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Eine Squaw wie Dynamit

Eine Squaw wie Dynamit

Titel: Eine Squaw wie Dynamit
Autoren: Jack Slade
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Lassiters Reisegefährtin und begleite ihn. Ich heiße Betsy Barrow.«
    »Okay, dann bleiben Sie draußen«, entschied die Frau.
    Lassiter war baff. »Na, hören Sie mal, Mrs. Dexter, wie gehen Sie denn mit dieser Dame um?«
    Die Frau in der Tür plusterte sich auf wie ein Pfau. Gerade als sie sich richtig ins Zeug legen wollte, schlurfte Mark O’Grady heran. Er hatte kein Hemd an, nur eine Latzhose, auf deren Brustteil sein Vorname eingestickt war.
    »Ich mach das schon, Sweetheart«, sagte er zu der Walküre.
    Auf wundersame Weise verwandelte sich Mrs. Dexters Mienenspiel. Die Gewitterfront verschwand und machte einem entspannten Lächeln Platz.
    »Okay, wie du willst, Mark«, sagte sie.
    »Wäre ganz lieb von dir, wenn du unseren Gästen eine Erfrischung bereitstellst«, bat O’Grady. »Wir setzen uns hinters Haus auf die Veranda.«
    »Ich beeile mich«, sagte sie geschäftig.
    O’Grady gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. Mrs. Dexter verschwand wie ein geölter Blitz.
    Lassiter und Betsy wechselten einen entgeisterten Blick.
    O’Grady feixte. »Joane ist ein Goldstück, aber erst auf den zweiten Blick.«
    Sprach’s und führte seine sprachlosen Gäste ums Gebäude herum auf den rückwärtigen Platz, der von einer imposanten Sonnenterrasse beherrscht wurde.
    »Wo brennt’s?«, fragte O’Grady, als sie am Tisch saßen.
    Lassiter pumpte seine Wangen auf. Dann erzählte er kurz und bündig, wie die Navajo-Squaw den heimtückischen Mord an Betsy Barrow verhindert hatte und was in Folge dessen für ein Problem entstanden war.
    O’Grady schwieg eine Zeitlang. Man sah ihm an, wie es in seinem Schädel arbeitete. Er war ein schlaksiger Mann mit licht werdendem hellbraunen Haar, das hier und da von grauen Strähnen durchwirkt wurde. Offenbar war er gerade damit beschäftigt gewesen, im Haus etwas zu reparieren. An seinen behaarten Handrücken waren Ölspuren zu erkennen. Auch an seinem Kinn war ein kleiner Ölfleck.
    »Magena braucht einen tüchtigen Anwalt«, unterbrach Lassiter die Stille. »Ich hoffe, es ist kein großes Ding, den Mann so schnell wie möglich anreisen zu lassen.«
    »Ich kriege das hin«, antwortete O’Grady. »Und dazu brauche ich gar keinen so großen Wind machen.«
    Lassiter nickte beruhigt. Natürlich durften sie im Beisein von Betsy kein Wort über die Brigade Sieben fallen lassen. Die Existenz der Organisation war geheim.
    »Hast du einen Kandidaten an der Hand?«, vergewisserte sich Lassiter.
    »O ja, das habe ich.«
    »Wer ist es? Kenne ich ihn?«
    »Nein, ich denke nicht.« O’Grady schlug ein Bein über das andere. »Es ist Joanas ältester Sohn, Martin. Er ist der Beste, den ihr kriegen könnt.«
    »Martin Dexter?« Lassiter furchte die Stirn. »Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Er heißt nicht Dexter«, korrigierte O’Grady. »Dexter ist der Mädchenname seiner Mutter. Sie hat ihn nach ihrer Scheidung wieder angenommen. Martin trägt den Namen seines Vaters – Kelly.«
    »Martin Kelly?«, warf Betsy ein.
    »So ist es, Miss«, sagte O’Grady.
    Die Hintertür ging auf, und die Hausherrin balancierte ein Tablett mit Kaffeegeschirr zum Tisch. Zum Schluss stellte sie eine Schale mit Keksen dazu.
    »Zitronen-Biskuits sind Joanes Spezialität«, schwärmte O’Grady. »So leckere Küchlein bekommt ihr auf dem ganzen Kontinent nicht. Stimmt’s, Liebling?«
    Mrs. Dexter lächelte verlegen. »Du haust ganz schön auf den Putz, Mark.«
    »Willst du dich nicht zu uns setzen, Joane? Wir würden uns sehr darüber freuen.«
    Ein verstohlener Blick traf Betsy. »Lieb von dir, aber ich habe noch im Haus zu tun. Entschuldigt mich bitte.«
    Sie stellte das leere Tablett gegen den Pfosten des Schirms und verschwand.
    Lassiter dachte sich sein Teil. Es war allerehrenwert, wie die Beiden miteinander umgingen. Mit seiner Liebeswürdigkeit hatte O’Grady hatte es geschafft, die raue Schale dieser Frau zu knacken und ins weichere Innere zu gelangen. Im Gegensatz zu anderen Beziehungen, in denen um das kleinste Problem ein Riesenwirbel veranstaltet wurde, fiel zwischen Mark und Joane nicht ein böses Wort.
    Es ging also, man musste nur wollen.
    »Du meinst also, Martin Kelly ist der richtige Mann für uns«, nahm Lassiter den Faden wieder auf.
    »Bei jedem Wetter«, versetzte O’Grady. »Der Junge hat sein Jurastudium als Zweitbester seines Jahrgangs absolviert, und ist schon jetzt, nach zwei Jahren, zum Seniorpartner in seiner Kanzlei avanciert.«
    »Wow!« Lassiter war beeindruckt. »Das
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