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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut
Autoren: Emma Wildes
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aussichtslosen Situation war. Schließlich durfte sie nicht auf eine Zukunft mit dem Mann hoffen, der sie nicht mal heiraten konnte.«
    »Ich stelle ihn mir immer älter vor, weil er mein Großvater war«, murmelte Amelia. »Aber tatsächlich war er in Alex’ Alter, als das alles geschah.«
    »Ein interessanter Einwand«, bemerkte Alex süffisant. Sein Lächeln war ironisch, und sie liebte ihn dafür, dass er versuchte, dieser Situation das Beste abzugewinnen. Zumal sein Vater und seine Großmutter offen ihre Abneigung zeigten, über das Thema zu reden.
    Die Duchess setzte sich noch aufrechter hin, wenn das überhaupt möglich war. Ihr Blick wurde kalt. »Longhaven hat das behauptet?«
    »Longhaven behauptet nie etwas, das entspricht nicht seiner Natur. Wenn es nicht stimmen würde, hätte er mich nicht darauf aufmerksam gemacht.« Alex blieb erstaunlich ruhig. Seine Schulter lehnte nach wie vor am Kamin. »Wenn er sagt, der Schmuck ist im Sarg und kein Leichnam, dann bin ich sicher, es ist wahr. Woher er weiß, dass der Schlüssel die Familiengruft öffnet, weiß ich nicht. Aber er war sich sicher genug, um es zu überprüfen.«
    »Ich wünschte, du hättest den Schlüssel selbst gefunden und ihn mir gebracht. Dann hätten wir das alles vermeiden können.«
    »Was hätten wir vermeiden können, Mutter?«, fragte der Duke irritiert. »Ich bin inzwischen durchaus geneigt, in dieser Sache der Meinung von Alex und seiner Frau zu folgen. Erkläre mir bitte, wieso du das anders siehst.«
    Seine Frau. Das war zwar nicht das herzliche Willkommen, das sie sich erhofft hatte, aber wenigstens hatte er ihre Gegenwart wahrgenommen. Amelia sagte leise: »In London wurde vor Kurzem ein Gemälde erstmals öffentlich ausgestellt. Anna ist auf dem Bild, nicht wahr? Sie trägt eine Kette, die ein Erbstück der Familie Patton ist. Ich habe die Kette bei der Ausstellung von Simeon erkannt. Mein Großvater muss sie ihr geschenkt haben.«
    »Zu jener Zeit war es sehr modern, für Simeon Modell zu sitzen.« Die Duchess klang steif.
    Das war im Grunde eine Bestätigung.
    »Michael hat eine Theorie, und ich habe die Erfahrung gemacht – die Krone wird mir darin recht geben –, dass er selten falsch liegt. Möchtet ihr seine Theorie hören?« Alex löste sich von der Wand. Seine Miene war entschlossen.
    »Nein.«
    »Ja.«
    Die beiden Worte kamen gleichzeitig. Der Duke und die Duchess starrten einander kalt an. Es kam selten vor, dass sie nicht einer Meinung waren.
    »Mutter, sei doch nicht so schwierig.« Amelias Schwiegervater blickte erwartungsvoll seinen jüngsten Sohn an. »Bitte fahre fort. Ich bin es leid, von diesem Drama mein Leben lang verfolgt zu werden.«
    Alex lächelte. Dieses Lächeln, das nur er beherrschte und bei dem sich sein Mund auf diese ganz bestimmte Weise verzog. »Ich fange von vorne an. Lady Anna und Lord Hathaway begegneten sich und haben sich zweifellos Hals über Kopf ineinander verliebt. Damit ging der Skandal einher, der beide Familien bedrohte. Deshalb blieb Anna keine andere Wahl. Ihr Liebhaber würde seine Frau nicht verlassen, und sie konnte nicht seine Mätresse werden. Wie Großmutter bereits erzählt hat, sickerte schon bald etwas durch und es kamen Gerüchte auf. Deshalb war sie einverstanden, Ertrinken vorzutäuschen. Offensichtlich hat sie etwa zu diesem Zeitpunkt ihrem Liebhaber den Schlüssel zur Familiengruft geschickt. Ich habe mich erst gewundert, warum sie ihm nicht einfach die Kette geschickt hat. Aber ich vermute, sie wollte ihm so ermöglichen, die wahren Umstände ihres Todes aufzudecken.«
    Die Duchess saß wie versteinert da.
    »Aus irgendwelchen Gründen verstand er die Botschaft nicht.« Alex fügte leise hinzu: »Ich glaube, du kannst die Lücken in dieser Geschichte auffüllen, Großmutter. Schließlich bist du diejenige, die den Schlüssel plötzlich unbedingt haben wollte.«
    Für einen Augenblick glaubte Amelia, seine Großmutter werde sich weiterhin standhaft weigern, die fehlenden Details zu enthüllen. Aber dann seufzte die ältere Frau. Ihre Schultern sackten leicht nach unten. Die Linien um ihren Mund gruben sich tiefer. »Man sollte meinen, das wäre offensichtlich. Ich wollte die Halskette zurückhaben. Denn wenn Hathaway das Porträt sieht, auf dem Anna sie trägt, würde ich an seiner Stelle denken, die St. James-Familie sei im Besitz des Schmuckstücks. Er könnte es zurückfordern. Ich wollte nicht«, sie warf Alex einen giftigen Blick zu, »dass jemand unbefugt in die
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