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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady
Autoren: Gaelen Foley
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das nicht so meinst. “
    „Oh Georgie - mein Dasein wäre zu schrecklich, wenn ich weiterlebe! “, stieß Lakshmi hervor, und ihre großen braunen Augen füllten sich mit Tränen. „Dir ist doch klar, wie es für Witwen ist. Ich wäre eine Ausgestoßene! Die Menschen würden mir aus dem Weg gehen und sagen, ich brächte Unglück! Ich würde meiner Familie eine Last sein, und ich würde mir das Haar abrasieren müssen“, fügte sie bekümmert hinzu, denn Lakshmis nachtschwarzes Haar war ihr ganzer Stolz und reichte ihr bis zur Taille. „Mein Leben ist vorüber. Es ist mir verboten, je wieder zu heiraten. All meine Kinderträume endeten am Tage meiner Hochzeit, und sie werden nicht zurückkehren, ' daher kann ich genauso gut tot sein. “
    „Das weißt du nicht. Niemand kennt die Zukunft. Meine Liebe, du darfst nicht aufgeben. “ Georgie umarmte sie einen Moment lang, und Tränen des Zorns standen ihr in den Augen. „Sieh“, redete sie so beruhigend auf ihre Freundin ein, wie es ihr nur möglich war, „versuch, jetzt nicht an den ganzen Rest deines Lebens zu denken. Denk nur an diesen Augenblick und an den nächsten. “
    Georgie hustete ein wenig vom Rauch, doch sie unterdrückte den Schmerz, der sich in ihrer Brust ausbreitete, und achtete nicht auf die Furcht, die sie erfasste, als der Qualm in ihre Lungen eindrang und sie an ihr altes Leiden erinnerte.
    „Denk an all die Gründe zu leben“, fuhr sie fort. „All den Spaß, den wir haben. Beim Holi-Fest die Menschen mit Puderfarben zu bewerfen? Adley Streiche zu spielen? Wenn du stirbst, wer wird mir dann die Odissi-Tänze weiter beibringen? Wenn du stirbst, oh, meine Liebste, dann kannst du nie wieder tanzen! “
    Lakshmi stieß ein leises Schluchzen aus, das über dem Prasseln des Feuers kaum wahrnehmbar war.
    „Jetzt hörst du mir zu“, befahl Georgie leise. „Du würdest deiner Familie keine Last sein, denn... “ Sie verstummte, als ein Krampf ihre Atemwege zuzuschnüren drohte. Voller Angst presste sie die Hände auf die Brust. Diesen Schmerz hatte sie nicht mehr gespürt, seit sie ein Kind gewesen war. Es wurde schlimmer. Sie räusperte sich, doch das nützte nichts, sie begann, pfeifend zu atmen.
    „Was ist los? “ Lakshmi blickte sie prüfend an.
    „Nichts“, log Georgie ungeduldig, entschlossen, die Freundin zu retten, selbst wenn sie dabei ihr Leben riskierte. „Du wirst für deine Familie keine Last sein“, wiederholte sie und weigerte sich, der Angst, die sich in ihr ausbreitete, nachzugeben, „weil du mit mir kommen und in meinem Haus leben wirst. Papa wird es nichts ausmachen. Er ist ohnehin nie da. Und was meine Brüder anbetrifft - nun, Gabriel und Derek würden es dir nie verzeihen, wenn du das hier tust - und mir würden sie es nie verzeihen, wenn es mir nicht gelingen sollte, dich aufzuhalten. “
    Als sie wieder hustete und danach leise fluchte, begriff Lakshmi, das etwas mit Georgie nicht stimmte. „Es ist dein Asthma, oder? “
    „Mach dir keine Sorgen um mich! “, erwiderte Georgie, aber die Sorge um ihre Freundin weckte Lakshmi jetzt aus ihrer verzweifelten Trance.
    „Gigi, du kannst kaum atmen“, wiederholte sie und benutzte das Kosewort aus ihrer Kinderzeit. „Du musst von diesem Feuer weg. “
    Georgie sah sie bedeutungsvoll an. „Du auch“, sagte sie flüsternd. „Sei tapfer, meine Liebe. Sei tapfer genug, um dich gegen sie aufzulehnen, und lebe! “
    „Miss Knight, Sie müssen sie jetzt gehen lassen“, wurde sie von Lakshmis Vater unterbrochen. „Es ist Zeit. Beeil dich, Lakshmi, solange das Feuer noch heiß genug brennt. “
    Eine Woge von Funken flog hoch und auf Lakshmi zu, als wollte der alte Balaram selbst nach ihr greifen und sie mit sich ins Verhängnis ziehen. Lakshmi blickte von ihrem Vater zurück zu Georgie, und plötzlich wurde sie von Entsetzen nahezu überwältigt. „Hilf mir“, wisperte sie.
    „Legt mehr Holz auf! “, befahl einer der Verwandten einem Diener in der Nähe.
    Georgies Herz pochte. „Natürlich helfe ich dir. Deshalb bin ich hier. Nimm meinen Arm. Holen wir dich hier heraus. Ehe irgendeiner dich dazu zwingt, das hier zu Ende zu bringen, ob du willst oder nicht. “ Jemanden dazu zu drängen, einen rituellen Selbstmord zu begehen, war eine Sache. Aber wären Lakshmis Verwandte auch zu einem Mord bereit und würden sie gegen ihren Willen ins Feuer werfen?
    Wachsam sah Georgie sich um, wohl wissend, dass diese Gefahr durchaus drohte. „Sei gewiss; alles wird wieder gut,
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