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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady
Autoren: Gaelen Foley
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von dessen dandyhafter Extravaganz.
    Im Herzen erkannte Georgie ihn sofort - nicht wegen seiner eleganten Londoner Kleidung, nicht einmal, weil sie jeden Tag mit seiner Ankunft gerechnet hatte. Sie wusste, dass er Lord Griffith war, weil er keine Waffe zog gegen diese unbewaffneten Leute.
    Ein Mann wie er hatte das nicht nötig. Allein durch seine Ausstrahlung besaß der berühmte Marquess mehr Macht als andere Männer sich je mit ihrer Pistole verschaffen konnten.
    Staunend sah sie ihn an. Offenbar war ihr erlauchter Gast endlich eingetroffen, und vom ersten Moment an war Georgie beeindruckter von ihm als sie zugeben mochte.
    Irgendwie gelang es Lord Griffith, das Chaos unter Kontrolle zu bringen. Durch sein Erscheinen hatte sich der Zorn der Menge für einen Moment auf ihn gerichtet, sodass Georgie zumindest etwas Zeit gewann, um Atem zu schöpfen. Aber sie wusste, sie mussten hier verschwinden - alle beide. Jeden Augenblick konnte die Stimmung in Gewalt Umschlägen.
    Als er sie fragend anblickte und sich auf diese stumme Weise nach ihrem Befinden erkundigte, vergaß sie plötzlich ihr Asthma und auch das Atmen.
    Himmel, er sah hinreißend aus!
    Nachdem sie ihr Leben lang ihre beiden Brüder um sich gehabt hatte, erweckte ein schönes Gesicht nicht gleich Bewunderung bei ihr. Doch inmitten dieses Gefechts ließ das gute Aussehen des Diplomaten sie blinzeln.
    Einige der Männer aus der Gegend nahmen ihren Mut zusammen und gingen wieder auf den Marquess zu, schrien ihn mit wachsender Heftigkeit in verschiedenen Dialekten an und fuchtelten mit den Armen vor seinem Gesicht herum. Zweifellos würde es gleich zu einem Handgemenge kommen.
    Warnend sah er sie an, und für einen Augenblick linderte das ihren Zorn, aber die aufgebrachten Hindus taten ihr Bestes, um seine vernünftigen Aufforderungen, Ruhe zu bewahren, niederzubrüllen.
    Georgie besänftigte ihr verängstigtes Pferd und schaffte es endlich, einen tiefen Atemzug zu holen, obwohl ihr die Brust dabei brannte.
    Sie führte die Stute näher zu dem Engländer. „Lord Griffith, wie ich annehme? “, begrüßte sie ihn in möglichst leichtem Ton.
    Er musterte sie in einer seltsamen Mischung aus Überraschung und Verärgerung, doch dann blickte er wieder misstrauisch hinüber zu den Leuten, die nicht müde wurden, ihn zu beschimpfen. Beinahe gegen seinen Willen verzog er den Mund zu einem kleinen Lächeln. „Miss Georgiana Knight. “
    Sie hustete. „In Person. “
    „Ich habe Ihre Nachricht erhalten. “
    „Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir uns hier zeitig zurückziehen? “
    „Ich wäre entzückt. “
    Einen Moment lang kehrte Ian der Menge den Rücken zu, um sich hinter Georgie aufs Pferd zu schwingen. Mit seinen großen Händen, die in braunen Handschuhen aus Ziegenleder steckten, umfasste er ihre Taille. „Geben Sie mir lieber die Zügel. “
    Sie schnaubte verächtlich. Männer! „Es ist mein Pferd, und Sie kennen den Weg nicht. Halten Sie sich fest. “ Sie musste ein paar von Lakshmis Verwandten mit ihrer Stute zur Seite zwingen, bevor es ihr gelang, das Tier zu wenden.
    Endlich hatten sie es aus dem Getümmel geschafft, und Georgie, die sich erstaunlich geborgen fühlte, weil der Marquess wie eine warme menschliche Mauer hinter ihr saß, dirigierte ihre Stute im rasanten Tempo nach Hause.

2. Kapitel
    Zum Teufel, in was hatte diese Wahnsinnige ihn da verwickelt? Er war hierher gekommen, um einen Krieg zu verhindern, nicht, um einen anzufangen.
    Aber der Marquess of Griffith verlor niemals die Fassung.
     Nie.
    Gefühle zu zeigen war etwas für Bauern.
    Ian bemühte seinen bemerkenswerten Vorrat unerschöpflicher Geduld, biss die Zähne zusammen und weigerte sich, auch nur ein Wort zu sagen.
    Für den Augenblick.
    Ein wahrer Gentleman, ganz besonders ein Diplomat, der das Protokoll bis in die kleinste Einzelheit kannte, behandelte Damen gewöhnlich mit einem Maß an Höflichkeit, das sie auf ein Podest stellte. Da es sich bei ihr um ein weibliches Mitglied der Familie Knight handelte, traf das in doppeltem Maße auf die Bedachtsamkeit zu, die Georgiana zu zeigen er sich verpflichtet fühlte.
    Aber das war nicht einfach.
    Nicht, wenn er den heftigen Wunsch verspürte, ihr den hübschen Hals umzudrehen, weil sie sich - und seine Mission - gefährdet hatte.
    Er konnte nicht fassen, dass sie ihn dazu gebracht hatte, die Trauerfeierlichkeiten eines verdammten Begräbnisses zu stören, und er konnte nur hoffen, dass unter den Leuten dort niemand gewesen
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