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Eine schwierige Mission Vol.2

Eine schwierige Mission Vol.2

Titel: Eine schwierige Mission Vol.2
Autoren: Simon Rhys Beck
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Augenbrauen.
    Da die beiden Männer keine Umhänge trugen, konnte er sehen, dass ihre Kleidung aus einer Art lederner Rüstung bestand: breite, miteinander vernietete Lederbänder über ihren nackten, glatten Oberkörpern und eine grobe Mischung aus Rock und Hose, die ihre kurzfelligen Beine nicht einmal zur Hälfte bedeckte. Rayk fand die Kombination faszinierend und gleichzeitig archaisch. Wie so vieles an der Kultur dieses Volkes schien es zwei ganz unterschiedliche Entwicklungsebenen zu geben, die kaum miteinander zu vereinbaren waren. Er war mehr als gespannt darauf, wie sich ihre Gespräche entwickeln würden.
    Es gab einen kurzen Austausch zwischen den Kriegern und den beiden Konvulianern, die ihnen entgegen gekommen waren. Und was Rayk aus den raschen konvulianischen Sätzen heraushören konnten, behagte ihm gar nicht.
    „Du bist C.I. Rayk?“ Die donnernde Stimme des großen Konvulianers fegte ihn fast um.
    Rayk nickte. „Und mit wem haben wir die Ehre?“
    „Ich bin Vorgen, der Warlord der Konvulianer.“ Er zeigte auf den kleineren Mann neben sich . „Mein Sohn, Corbain.“
    Rayk neigte höflich, aber keinesfalls unterwürfig den Kopf. Er wollte von Anfang an klarstellen, dass sie ebenbürtige Gesprächspartner waren. Zumindest war das sein Plan.
    Vorgen musterte ihn von oben bis unten. „Du hast ein gutes Gesicht. Gute Größe.“ Der konvulianische Warlord sprach Stellano mit einem seltsamen Akzent, doch klar verständlich. Allerdings fragte Rayk sich, ob er diese letzte Aussage Vorgens richtig verstanden hatte.
    „Was macht der Mensch hier?“ Abwertend sah Vorgen Richtung Jandor.
    „Er ist mein Sklave. Er begleitet mich“, wiederholte Rayk.
    Vorgen trat einen Schritt zurück und bellte seinem Sohn etwas zu.
    „Sie glauben es nicht“, zischte Rayk.
    „Woher willst du das wissen?“, fragte Jandor leise zurück.
    „Ich beherrsche ihre Sprache!“, knurrte Rayk. „Und jetzt tu bloß, was ich sage!“
    Vorgen beugte sich ein wenig hinunter, um Jandor zu betrachten. „Er sieht eher aus wie ein Soldat. Beweise mir, dass er ein Sklave ist.“
    Rayk setzte einen überheblichen Gesichtsausdruck auf. „Wenn er ein Krieger wäre, würde er sich kaum so etwas gefallen lassen.“ Mit einer geschmeidigen Bewegung drehte er sich und schlug Jandor ins Gesicht. Der kurze verletzte Ausdruck in Jandors nebelgrauen Augen versetzte ihm einen Stich. Er hatte keine Wahl.
    „Runter auf die Knie!“, befahl er schneidend.
    Jandor zögerte keinen Moment und sank unterwürfig auf den Boden.
    Rayk suchte Vorgens Blick und hielt ihn. Der Warlord schien zufrieden.
    „Dein Lustsklave?“ Amüsiert zog er die Oberlippe über seinen Raubtierzähnen zurück, als würde er etwas wittern.
    Rayk schob dem knienden Jandor zwei Finger in den Mund. „Mein Sklave für alles“, behauptete er emotionslos.
    Als Jandor allerdings begann an seinen Fingern zu saugen, war es für einen Moment fast vorbei mit seiner Selbstbeherrschung. Er entzog Jandor die Finger und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
    „C.I. Rayk, lass den Sklaven dort knien und komm an den Tisch. Wir wollen dir mitteilen, welches Abkommen wir mit Mirilan abschließen werden.“
    Als Rayk näherkam, wurde er von Vorgen am Arm herangezogen. Wieder fand eine lange raue Zunge den Weg in sein Gesicht. Er hielt ganz still und versuchte, nicht zu atmen. Der strenge Geruch der Konvulianer war nicht sehr angenehm.
    „Du bist schön für einen Mirilaner, C.I. Rayk – aber ein Mann.“
    Rayk nickte kurz und überlegte, was dieser kryptische Satz bedeuten konnte.
    „Schau dir Corbain an. Erkennst du ihn?“
    Verdutzt schüttelte Rayk den Kopf und musterte den jungen Mann erneut. Er wirkte ein wenig feingliedriger als sein Vater. Rayk war sicher, dass er den jungen Krieger noch niemals zuvor gesehen hatte.
    „Er ist zur Hälfte wie du. Kannst du das nicht sehen?“
    Rayk fragte sich, was Vorgen damit meinen könnte. War Corbain zur Hälfte Mirilaner? Konnte das sein?
    Er wurde zu dem massiven Tisch gewunken.

 
    Bills Knie schmerzten, aber er rührte sich nicht. Wie lange wollten die wohl noch reden? Er sah an Rayks Gesicht, dass dessen Laune ebenfalls auf einem Tiefpunkt war.
    Leider konnte er nicht alles hören, was gesprochen wurde, aber auch so konnte er sich ein gutes Bild der Ausgangslage machen. Eigentlich schien die Situation gar nicht so ausweglos, wie Rayk angenommen hatte. Die Konvulianer brauchten die Hilfe der Mirilaner – dass sie gleich einen
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