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Eine Reise beginnt

Eine Reise beginnt

Titel: Eine Reise beginnt
Autoren: Eliandra Murr
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versehenen Fensterluke gestaltet.
Der Eingang der Höhle führte vom Felsmassiv weg in das dichte und Wildnis versprechende Waldgebiet von Tasmanorb, so nannten zumindest die Menschen das Gebiet, in dem die zwei Gefährten ihre Wege zogen und lebten.
    Weitere kleine, in der Nähe liegende natürliche Höhlen des Felsmassives sorgten noch zusätzlich für gute Möglichkeiten, in denen Koperian Vorräte wie Holz, Wurzeln, Kräuter und Felle lagern konnte. Auch diese hatte er in den letzten Jahrzehnten mit Türen versehen, um wilde Tiere von seinen Vorräten fern zu halten.
    Koperian lebte schon lange bevor der kleine Gambur dem Elfen begegnet war, als Einsiedler in Tasmanorb. Er unterzog sich der druidischen Schule der Wildnis, welcher er als sein Studium der und sein Leben bezeichnete. Über seine wirkliche Herkunft und Kinderstube schwieg sich der rothaarige Druide aus. Indo vermutete, dass Koperian ein Elf aus dem legendären Elfenstaat Saraganthiél von Tasmanorb war, von dem man nur noch aus wenigen und sehr alten Liedern und Erzählungen wusste.
    Einst wohl ein sehr reicher und bekannter Elfenstaat und in vielen Liedern besungen und bestaunt verschwand er plötzlich aus dem Bewusstsein aller an dem großen Waldgebiet wohnenden menschlichen und nichtmenschlichen Völker. Warum und wieso blieb bis heute ein Rätsel. Und die wenigen Elfen, die es in dieser Gegend noch gab, schwiegen sich alle aus.
    Koperian machte hierzu keine Ausnahme.
    - Die Elfen brauchen wohl solche Geheimnisse -, dachte sich der Gambur und beließ es bei seinen Vermutungen.
     

    Indo beobachtete seinen Ziehvater. Schlank, flink und doch immer elegant bewegte sich der Elf durchdass, was seit zwei Jahren ihr gemeinsames zu Hause war.
    Während Koperian die Teller säuberte, dachte Indo daran, wie er zu seinem „Ziehvater“ gekommen war.
    Indo erinnerte sich nur noch ganz wenig an die Zeit, in der er bei Seinesgleichen gelebt hatte. Damals, als noch sehr kleines Kind lebte er mit seinen Eltern und ihrer Gamburensippe ca. drei Tagesmärsche nördlich von hier, im Hochland von Bandahr. Das Hochland setzte sich aus vielen kleinen Bachläufen und den felsigen Ausläufern des Bandarer-Gebirges zusammen. Der Boden war karg und die Gamburen lebten hauptsächlich von den dornigen und kleinen Kräutern und Büschen der Umgebung und von Fisch. Sie hausten in Höhlen und Nischen, die der Wind über lange Zeit geschaffen hatte.
    Der Fluß Tezeena kam tief aus dem Gebirge und hatte im Hochland schon eine beträchtliche Größe erreicht. An den Ufern des Flusses trafen sich die Gambren und ließen ihre Kinder herum tollen. Koperian kam damals regelmäßig in diese Gegend, um die dortige Vegetation und die Halbkobolde zu studieren. Er hielt sich dabei stets abseits und von den Halbkobolden unbemerkt.
    Dann, an dem einen schicksalshaften Tag, den Indo in seinem Leben vergessen nie wieder vergessen werden könnte, verfinsterte sich plötzlich der Himmel. Ein riesiger Schwarm Esmodihlen, aggressive aus dem Gebirge kommende Kleindrachen landeten am Tezeena genau dort, wo die Gamburen zu Hause waren. Die Esmodihlen schrien laut und schrill durcheinander und waren sehr aufgebracht. Manche bluteten, einige torkelten nur durch die Luft und viele von ihnen schienen rasend vor Wut.
    Überraschend und blitzartig schossen sie vom Himmel herab und setzten alles, was sie sahen mit ihrem Feueratem im Brand. Sie stürzten herab und stießen ihre langen und scharfen Krallen in die Körper der Gamburen und trugen diese unter grausigem Geschrei hinweg.
    Rasch breitete sich das Feuer in dem trockenen Gestrüpp aus und der Wind schien es förmlich vor sich herzutreiben. Die entstehende Feuerwand schnitt den entsetzt fliehenden Halbkobolden den Weg zu ihren Höhlen ab und treib sie auf die offene Ebene oder in das Wasser des Tezeena. Die Esmodihlen hatten leichtes Spiel und töteten fast alle Gamburen.
    Die Wenigen, welche in den Teezena sprangen, überlebten den flammenden Atem der Esmodihlen und flohen später nach Tasmanorb hinein.
    So ein furchtbares Gemetzel hatte Koperian noch nie gesehen. Die Kleindrachen raubten und verbrannten alle Gamburen, die nicht schnell genug das Weite suchen konnten. Indos Vater war eines der ersten Opfer. Die Mutter des kleinen Hablkoboldes schnappte ihn unter Todesangst, jagte mit ihren kleinen Sohn wie wild nach links und rechts, bis sie plötzlich das rettende Wasser erspähte. Noch in dem Moment, in dem sie ihr kleines Bündel vor sich her
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