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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady
Autoren: Gaelen Foley
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Unterschied bildeten die üppigen tropischen Palmen, die hier und da in großen irdenen Töpfen standen.
    Als alle Fenster und Türen verschlossen waren und er von verschiedenen Plätzen im Haus nach draußen gesehen hatte, um sich zu vergewissern, dass niemand dort lauerte, kehrte Ian in die Eingangshalle zurück. Er war erleichtert, dass zumindest diese grundlegenden Vorsichtsmaßnahmen getroffen waren. Georgiana war es inzwischen gelungen, das aufgebrachte Personal zu beruhigen und die Dienstboten taten bereits wieder ihre Arbeit.
    Ein wenig überrascht wandte sie sich um und blickte ihn an, als würde sie sich fragen, wohin er wohl verschwunden gewesen war.
    Er betrachtete ihr Gesicht, trat an ihre Seite, nahm ihren Ellenbogen und führte sie behutsam zum nächsten Stuhl. „Wie ist es mit Ihren Lungen? “
    „Sehr viel besser jetzt - danke. “
    „Sie sehen blass aus. Bitte setzen Sie sich. Lassen Sie mich nach einem Arzt schicken... “
    „Nein, wirklich, Mylord. Ich fühle mich gut“, unterbrach sie ihn. „Das Schlimmste ist jetzt vorbei. Außerdem habe ich - habe ich meine eigene Medizin. “
    Ian runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust. „Na schön. Dann beeilen Sie sich und nehmen Sie sie ein. Ich werde warten. “
    Gütiger Himmel, dachte Georgie im Stillen, was für ein bestimmender Mann, gab schon Befehle, kaum dass er ihr Haus betreten hatte. Allerdings musste sie ihm zugestehen, dass er es gut meinte. Doch sie wollte ihm nicht unbedingt mitteilen, wie exzentrisch ihre Medizin tatsächlich war. Es war sicher besser, etwas vage zu bleiben. „Es ist -äh - nicht gerade ein Saft oder ein Pulver. “
    Skeptisch zog er eine Braue hoch.
    Georgie musterte seine ernste Miene, die höflich, aber sehr sachlich wirkte. Sie erkannte darin eine gewisse Unnachgiebigkeit und seufzte. Wenn er ihren Brüdern nur ein bisschen ähnlich war, dann bedeutete dieser Blick, dass er nicht die Absicht hatte, das Thema auf sich beruhen zu lassen. „Na schön. Wenn Sie es unbedingt wissen wollen, es sind Atemübungen, die ich gelernt habe, als ich klein war, um mit dem Problem fertig zu werden. Ich mache auch Dehnübungen, die gut für die Lunge sind. “
    „Ich verstehe. “ Sein Blick wurde durchdringender. Er schien noch nicht ganz überzeugt.
    „Man nennt es Yoga“, murmelte sie. „Es ist das Einzige, was hilft. “
    „Ah, davon habe ich gehört. “ Ian nickte langsam und betrachtete sie aufmerksam. „Eine alte Kunst, nicht wahr? “ „In der Tat. Und was wichtiger ist - es hilft. “ Sie war überrascht, dass er sie offenbar nicht verurteilte oder sich über sie lustig machte. Außerhalb ihrer Familie sprach sie mit keinem ihrer englischen Bekannten gern darüber, dass sie Yoga praktizierte, denn die meisten von ihnen hätten das für verrückt gehalten.
    Viele Mitglieder der Gesellschaft meinten ohnehin, dass Georgie zu „indisch“ geworden sei. Doch alles, was die britischen Ärzte bisher getan hatten, um Georgie von ihrem Asthma zu heilen, war, ihr grässliche Blutegel anzusetzen und ihr Laudanum zu verordnen, flüssiges Opium, nach dessen Einnahme die Bilder in ihrem Schlafzimmer zum Leben erwacht waren und die Zimmerdecke sich drehte. Hätte sie das Mittel weiter eingenommen, wäre sie inzwischen davon abhängig und zum Pflegefall geworden.
    Zum Glück war Georgies geliebte Ayah Purnima, ihr indisches Kindermädchen, vor einigen Jahren mit ihrer Weisheit in Bezug auf Georgies Krankheit am Ende gewesen und hatte einen Verwandten um Rat gebeten. Der Mann war ein Yogimeister, der Georgie angewiesen hatte, ihre Brust und ihren Rücken zu entspannen und ihre Lungen zu entfalten.
    Es war auch die weise alte Pumima gewesen, die erkannt hatte, dass Georgies Anfälle wahrscheinlich damit zusammenhingen, dass ihre Liebsten sie verließen. Nach dem Tod von Georgies Mutter waren die Anfälle immer häufiger und intensiver aufgetreten. Danach, wenn sich ihr Vater auf einer seiner zahlreichen Geschäftsreisen befand oder ihre Brüder zurück ins Internat mussten, hatte sie am heftigsten mit ihrem Asthma zu kämpfen gehabt.
    Als kleines Mädchen hatte sie so sehr geweint vor Angst, verlassen zu werden, dass sie geschluchzt hatte, bis sie nicht mehr atmen konnte und ihr Klagen in ein Keuchen und das Ringen um Luft überging. Wann immer ihre Liebsten abreisten und sie zurückließen, glaubte sie, sterben zu müssen.
    Deswegen waren ihr Freunde so wichtig. Sie hatte gelernt, mit der Einsamkeit fertig
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