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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady
Autoren: Gaelen Foley
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sie dazu bringen würde, mich nur noch mehr zu hassen, aber ich wollte, dass er endgültig aus unserem Leben verschwand und aus ihren Gedanken. Ich wollte nicht, dass sie auch nur der Möglichkeit nachhing, er könnte zurückkommen, dass sie einen Weg finden könnte, in Zukunft irgendwann mit ihm zusammen zu sein. Ich wollte, dass sie wusste, es ist vorbei. Und ich sagte es ihr - weil ich ihr wehtun wollte.“ Er wandte sich ab. „Wie ich schon sagte, ich bin nicht stolz darauf.“
    Georgiana schwieg betroffen.
    „Danach wurde es ruhiger. Ich merkte, dass es mir gelungen war, sie zu verletzen, weil sie sich mehr in sich zurückzog. Ich benutzte weiterhin meine Dienerschaft, um jeden ihrer Schritte zu kontrollieren. Und dann kam neun Monate später ein Kind zur Welt. Aber war es mein Kind, der rechtmäßige Erbe meines Titels und meines ganzen Vermögens? Oder war er der niedriggeborene Nachkomme eines Stallburschen? Es gab keine Möglichkeit für mich, diese Frage zu beantworten.“
    „Matthew“, flüsterte sie.
    Er nickte langsam. „Matthew.“
    Georgie sah Ian an, aufgeregt und fasziniert von seiner Geschichte, empfand mit ihm den Schmerz und die Verletzungen, die diese Frau ihm zugefügt hatte, fühlte seine Enttäuschung und seine Demütigung.
    Jetzt ergab die entfremdete Beziehung, die sie bei ihrer Ankunft in England zwischen Ian und seinem Sohn bemerkt hatte, einen Sinn. Dennoch schüttelte sie den Kopf. „Du zweifeltest an der Vaterschaft?“
    „Eine lange Zeit, ja.“
    „Ich hoffe, jetzt nicht mehr? Bestimmt siehst du, dass er dein genaues Abbild ist. Er hat dein dunkles Haar, deine wenigen Sommersprossen, die Form deiner Nase“, sagte sie leise, während sie den Blick über Ians geliebtes Gesicht gleiten ließ. „Er ist ganz und gar wie du. Selbst im Temperament. Ruhig und ernst, klug und neugierig auf alles.“
    „Und eigensinnig?“, meinte er mit einem etwas schiefen Lächeln, das sie an Matthews Wutausbruch vor nicht allzu langer Zeit erinnerte.
    Ians eigenes Temperament hatte sich in der Tat schon als sehr gefährlich erwiesen.
    Sie erwiderte das Lächeln vorsichtig. „Oh ja, er ist dein Sohn. Ein Aristokrat durch und durch.“
    „Deswegen wird er in seinem Leben Disziplin benötigen. Männer in meiner Position verfügen über zu viel Macht, Gold und Einfluss, um tun zu können, was sie wollen.“
    „Da widerspreche ich nicht.“
    Einen Moment lang blickten sie einander stumm an. Ian griff nach ihrer Hand, und sie gestattete es ihm. Aber obwohl sie sich mit jeder Faser danach sehnte, die Arme um ihn zu legen, hielt sie sich zurück.
    „Noch immer hast du mir nicht gesagt, wie Catherine starb.“
    Er nickte, ließ sie los und holte tief Atem. „Als die Monate der Schwangerschaft vergingen, bemerkte ich eine Veränderung in ihr. “
    „Welche Art von Veränderung?“
    „Zum Besseren. Sie hasste mich nicht mehr so sehr. Dann und wann wurde sie beinahe umgänglich. Mir schien das ein gutes Zeichen zu sein, und ich ermutigte sie. Ich dachte, vielleicht beginnt sie, ihren Stallburschen zu vergessen. Ich beschloss, keine Amme für das Baby zu engagieren. Ich dachte, so würde Catherine zum ersten Mal in ihrem Leben Verantwortung übernehmen müssen. Ich wusste, sie mochte mich nicht, und ich fürchtete, sie würde deswegen auch das Baby ablehnen. Ich hoffte, wenn sie gezwungen wäre, das Kind zu stillen, würde das das Band zwischen ihm und ihr stärken. Dann kam der Tag, an dem die Wehen einsetzten. Matthew wurde am Nachmittag geboren, und ich erfuhr, dass es ein Junge war und es beiden gut ging.“
    „Kein Fieber?“
    „Nein“, flüsterte er und senkte den Kopf. „Entschuldige diese Lüge.“
    Sie streckte den Arm aus und berührte seine Hand. „Was geschah dann, Liebster?“
    Lange schaute er sie an, und etwas in seinem Blick veranlasste sie, die Hand wieder zurückzuziehen. Sie faltete die Hände im Schoß, um die Spannung zu unterdrücken.
    „Zwei Wochen später lief Catherine davon.“
    „Wie bitte?“
    „Wenn ich schon fand, dass diese Frau mich betrogen hatte, so war das nichts verglichen mit ihrem Betrug an Matthew.“
    Georgie starrte ihn an wie gelähmt.
    „Sie ließ ihn einfach im Stich“, sagte er. „Ein Neugeborenes. Kaum zwei Wochen alt.“
    „Aber wie konnte sie das tun? Und aus welchem Grund?“
    „Entsinnst du dich, dass ich sagte, ich hätte ihre Dienstboten entlassen? Nun, es war dem Stallburschen gelungen, ihr durch ihre frühere Zofe von Calais aus heimlich
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