistole in der Hand und Mordlust im Blick. Der Earl wich langsam vor ihm zurück und hielt sich dabei sein verletztes Handgelenk.
    »Was tust du da?«, rief Emma.
    Jamie hob die Waffe und schloss ein Auge, um besser auf die Brust des Earls zielen zu können. »Das, was jemand schon längst hätte tun müssen.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, da sei nur ein Schuss in der Pistole?«
    »Das war gelogen«, antwortete Jamie und spannte mit dem Daumen den Hahn.
    Ehe sein Finger den Abzug betätigen konnte, sagte Emma laut: »Halt!«, lief um ihn herum und stellte sich zwischen die beiden Männer.
    Jamie senkte sofort die Waffe. »Geh zur Seite, Emma.«
    Sie beachtete ihn nicht weiter und schenkte dem Earl ein süßes Lächeln. »Da ist noch etwas, was ich vergessen hatte zu erwähnen, Mylord.«
    »Emmaline!«, warnte Jamie sie.
    »Wie sich herausgestellt hat«, verkündete sie fröhlich und kam weiter auf den Earl zu, »hatten Sie überhaupt keine Braut nötig.«
    »Was, zur Hölle, redest du da?«, fragte Hepburn wütend.
    Sie kam näher zu ihm und blickte wie gebannt auf die dick geschwollene lila Ader, die an seiner Schläfe pochte. »Wie es aussieht, hatten Sie die ganze Zeit schon einen rechtmäßigen Erben. Vor Jamies Geburt hat Ihr Sohn Gordon Lianna Sinclair in einer Kirche vor einem Priester geheiratet. Ich habe die Seite aus dem Kirchenregister in meinem Besitz, die das beweist. Sie war nie seine Hure, Sie gehässiger alter Bock.« Er stand wie erstarrt, als Emma sich vorbeugte und ihm so laut ins Ohr flüsterte, dass es alle in der Kirche hören konnten: »Sie war seine Ehefrau.«
    »Seine Frau?«, röchelte der Earl, und sein Atem ging immer schwerer.
    »Aus dem Weg, Süße«, befahl Jamie.
    Emma hielt einen Finger in die Höhe und bat damit um mehr Zeit. Der Earl of Hepburn zerrte an seinem Kragen, und seine wässrigen Augen traten vor, während er verzweifelt um Atem rang. Speichel tropfte aus einem Mundwinkel. Dann verdrehte er die Augen und sank wie ein Stein auf den Boden der Kirche.
    Emma klopfte sich mit einem zufriedenen Lächeln die Hände ab, während die anderen näher kamen und sich um sie versammelten, um auf die reglose Gestalt des Earls zu schauen.
    Aber nur Bon wagte es, ihn mit der Stiefelspitze anzustoßen. »Was hältst du davon, Jamie? Ich glaube, die Kleine hier hat dir gerade die Mühe erspart, den Kerl zu erschießen. Ich habe immer schon gesagt, er sei das Schießpulver nicht wert, das man braucht, um ihn umzulegen.«
    »Oder das Seil, um ihn zu hängen«, fügte der Colonel hinzu und gab seinen Männern ein Zeichen, Dockett und seinen Herrn aus der Kirche zu schaffen.
    »Eine Minute noch«, sagte Ian, als sie den Earl anhoben. Er zog ihm das Plaid der Hepburns von den Schultern. »Ich glaube, das braucht er dort nicht, wohin er unterwegs ist. Ich habe gehört, es soll dort recht warm sein.«
    Nachdem die Soldaten mit dem Leichnam seines Onkels die Kirche verlassen hatten, legte Ian Jamie das Plaid um die Schultern, als sei es der Mantel eines Königs. »Meinen Glückwunsch, Sin! Die Sinclairs haben nur ganze fünf Jahrhunderte benötigt, sich ihre Burg zurückzuholen. Ich hoffe, du begreifst, dass ich wild entschlossen bin, gnadenlos von deinem Vermögen zu schmarotzen, jetzt, da du nun rechtmäßig mein Cousin und der neue Earl of Hepburn bist. Genau genommen gibt es da diesen Landsitz ganz in der Nähe von Edinburgh, auf den ich kürzlich aufmerksam gemacht wurde …« Er brach ab und schaute Jamie ins Gesicht.
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