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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady
Autoren: Gaelen Foley
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eine Nachricht übermitteln zu lassen. Darin teilte er ihr mit, wo er sich aufhielt, drängte sie, zu fliehen, sobald sie konnte, und zu ihm zu kommen. In all den Monaten, in denen ihr Verhalten sich gebessert hatte, hatte sie nur auf das Ende der Schwangerschaft gewartet in dem Wissen, verschwinden zu können, sobald die Geburt vorüber war.“
    „Sie hatte schon geplant, Matthew zu verlassen, noch ehe er geboren war?“ Es war unvorstellbar.
    „Genau. Was den Mann betraf, so bin ich sicher, dass er noch immer darauf spekulierte, entweder von mir oder von ihrer Familie Geld zu erhalten, in der Hoffnung, dass wir zahlen würden, um einen Skandal zu vermeiden. Wie auch immer, in jener Nacht - einer Sturmnacht - ging ich hinüber nach Hawkscliffe Hall zum Abendessen, um etwas zu trinken und mit den damals noch unverheirateten Cousins etwas Billard zu spielen. Sie wollten mir zur Geburt meines Sohnes gratulieren. Sie ahnten nichts von den Schwierigkeiten, in denen ich seit meiner Heirat steckte.“
    „Du hast es ihnen nicht erzählt?“
    „Nein. Nicht einmal meinen engsten Freunden.“ Er schüttelte den Kopf. „Es war alles so schmutzig. Sie sollten nicht wissen, dass man mich an der Nase herumgeführt hatte. Ich hatte Angst, sie würden die Achtung vor mir verlieren.“
    Männlicher Stolz, dachte sie, vermutete aber, dass sie ihm deswegen keinen Vorwurf machen konnte.
    „Jedenfalls, als ich nach Hause kam, fand ich meinen Haushalt in Aufregung vor und erfuhr von den Dienstboten, dass Catherine fortgelaufen war. Townsend sagte, eine Kutsche wäre für sie eingetroffen - die Zofe und der Diener, die ich vor Monaten entlassen hatte, waren ihr treu geblieben und hergekommen, um ihr bei der Flucht nach Frankreich zu helfen.“
    „Oh Ian“, flüsterte Georgie entsetzt.
    „Ich sage dir, ich war in Versuchung, sie einfach ziehen zu lassen und nie wiederzusehen, aber ich hatte ein neugeborenes Baby in der Kinderstube, und ohne eine Amme in der Nähe hatten wir keine Möglichkeit, es zu nähren.“ „Willst du mir sagen, sie hätte in Kauf genommen, dass ihr Kind verhungern könnte?“
    „Genau das hat sie getan.“
    Georgie war sprachlos. Beinahe hasste sie diese Frau inzwischen. Matthew so im Stich zu lassen? Und Ian?
    „Unter diesen Umständen blieb mir kaum eine Wahl. Ich schwang mich sofort wieder aufs Pferd und ritt so schnell es möglich war durch den Sturm, um sie einzuholen. Zu diesem Zeitpunkt, das versichere ich dir, empfand ich nur noch Verachtung für diese Frau, aber ich hatte nicht vor, das Kind unter meinem Dach verhungern zu lassen, ob es nun meines war oder nicht. Bei der Brücke holte ich die Kutsche ein.“
    Seine Stimme klang, als kostete ihn jedes einzelne Wort ungeheure Anstrengung. „Der Diener kutschierte. Er schlug mit der Peitsche nach mir, aber dann zielte ich mit der Pistole auf ihn, und er verstand, dass ich es ernst meinte. Er geriet ins Schwanken, und es gelang mir, die Zügel zu packen. Mitten auf der Brücke brachte ich die Kutsche zum Stehen. Ich stieg vom Pferd und wollte Catherine aus dem Wagen herausziehen. Sie und ihre Zofe saßen darin, beide waren völlig außer sich. Catherine fasste sich irgendwie. Sie befahl ihren Dienstboten, bei der Kutsche zu bleiben, während sie ausstieg und auf mich zutrat - mit einer Pistole.“

„Einer Pistole!“
    „Oh ja. Reizend, nicht? Sie schrie mich an, dass sie mich hasse, und sie mich erschießen würde, wenn ich sie nicht gehen ließe. Sie sagte: Du hast deinen Erben, dafür brauchtest du mich. Jetzt sind wir einander ein für allemal los. Ich sagte ihr, das wäre mir sehr recht, aber ich könnte das Baby nicht verhungern lassen. Daher packte ich sie.“
    „Was war mit der Waffe?“
    „Fehlzündung. Das Pulver war nass geworden.“
    „Gott sei Dank!“
    „Die Tatsache, dass sie tatsächlich abgedrückt hatte, empörte mich. Ich warf die Pistole über das Geländer ins Wasser, und da fiel mir auf, wie hoch der Wasserspiegel stand. Ich sah mich um und bemerkte, dass es stellenweise bereits die Brücke überspülte und die Verbindungsstücke lockerte. Ich fühlte, wie das Ganze schwankte. Es wehte ein heftiger Wind. Und die Blitze machten die Pferde scheu. Ihr Diener bemühte sich nach Kräften, das Gespann zu halten. Dann hörte ich plötzlich ein lautes Krachen, und die Brücke gab nach. Catherine schrie, aber ich wollte sie noch immer nicht loslassen. In jenem Moment gingen die Pferde durch und nahmen die Kutsche und beide
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