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Eine schwierige Mission Vol.2

Eine schwierige Mission Vol.2

Titel: Eine schwierige Mission Vol.2
Autoren: Simon Rhys Beck
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goldene Ringe zierten die Nasenwurzel des Mannes, ebenso wie beide Ohren.
    Die Konvulianer warteten, bis Bill und Rayk das Raumschiff über die Rampe verlassen hatten. Innerhalb kürzester Zeit waren sie vollkommen durchnässt. Doch der Regen schien den Konvulianern nichts auszumachen. Ihre langen, schweren Umhänge waren ebenfalls nass und die schwarzen Stiefel, die ihnen bis zu den Knien reichten, schlammbespritzt.
    „Wir begrüßen euch auf Konvul“, sagte der Krieger, der ihnen am nächsten stand, mit dunkel schnarrender Stimme und entblößte sein beeindruckendes Raubtiergebiss. Bill war sicher, dass das kein Grinsen sein sollte.
    Er kam noch näher, beugte sich zu Rayk hinüber und streckte dann seine raue Hundezunge nach dem Mirilaner aus. Bill vermutete, dass Rayk alle Haare zu Berge standen, aber er bewegte sich nicht. Langsam glitt die Zunge über den Rand von Rayks rechtem Ohr.
    „Ich habe deine Witterung gespeichert, für den Fall, dass wir uns … verlieren“, sagte der Konvulianer knurrend und wandte sich Bill zu, um die Prozedur zu wiederholen.
    Als er so nahe kam, wurde Bill eingehüllt in einen Geruchsmantel aus modriger Feuchtigkeit, Erde und nassem Tierfell. Er schnaubte leise und war auf einmal nicht mehr sicher, ob es sich bei den schwarzen Strichen in den Gesichtern um Bemalung handelte oder schlicht und ergreifend um – Dreck!
    „Du bist ein Mensch!“, stellte der Konvulianer fest. Sein Blick verdüsterte sich – wenn das überhaupt möglich war.
    „Er ist mein Sklave“, beeilte sich Rayk zu sagen. „Er begleitet mich überall hin.“
    Brauen zogen sich zusammen und die kleinen Goldringe im Gesicht des Konvulianers klimperten. Bill wurde erneut gemustert.
    „Folgt uns und bleibt auf dem Weg, damit ihr nicht einsinkt.“
    Bill schlug die Kapuze seines Umhangs über seinen Kopf in der vagen Vorahnung, dass das überhaupt nichts nutzen würde. Weder, um ihn ausreichend vor dem Regen zu schützen noch vor dem, was sie beide hier erwartete.
     
    Rayk verbarg seine Gefühle hinter einer Maske von Gleichmut. Er hoffte, dass auch Bill sich unter Kontrolle hatte, aber es war, als würde er Bills Emotionen hinter sich spüren wie kleine Blitze in seinem Rücken. Der Weg, der anfangs noch befestigt war, wurde immer weicher und unwegsamer, sie versanken im matschigen Boden, und mehr als einmal rutschte Rayk – obwohl er durchaus geländegängiges Schuhwerk trug. Einmal prallte er sogar gegen Bill, der ihn im letzten Moment vor dem Fallen bewahrte. Die Konvulianer waren offensichtlich an das Gehen im Schlamm gewöhnt, sie durchpflügten den Untergrund ohne einen unsicheren Schritt.
    Der Weg führte zu einem riesigen dunkelgrauen Bau. Mittlerweile war Rayk so nass, als hätte ihn jemand mitsamt seiner Kleidung ins Wasser geworfen. Er war froh, die große Halle betreten zu können, endlich ein Dach über dem Kopf – doch was er hier zu sehen bekam, ließ ihn stocken. Die ganze riesige Halle war gefüllt mit Kriegsschiffen! Größere Versorger standen neben einer unfassbaren Anzahl kleiner wendiger Angriffsraumkreuzer.
    Bill schloss zu ihm auf. „Ich verwette meine Eier, dass diese kleinen Dinger eine irre Reichweite haben“, brummte er hinter Rayk. „Und was man allein von außen an Waffensystemen erkennt, ist der Wahnsinn!“
    Rayk nickte. Die Konvulianer waren Krieger – er hatte nicht einen Augenblick daran gezweifelt. Er überlegte, warum sie hier so offensiv ihre Überlegenheit zeigten?
    „Hier entlang!“, wurden sie ungeduldig ermahnt.
    Sie durchquerten die Halle und betraten eine Art Palast, wobei die Schlichtheit des Gebäudes dieses Wort kaum zuließ. Die steinernen Gänge waren schmucklos und kühl, alles erschien zweckmäßig.
    „Die Jungs sind die Meister des guten Geschmacks“, murmelte Bill, und Rayk hoffte inständig, dass er gleich sein Mundwerk unter Kontrolle hatte.
    Vor ihnen wurde eine gewaltige Holztür aufgestoßen, und sie betraten einen Ratssaal. An einem aus dunklem Holz gefertigten Tisch saßen mindestens zehn weitere Konvulianer, die ihnen entgegen starrten.
    Zwei von ihnen erhoben sich und traten näher. Der eine ein Hüne, der Rayk um mindestens eineinhalb Köpfe überragte, der andere ein wenig zierlicher, weniger muskulös, doch nicht minder beeindruckend.
    Beide trugen sie die schwarzen Haare so lang und strähnig wie die Krieger, die sie hergeleitet hatten. Ihre Gesichter waren ähnlich schwarz bemalt, goldene Ringe zierten Nasen, Ohren und
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