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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady
Autoren: Gaelen Foley
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war, mit dem er bei seinem Auftrag Zusammenarbeiten musste. Und was sie betraf -was dachte sie sich nur dabei, auf diese ungezügelte Weise
    in den Straßen Kalkuttas herumzutoben?
    Er nahm sich ganz fest vor, mit ihrem Vater darüber zu sprechen.
    Ja, entschloss er sich im Stillen, nicht dem Mädchen, sondern den männlichen Familienangehörigen gegenüber werde ich mein Missfallen äußern. Aus irgendeinem Grunde bezweifelte er, dass Lord Arthur wusste, in welche Schwierigkeiten seine schöne Tochter an diesem Tag geraten war, aber das war keine Entschuldigung. Um ein Haar wäre sie lebendig gebraten worden.
    Es war schockierend, dass ihr Vater und ihre Brüder nicht besser auf sie aufpassten. War ihr nicht klar, dass sie als Nichte der Hawkscliffe-Hure noch mehr unter Beobachtung der Gesellschaft stand als alle anderen lebhaften jungen Damen? Dieser Zweig der Familie Knight beschwor die Katastrophe geradezu herauf, indem sie ihrer Georgiana so die Zügel schießen ließ.
    Natürlich, wenn er gerecht war - und seine Ausbildung wie auch seine Natur veranlassten Ian stets dazu, alle Dinge von beiden Seiten zu betrachten - dann musste er zugeben, dass es bei dieser Rettungsmaßnahme um Leben und Tod gegangen war. Deshalb konnte er ihr wegen des Mutes, den sie gezeigt hatte, keinen Vorwurf machen.
    Das Mädchen hatte gerade jemandem das Leben gerettet. Noch nie hatte er gesehen, dass eine Frau für einen anderen Menschen ihr Leben riskierte. Tatsächlich hatte die Verärgerung, die er Georgiana gegenüber zunächst empfunden hatte, beträchtlich nachgelassen.
    Außerdem war er ihr Gast. Es kam ihm nicht zu, ihr oder ihrem Vater etwas über Anstand zu erzählen, so gern er das auch vielleicht getan hätte. Und in Anbetracht der Tatsache, dass das gemeinsame Reiten auf einem Pferd mit diesem entzückenden Wesen seine Gedanken in außerordentlich ungehörige Bahnen gelenkt hatte, gab es für ihn keine Veranlassung, etwas über Benimm und Anstand zu sagen. Gütiger Himmel! Ihre warmen Hüften schmiegten sich an seine Lenden, während er seine Hände behutsam um ihre schmale Taille gelegt hatte. Innerhalb der ersten paar Meilen war sein Verlangen geweckt.
    Ihre langen Beine berührten seine Schenkel auf verlockende Weise, er fühlte jede Anspannung ihrer Waden, während sie das Pferd lenkte. Das genügte, einen Mann um den Verstand zu bringen.
    Er zwang sich, seine Empfindungen zu ignorieren: Die jungfräuliche Tochter seines Gastgebers zu begehren, war sicher die höchste Form des schlechten Geschmacks.
    Dann hustete sie - ein kurzer, trockener Laut - und sein Wunsch, sie zu beschützen, gewann sofort die Oberhand.
    Stirnrunzelnd stellte Ian fest, dass das Mädchen irgendwelche Schwierigkeiten mit der Lunge hatte. Als er genauer hinhörte, bemerkte er die Anstrengung in jedem mühsamen Atemzug, den sie machte, fühlte es anhand der angespannten Muskeln an ihrem Rücken. Seine Miene verfinsterte sich.
    Missbilligung und Lust wurden energisch beiseite geschoben, und er hielt sie fester. „Der Rauch hat Ihre Lungen angegriffen. “
    „Nein, wirklich - es geht mir besser. “ Sie versuchte, einen weiteren Hustenanfall zu unterdrücken, und er verfluchte sich für seine Lüsternheit.
    „Meine Liebe, Sie sind eine jämmerlich schlechte Lügnerin. Sagen Sie mir doch, was nicht stimmt“, befahl er knapp.
    „Es ist nur - ein Anflug von Asthma. Ich hatte es schon als Kind. Gewöhnlich bereitet es mir keine Schwierigkeiten, aber der Rauch... “
    „Benötigen Sie einen Arzt? “
    „Nein. Danke. “ Über die Schulter hinweg warf sie ihm einen dankbaren Blick zu. „Ich weiß, was ich dagegen tun kann, wenn ich erst zu Hause bin. “
    „Gut. Dann wollen wir so rasch wie möglich unser Ziel erreichen. “ Er flüsterte ihr zu, dass sie nicht sprechen sollte, nahm behutsam die Zügel und ließ sich von ihr den Weg zeigen. Seine ganze Aufmerksamkeit war darauf ge-richtet, sie in Sicherheit zu bringen, wo sie angemessene Hilfe finden konnte.
    Von dem Augenblick an, da Lord Griffith erschienen war, waren Erleichterung und Dankbarkeit Georgies hauptsächliche Gefühle gewesen. Insgeheim hatte sie es genossen, seinen Körper so warm an ihrem zu spüren, als sie zusammen auf ihrem Pferd nach Hause ritten.
    Aber als er sie nötigte, ihm die Zügel zu überlassen, verschwanden die guten Gefühle und plötzlich war Georgie unbehaglich zumute. Obwohl sie nicht mit ihm stritt, erinnerte sie die Selbstverständlichkeit, mit der er die
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