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Eine schwierige Mission Vol.2

Eine schwierige Mission Vol.2

Titel: Eine schwierige Mission Vol.2
Autoren: Simon Rhys Beck
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Programmvarianten gefüttert. Bill grinste. Manchmal vermisste er seinen verrückten Co-Piloten, aber er hatte seine Entscheidung, auf Mockrel zu bleiben, um eine Bar zu betreiben, nachvollziehen können.
    Bill zog sein Oberteil aus, warf es in eine Ecke und wählte eine Kampfsimulation. Es war lange her, dass er im Simulator hatte trainieren können. Da es durchaus schmerzhaft war, wenn man von den elektronischen Reizen getroffen wurde, entschied er sich für eine Anfangsstufe. Er schloss die Manschette, über die er seinen Holo-Gegner aktivieren konnte um seinen linken Unterarm. Das Gefühl der Manschette auf seiner Haut war so intensiv, dass er kurz stockte.
    Die Wut half ihm, den Moment zu überwinden.
    Nach kurzem Aufwärmen startete er den Kampfmodus und übte einige Attacken und Ausweichtaktiken. Er kämpfte ohne jegliche Waffe, denn er konnte auch mit bloßen Händen effizient töten. Das hatte er mehr als ein Mal getan, denn der Mann, der Bill vernichten wollte, war mächtig und spürte ihn immer wieder auf. Bill hatte niemals geplant, als Outlaw zu leben. Ständig auf der Flucht! Er hatte ein verdammter Flottenpilot werden wollen! Er hatte alles dafür gegeben, selbst seinen Arsch, stellte er ironisch fest. Und was hatte er bekommen?
    Zwei Menschen, die er geliebt hatte, waren wegen ihm umgebracht worden. An seinen eigenen Händen klebte Blut, und er wurde von einem der mächtigsten und skrupellosesten Männer der interstellaren Jurika gejagt. Das Resümee war erschreckend. Wenn die Mirilaner nicht so verdammt friedfertig wären, dann wäre er mittlerweile tot. Bill wusste, dass es einen Auslieferungsantrag der Jurika gegeben hatte, den die Mirilaner abgelehnt hatten.
    Seine Schläge und Tritte kamen immer konzentrierter und gezielter.
    Das Geräusch der sich öffnenden Tür ließ ihn aufschauen. Rayk hatte den Holoraum betreten.
    „Störe ich?“
    Bill stoppte seinen virtuellen Gegner, bevor der ihn treffen konnte. Er wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.
    „Nein. Gibt’s was Wichtiges?“
    „Was dagegen, wenn wir kämpfen?“
    Überrascht sah Bill Rayk an. Damit hatte er nicht gerechnet. Er schaltete den Holo-Kämpfer ab und wandte sich Rayk zu.
    „Ohne Waffen?“
    Rayk nickte und legte seine Oberbekleidung ab. Wie Bill war er nun nur noch mit einer eng anliegenden Hose bekleidet, und Bill ließ seine Blicke wohlwollend über Rayks glatten, muskulösen Oberkörper gleiten. Im Gegensatz zu ihm wirkte Rayk schmal, aber nicht mager. Er unterdrückte den Impuls, seine Hand über Rayks Haut gleiten zu lassen, von der er wusste, wie samtig sie sich anfühlte.
    „Also?“ Auffordernd ging Rayk in Kampfstellung.
    „Sollen wir vorher die Regeln abklären?“, fragte Bill amüsiert.
    „Sind die nicht klar?“
    Bill lachte rau. „Wenn du meinst ...“
    Sie umkreisten einander, bis Rayk als Erster vorstieß. Beiden wurde schnell bewusst, dass sie einen ähnlichen Kampfstil bevorzugten. Bill war überrascht, wie schnell Rayk seine Attacken parierte. Er bewegte sich elegant wie ein Tänzer, wich geschickt aus und griff blitzschnell wieder an. Sie beide landeten Treffer, aber weder er noch Rayk gaben nach. Bill ahnte, dass Rayk nicht aufgeben würde. Er erwischte Rayk mit einem gezielten Tritt am Rücken, doch der stöhnte nur kurz auf und griff erneut an. Verbissen kämpften sie weiter gegeneinander, nicht um sich ernsthaft zu verletzen – sondern um den anderen zu bezwingen.
    Rayk war stark und wendig. Er bekam ihn einfach nicht zu packen, ohne eine schwere Verletzung seines Gegners zu riskieren. Jetzt wich Rayk zurück und nahm dann eine Ausgangsposition ein, die Bill verdammt bekannt vorkam. Es war eine Kampfstellung aus dem Go’Ri, das auf der Flottenakademie gelehrt wurde.
    Die Erkenntnis ließ Bill stutzen und er war einen Augenblick lang unaufmerksam. Einen winzigen Moment. Er spürte seinen Fehler schon, bevor Rayk ihn aushebelte und sie gemeinsam zu Boden gingen. Bill entspannte instinktiv seine Muskeln, um den Fall zu dämpfen. Er landete auf dem Bauch, sein Kinn schlug schmerzhaft auf dem Boden auf. Rayk hielt seine Handgelenke mit festem Griff über seinem Kopf umklammert.
    Keuchend lagen sie aufeinander, Bill fühlte Rayks rasenden Puls, seine scharfen Atemzüge, den festen Körper, der ihn am Boden hielt. Er roch Rayks frischen Schweiß und seinen eigenen unverkennbaren Geruch und sofort begann sein Schwanz zu reagieren. Er selbst war außer Atem, wütend über die Niederlage und seine
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