Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady
Autoren: Gaelen Foley
Vom Netzwerk:
senkte den Kopf.
    Er sah sie nur an, verunsichert durch die Angst, die er in ihrer plötzlichen Bewegung gespürt hatte.
    Verwirrt senkte er den Blick, und suchte nach Worten, um etwas zu sagen, als er ihren Reisekoffer geöffnet neben dem Bett entdeckte.
    Vor einer Woche war er ausgepackt und in den Abstellraum gebracht worden. Jetzt war er wieder da, Kleider lagen darin, und sie schienen hastig zusammengepackt worden zu sein.
    Schlagartig wurde ihm flau im Magen.
    „Fährst du - irgendwohin?“, fragte er und riss sich so gut es ihm möglich war zusammen, um gleichmütig zu sprechen.
    „Ich habe mich noch nicht entschieden“, antwortete sie kaum hörbar. Dann wandte sie sich wieder zu ihm um.
    Er runzelte verletzt und verwirrt die Stirn. „Georgiana?“
    „Setz dich hin, Ian.“
    Er gehorchte und setzte sich neben sie auf das Bett. Sie sah ihn an, ihre großen blauen Augen wirkten ernst. „Du musst mir ganz genau sagen, was mit deiner Frau Catherine geschah, sonst werde ich gehen.“
    So ruhig sie die Worte auch gesprochen hatte, sie raubten ihm den Atem. Sie beobachtete, wie er reagierte, und er tat sein Möglichstes, ihr Ultimatum äußerlich gefasst hinzunehmen.
    „Ich habe - schreckliche Gerüchte gehört. Wenn du mir nicht die Wahrheit sagst, dann werde ich mit Matthew nach London zurückgehen, zurück zu meinen Cousins, um dort auf Papa zu warten.“
    Seine Gedanken überschlugen sich, während er auf den Boden starrte und sein Herz wie rasend schlug. Er räusperte sich, dann schaute er sie wachsam an.
    Sie erwiderte seinen Blick mit der Entschlossenheit der Krieger, deren Blut in ihren Adern floss. „Lüg mich nicht an“, flüsterte sie.
    Er senkte den Blick wieder und schluckte. Mein Gott, wenn ich es tue, bin ich verdammt, und wenn ich es nicht tue, ebenfalls. Er stand auf und trat zum Fenster. Dann lehnte er sich dagegen und blickte hinaus in den sonnigen, friedlichen Abend. „Ich will dich nicht verlieren, Georgiana“, begann er und starrte nach draußen, ohne irgendetwas wahrzunehmen.
    „Dann solltest du mir sagen, was geschehen ist. Jetzt. Kann es stimmen, Ian? Bist du all das, was ich verabscheue?“
    Es hätte weniger geschmerzt, wenn sie ihn mit einem Rapier durchstoßen hätte. Er drehte sich um und sah sie an, voller Schmerz.
    Ihre vollen Lippen zitterten, als sie ihn ängstlich, aber entschlossen musterte. „Hast du sie umgebracht?“
    Er schloss die Augen, presste sie die Lider zusammen, und senkte den Kopf. „Es war ein Unfall.“
    „Oh mein Gott.“
    Er öffnete wieder die Augen, in denen nun ein flehentlicher Ausdruck lag. Georgie war aufgestanden, und ein Blick in ihr entsetztes Gesicht genügte ihm, um zu begreifen, dass es für ihn jetzt zwei Möglichkeiten gab: reinen Tisch zu machen oder sie nie wiederzusehen. Mochte er auch ein weltgewandter Diplomat sein, jetzt war es selbst für ihn zu spät, sich der Situation zu entziehen. Und tatsächlich wollte er das auch gar nicht mehr.
    Dies hatte er am allermeisten gefürchtet, aber jetzt, da es geschehen war, stellte er fest, wie müde er es war, sein Geheimnis allein zu tragen.
    Er machte sich nicht die Mühe, sie zu fragen, wer es ihr gesagt hatte. Es war kaum noch wichtig. Vermutlich einer der Dienstboten. Natürlich war ihm klar gewesen, dass früher oder später einer von ihnen nachgeben würde. Ihre kleine Verschwörung hatte fünf Jahre lang gehalten.
    „Versprich mir wenigstens, dass du zuhörst“, bat er matt.
    „Rede“, befahl sie mit zitternder Stimme. „Sag mir, ob du sie geliebt hast. Sag mir, wie sie gestorben ist.“
    „Sie geliebt?“, wiederholte er mit einer Bitterkeit, die tief aus seinem Innern emporstieg. „Ich hasste sie, Georgiana, wir hassten uns beide.“
    „Du hast sie gehasst, also nahmst du ihr das Leben, ist es das? Ich habe schon gesehen, dass du töten kannst.“
    Entsetzt über diesen Vorwurf starrte er sie an. „So war es keineswegs. Ich war verantwortlich für ihren Tod. Aber ich habe sie nicht umgebracht, falls es das ist, was du glaubst.“
    „Was also ist passiert?“
    Er wandte den Blick ab.
    „Ian Prescott, wenn du mir auch nur eine einzige Lüge erzählst mit all deiner glattzüngigen ... “
    „Ich werde dir die Wahrheit sagen“, unterbrach er sie. „Nur versprich mit bitte, dass du zuhörst, Georgie, ohne dich habe ich - nichts.“
    Tränen traten ihr in die Augen. „Und ich nichts ohne dich. Ich will dich auch nicht verlieren. Aber ich weiß nicht einmal, wer du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher