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Eine stuermische Affaere

Eine stuermische Affaere

Titel: Eine stuermische Affaere
Autoren: Kathryn Ross
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vor Vaterliebe blind?
    Falls dem so war, machte sie das zu einem schlechten Menschen? Inzwischen fand er das nicht mehr. Unwirsch fuhr er sich durch die schwarzen Haare und überlegte, ob er vielleicht nur deshalb verzweifelt nach Entschuldigungen für Cat suchte, um sie gernhaben zu dürfen.
    Seit einiger Zeit schon plagten ihn entsetzliche Zweifel, ob sein Racheplan in der ursprünglichen Form noch gerechtfertigt war. Seit ihrer gemeinsamen Zeit in Venedig fiel es Nicholas zunehmend schwerer, Cat kaltblütige Berechnung zuzutrauen.
    Energisch schüttelte er diese Gedanken ab. „Es ist bestimmt schon Zeit für das Mittagessen. Hast du Hunger?“
    „Ein wenig.“
    Nicholas nickte. „Ich verschwinde dann mal eben in die Küche. Fühl dich bitte ganz wie zu Hause!“
    Nachdem er gegangen war, tauschte Cat ihre Jeans und das Shirt gegen einen roten Bikini, passende Shorts und ein weißes Top. Dann ging sie barfuß hinaus, um mit der Fußspitze die Wassertemperatur des Pools zu testen. Aus dem Garten strömte ein herrlicher Blütenduft zu ihr hinüber.
    Als sie wieder zum Haus zurückgehen wollte, bemerkte sie eine offene Tür, die direkt in die Küche führte. Nicholas stand dort an einem Tresen und schnitt Gemüse. Eine Weile beobachtete sie ihn. Er schien sehr entspannt und vollkommen in seinem Element zu sein.
    „Brauchst du Hilfe?“, fragte sie schließlich und gesellte sich zu ihm.
    „Nein, ich mache nur einen Salat.“ Dann schien er es sich plötzlich anders zu überlegen. „Aber du könntest natürlich etwas anderes für mich tun“, sagte er grinsend und legte seine Arme um sie. Und dann, mit einer gekonnten Bewegung, zog er ihr das Top über den Kopf. „Hübscher Bikini!“
    Cat küsste Nicholas’ Wange, als plötzlich sein Handy klingelte.
    „Mist!“, fluchte er. „Das könnte wichtig sein. Ich erwarte dieses Wochenende den Abschluss eines wichtigen Deals.“
    „Dann geh besser ran.“ Lächelnd wandte sie sich ab und machte sich daran, den Salat fertigzustellen.
    Mit einem Ohr hörte Cat dem Gespräch zu, das Nicholas auf Griechisch führte. Es ging um Geld, das einem Waisenhaus gestiftet werden sollte. Davon hatte er schon einmal gesprochen. Dieses Mal war sie sicher, sich nicht verhört zu haben. Offenbar hatte Nicholas mit einem größeren Wohltätigkeitsprojekt zu tun. Er tat also doch mehr, als nur Geld zu scheffeln! Er sorgte für andere Menschen, für Kinder …
    Nach dem Telefonat trat Nicholas von hinten an Cat heran und küsste ihren Nacken. Genüsslich lehnte sie sich gegen ihn. Es war herrlich, so mit ihm zusammenzustehen – als wären sie beide ein richtiges Paar.
    „Es ist schön, dich hier in meinem Haus zu haben“, sagte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    „Findest du?“
    Mit beiden Händen streichelte er ihre Taille. „Ich meine das ganz ernst.“
    Eine Antwort kam nicht über ihre Lippen, denn in diesem Augenblick schob er seine Hand über ihren Bauch, und Cat erstarrte. Ein Gefühlssturm entfesselte sich in ihrem Innern, und für eine Weile erlaubte sie sich einen kühnen Tagtraum: Sie beichtete ihm die Schwangerschaft, er reagierte hellauf begeistert und stolz, sie bereiteten sich gemeinsam auf die Geburt des Babys vor und wuchsen zu einer glücklichen Familie zusammen.
    Cat wollte dieses Kind, diese Gewissheit setzte sich immer stärker in ihrem Herzen fest. Und jetzt, da Nicholas sie so zärtlich in seinen Armen hielt und seine Hand beschützend auf ihrem Bauch ruhte, musste sie sich krampfhaft die Tränen verkneifen.
    Nein, sie wollte nicht mehr ohne ihn sein. Die ganze Zeit über war sie mit ihrem Vertrauen sehr zurückhaltend gewesen. Vielleicht hatte sie Nicolas nie eine faire Chance gegeben, und doch spürte sie in diesem Moment so intensiv wie nie zuvor, dass sie ihn liebte. Nur deshalb hatte sie sich nicht von ihm trennen können, als sie es aus rationalen Gründen gewollt hatte, und nur deshalb kämpfte sie jetzt mit den Tränen.
    Wieder klingelte sein Handy, und er ließ sie widerwillig los. „Entschuldige dieses Chaos!“
    „Schon gut“, sagte sie so unbeschwert wie möglich. „Ich habe mein Handy gar nicht dabei. Irgendwie konnte ich es heute Morgen nicht finden. Vielleicht sollte es so sein.“
    „Ja, die Dinger sind nervtötend.“ Er nahm den Anruf entgegen und verließ die Küche.
    Draußen auf der Terrasse deckte Cat den Tisch und setzte sich dann, um auf Nicholas zu warten. Die Minuten vergingen, und sie knabberte nachdenklich an ein paar
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