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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady
Autoren: Gaelen Foley
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die Handfläche seines neuen Großvaters, der, wie erwartet, einen Schmerzenslaut ausstieß. „Oh, verflixt! Ich glaube, es ist gebrochen! Der Junge hat Kraft, sage ich! “
    Natürlich gehörte das zu dem Spiel. Matthew sah sich ein wenig unsicher unter den Erwachsenen um, dann begriff er allmählich und stimmte in ihr Lachen mit ein.
    „Also, wirklich, Dad“, meinte Gabriel und schlug seinem Vater auf die Schulter. „Dieser Trick ist dreißig Jahre alt.“
    „Für ihn ist er neu, nicht wahr, Junge?“ Lord Arthur zwinkerte Matthew zu und zerzauste ihm das Haar.
    Matthew entschied auf der Stelle, dass sein neuer Großvater etwas ganz Wundervolles war, und nahm sofort Lord Arthur an die Hand. Der alte Nabob seinerseits schien ganz hingerissen von seinem angeheirateten Enkel und hielt den Jungen ganz fest.
    Einen Moment lang blickte Georgie ihnen nach, ihrem lieben Vater und ihrem kleinen angenommenen Sohn, wie sie Hand in Hand den Pier hinuntergingen. Dann wandte sie sich ihren Brüdern zu. Beide schienen froh zu sein, die lange und anstrengende Reise hinter sich zu haben. Gabriel musste sich noch ein wenig erholen, und was Derek betraf, so wirkte er so sorglos wie immer, doch hinter der charmanten Art spürte Georgie eine neue Ernsthaftigkeit. Es schien, als hätte die Tatsache, dass er um ein Haar Gabriel verloren hatte, ihn tiefer getroffen, als er zugeben wollte.
    „Na los, ihr alle!“, brachte sie schließlich trotz des Kloßes in ihrer Kehle heraus. „Fahren wir nach Hause.“
    „Ich weiß nicht, ob ich es Zuhause nennen würde“, murmelte Derek, während er den Blick über das fremde London gleiten ließ.
    Überrascht drehte Georgie sich zu ihm um und blieb etwas zurück, während Ian Gabriel zu den wartenden Kutschen geleitete. „Du hast vor, nach Indien zurückzukehren?“
    „Wenn meine Mission vollbracht ist, ja. Mach nicht so ein Gesicht, Schwesterlein. Wir jüngeren Söhne müssen unser Vermögen in der Feme machen.“
    „Vielleicht triffst du eine Engländerin und heiratest auch hier. “
    Derek schnaubte verächtlich. „Warum sollte ich so etwas Dummes tun, wenn es im Osten unzählige Tänzerinnen gibt? Außerdem muss ich zurück zu meinen Männern. Wir sind im Krieg, wie du weißt. Ich sollte bei ihnen sein.“
    Traurig sah sie ihn an, dann deutete er mit einer höflichen Geste zum Pier, die besagte, sie sollte vorausgehen. Sie tat es und zeigte jedem den richtigen Wagen.
    „Passen wir da alle hinein?“, fragte Lord Arthur und musterte die große Stadtkutsche.
    „Wir sind eine Familie, wir können ein wenig zusammenrücken“, meinte sie heiter.
    „Das tut Gabriels Verletzung vielleicht nicht gut“, murmelte Derek.
    „Ihr setzt euch alle hinein, ich kutschiere“, bot Ian an.
    „Ein ausgezeichneter Schwiegersohn“, rief Lord Arthur aus und klopfte ihm auf die Schulter, als Ian an ihm vorbei zum Kutschbock lief.
    „Danke, Sir.“ Ian lächelte seinen Schwiegervater an und bedeutete seinem Kutscher, sich in dem Wagen für die Dienerschaft einen Platz zu suchen.
    „Aber - äh - wird der ton nicht geschockt sein, wenn der Marquess of Griffith seinen Wagen selbst fährt?“, neckte Lord Arthur ihn, der die Antwort darauf schon kannte.
    Ians Augen funkelten, als er Lord Arthur angrinste. „Wen interessiert schon, was der ton denkt?“
    „Aber, aber, Lord Griffith! So etwas aus dem Munde eines anständigen Prescott!“
    „Ich weiß“, entgegnete Ian. „Das liegt an Ihrer Tochter. Sie hat all unsere steifen Traditionen durcheinandergebracht.“
    „Das ist vielleicht ganz gut“, meinte ihr Vater, als er Matthew in die Kutsche hob.
    „Zweifellos“, stimmte Ian zu. „Also los, alle einsteigen!“ „Ich sitze neben dir, mein lieber Mann!“, erklärte Georgie lächelnd und kletterte noch vor ihm auf den Kutschbock. „Wenn du die Gesellschaft schockieren willst, dann helfe ich dir.“
    „So sollte es sein - meine loyale Gefährtin“, sagte er und lächelte ihr liebevoll zu.
    Gleich darauf, als die vier Passagiere fröhlich in der Kutsche Platz genommen hatten - Georgies Vater, Matthew, Derek und Gabriel - hörten sie alle den Wortwechsel des frisch verheirateten Paares mit.
    „Gib mir die Zügel, Liebling.“
    „Aber Ian, diesmal will ich fahren ...“
    „Georgiana. Gib mir die Zügel.“
    Vielsagendes Schweigen.
    Lord Arthur lauschte und runzelte in väterlicher Besorgnis ein wenig die Stirn.
    Aber dann hörten sie, wie Georgie seufzte. „Na schön, mein Gemahl. Nimm sie,
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