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Eine ungewöhnliche Behandlung (Dr. Ben und Lara, White Romance) (German Edition)

Eine ungewöhnliche Behandlung (Dr. Ben und Lara, White Romance) (German Edition)

Titel: Eine ungewöhnliche Behandlung (Dr. Ben und Lara, White Romance) (German Edition)
Autoren: Philippa L. Andersson
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Blicke, die sich Tim und Ben über ihren Kopf hinweg zuwarfen. Wenn sie sich schon nach wenigen Wochen mit Ben stillschweigend verstand, dann mussten sich die Brüder auf diesem Weg ganze Romane erzählen können.
    »Lässt du Tim noch einmal nach deinem Bein schauen, bevor wir schlafen gehen?« Ben fragte sie ganz leise ins Ohr, nachdem niemand mehr etwas aß. Lara sah ihn misstrauisch an. »Er ist Arzt.«
    Lara nickte widerwillig und lehnte ihren Kopf an Bens Schultern. Im Schein des Feuers entfernte Tim vorsichtig die Bandagen. Lara barg ihr Gesicht an Bens Brust und genoss seine Hände, die beruhigend über ihre Arme strichen. Sein Herz schlug ruhig und seine Atmung ging gleichmäßig.
    »Au!«, zischte sie plötzlich überrascht.
    »Pscht! Gleich vorbei!« Ben drückte sie versichernd an sich und verfolgte stumm, wie Tim den Knöchel kurz mit eiskaltem Gebirgswasser kühlte und dann den Verband erneut gekonnt anlegte. Von ihrem zierlichen Knöchel war nichts mehr zu erkennen, sie hatte vielmehr einen Elefantenfuß. Lara sah gar nicht erst hin.
    »Lara, so kannst du nicht weiterlaufen.« Tim zog ihr wieder den Wanderschuh an, lockerte jedoch die Schnürsenkel.
    Trotzig ignorierte Lara ihn und seine einfache Feststellung. Als ließen sich auf diese Art alle Probleme aus der Welt schaffen.
    »Warum hast du denn nichts gesagt, Prinzessin?« Bens Ton war weitaus anklagender und er sparte nicht mit Tadel. Schließlich hatte er sich sehr genau angeschaut, in welchem Zustand sich ihr Fuß und ihr Bein befanden und war nicht begeistert. Stur schwieg Lara. »Okay, du bist echt ein unverbesserlicher Dickkopf. Na, komm her!«
    Fürsorglich schloss Ben sie in seine Arme und für einen Moment dachte Lara, dass sie es sich genau so vorgestellt hatte. Aufgehender Mond, ein romantisches Lagerfeuer und der Mann, den sie über alles liebte, bei sich. Sie schloss ihre Augen und gähnte lang. Seine Hände strichen ihr Haare aus dem Gesicht und sein heißer Atem reizte in ihrem Nacken.
    »Möchtest du dich schon hinlegen? Wir kommen gleich nach.«
    Lara schüttelte den Kopf und nickte. Sie wollte Ben nicht loslassen, würde allerdings jeden Moment im Sitzen einschlafen.
    Lachend richtete sich Ben auf und brachte seine müde Prinzessin in das spartanisch ausgestattete, aber trockene Schloss. »Träum von mir!«, flüsterte er ihr dunkel ins Ohr und packte sie vorsichtig in den Schlafsack.
    »Wozu? Du bist mir in echt deutlich lieber.«
    »Woran das wohl liegt!«, flirtete Ben und knabberte trotz Dunkelheit zielsicher an ihrem Ohrläppchen. Lara kicherte. »Ich bin gleich bei dir, Prinzessin. Wärm schon mal mein Bettchen an!«
    »Mmh«, murmelte Lara einverstanden und deckte sich schläfrig dicker zu. Bens Schritte entfernten sich und sie dachte, sie würde sofort einschlafen. Stattdessen vergingen die Minuten und sie spürte mehr und mehr, wo ihr Körper überall weh tat, brannte oder schlichtweg protestierte. Beide Männer räumten leise auf und unterhielten sich vor der Tür mit gedämpften Stimmen, die sie nicht verstand. Ein Becher polterte, Tim fluchte.
    Jemand war bereits an der Brettertür, doch stoppte.
    »Ben, ich hab es vorhin ernst gemeint. Sie kann so nicht weiterlaufen. Wir hätten heute unbedingt bis zur nächsten Hütte kommen sollen, doch wenn wir das Tempo beibehalten, erreichen wir die wahrscheinlich nicht mal morgen.«
    »Ich kann ja bei ihr bleiben und du holst Hilfe.« Ben klang mürrisch, obwohl der Vorschlag von ihm kam.
    Schweigen folgte und nichts rührte sich, als hätte sich der Erdboden aufgetan und beide Männer geschluckt. Oder sie würden einen langen, stummen, wütenden Streit austragen. Selbst unter ihrer Decke nahm Lara noch die Anspannung wahr. »Wenn, dann sollte ich bleiben«, sprach Tim nach einer Ewigkeit wieder laut. »Ich bin Arzt und wenn sie etwas brauchst, dann–«
    »Kannst du es ihr auch nicht geben! Glaub das bloß nicht!« Ben schnitt seinem Bruder harsch das Wort ab. Er klang gar nicht mehr besonnen, sondern ungewöhnlich wütend.
    »Ja, da hast du wohl Recht, Doktor Ben! Keiner hat so talentierte, heilende Hände wie du!«
    Ein dumpfer Schlag folgte. Lara zuckte erschrocken zusammen und hielt ängstlich die Luft an. »Spinnst du, großer Bruder!« Tim rieb sich das Kinn und funkelte Ben im Dunkeln abwartend an. In den mehr als dreißig Jahren hatte Ben ihn immer in Schutz genommen. Bis zu diesem Tag.
    »Keineswegs. Das heute Mittag war eine absolute Ausnahmesituation. Und sie hat
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