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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady
Autoren: Gaelen Foley
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das verspreche ich. Komm jetzt. Gehen wir. “ Beschützend hielt sie die Freundin fest und zog sie weg von dem Inferno.
    Sogleich ließen die Anwesenden Protestgeschrei vernehmen. Innerhalb eines Augenblicks waren Lakshmi und Georgie umringt von zornigen Gesichtern.
    Einige packten die beiden jungen Frauen an den Armen und versuchten, sie zu trennen.
    „Lasst sie in Ruhe! “, rief Georgie und stellte sich vor ihre verängstigte Freundin, aber das schien die aufgebrachte Meute nicht zu beeindrucken.
    Der Bruder des toten Mannes kam zu ihnen, schalt Lakshmi auf Bengalisch, erinnerte sie an ihre heilige Pflicht und beabsichtigte, sie zurück zum Feuer zu zerren, als wollte er sie lieber in die Flammen werfen, ehe er zusah, wie der verstorbene Familienpatriarch entehrt wurde.
    „Es reicht! “ Georgie stieß den Mann mit einem Arm zurück und hielt Lakshmi mit dem anderen fest. „Gehen Sie weg! Ich werde nicht zulassen, dass Sie sie ermorden! “
    „Undankbare Tochter! Hör nicht auf diese Ausländerin! Wie kannst du es wagen, Schande über deine Familie zu bringen? “
    „Vater, bitte“, klagte Lakshmi, wehrte sich gegen ihren Verwandten, wurde in diesem Streit hin und her gerissen, aber als die beiden Mädchen zum Feuer gedrängt wurden, trat Entschlossenheit in Lakshmis große braune Augen. Jetzt gewann der Überlebenswille die Oberhand, und das Mädchen begann, um sein Leben zu kämpfen.
    Georgie fiel es schon schwer, einfach nur Atem zu holen, aber sie hielt die Freundin mit beiden Armen fest und warf nur einen kurzen Blick über die Schulter. „Adley! “
    „Ich bin hier, Miss Knight! Gleich bin ich bei Ihnen! “
    Es dauerte nur ein oder zwei Minuten, bis ihr treuer blonder Verehrer sie auf seinem schönen Braunen erreicht hatte, aber Georgie erschien es wie eine Ewigkeit. Er hatte Georgies weiße Stute an den Zügeln mit sich geführt.
    Die großen, stampfenden Pferde halfen, die Leute fernzuhalten. Georgie schob Lakshmi hoch und hinter Adley in den Sattel.
    Zum Zorn ihrer Familie schlang die junge Inderin die Arme um die schlanke Taille des Engländers.
    „Bringen Sie sie in mein Haus! Los! “, drängte Georgie, doch Adley zögerte und warf einen Blick auf die feindselige Menge. „Ich komme gleich nach! “ Sie schlug dem Wallach mit der flachen Hand auf die Kuppe, damit sie sich in Bewegung setzten, ehe alles noch schlimmer wurde.
    Im nächsten Moment sprang Georgie auf den Rücken ihres Pferdes. Die weiße Stute warf den Kopf zurück, aber einer von Lakshmis Verwandten griff nach den Zügeln, beschimpfte Georgie, weil sie sich einmischte, eine Heidin sei und noch mehr üble Dinge. Nun, die Welt hatte Georgies berühmte Tante noch Schlimmeres genannt -die aufsässige Duchess war als die „Hawkscliffe-Hure“ beschimpft worden ihrer vielen Skandale wegen. Georgie hatte nicht die Absicht, sich einschüchtern zu lassen. „Geben Sie mein Pferd frei! “
    Die wütenden Verwandten ihrer Freundin kamen immer näher, scharten sich lautstark um Georgie, und in dem Maße, wie ihre Angst wuchs, fiel ihr auch das Atmen schwerer.
    „Wollen Sie an ihrer Stelle ins Feuer gehen? “, rief der erzürnte Schwager.
    „Rühren Sie - mich nicht an! “ Während Georgie sich gegen die Angreifer wehrte, spürte sie, wie ihr Puls raste, es fiel ihr immer schwerer zu atmen, und all das brachte die längst vergessene Furcht zurück.
    Als Kind schon hatte sie das Gefühl, ersticken zu müssen, gut kennengelemt. Ein Schwindel erfasste sie, weckte in ihr die Furcht, das Bewusstsein zu verlieren und vom Pferd direkt in die wütende Menschenansammlung zu fallen.
    Plötzlich tauchte ein hochgewachsener Engländer in deren Mitte auf und trieb die Verwandten des Toten zurück.
    „Weg da! “, brüllte er, streckte einen Arm aus, um die Männer in Schach zu halten und verscheuchte die anderen mit nichts als einem Spazierstock.
    Georgie machte große Augen.
    Gebieterisch rief er die Menge zur Ordnung, und die Leute wichen zurück, als hätte jemand mitten auf dem Markt einen Tiger losgelassen.
    Als sie im Sattel das Gleichgewicht wiederfand, betrachtete Georgie erstaunt den stattlichen Fremden - er maß mehr als sechs Fuß, hatte breite Schultern und eine schmale Taille.
    Mit athletischer Eleganz bewegte er sich inmitten der vielen Menschen, edel, strahlend und vornehm von dem kurzen Haar bis zu den glänzenden schwarzen Stiefeln. Was die körperliche Präsenz anging, so zählte er zweimal so viel wie Adley, ganz ohne eine Spur
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