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Eine Nacht ist nicht genug

Eine Nacht ist nicht genug

Titel: Eine Nacht ist nicht genug
Autoren: Natalie Anderson
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sodass sie seine funkelnden braunen Augen fast vollständig verhüllten. „Ich glaube, es hat schon längst begonnen.“
    Er zog seine Hand zurück, streifte jedoch ihren Oberschenkel, als er die kleine Kerze zur Hand nahm, die neben Emily lag. Bei der erneuten Berührung schien sich alles in ihrem Innern zusammenzuziehen. Die Empfindungen, die sie nun erfüllten, waren neu und aufregend und machten sie schwindelig. Als der Mann ihr erneut in die Augen sah, wusste sie, dass ihm das heftige Verlangen nicht entging, das in Wellen über sie hereinbrach.
    „Wir zünden sie an, sì? “ Er zog ein metallenes Feuerzeug aus der Tasche, und als die kleine Flamme einen warmen Schein auf sein Gesicht warf, konnte Emily die Augen nicht abwenden – von seinem sinnlichen Mund, dem Funkeln in seinen Augen und seinem eindringlichen Blick.
    Luca zwang sich, den Blick von der jungen Frau abzuwenden, die ihn mit ihren faszinierenden Augen fesselte. Doch als er ihr die angezündete Kerze reichte, reagierte sie nicht, und er musste sie einfach noch einmal ansehen: Noch immer saß sie unbeweglich wie eine Statue da und musterte ihn mit diesen großen meergrünen Augen. Lächelnd nahm er ihre Hand.
    Sie war einfach zauberhaft: honigfarbenes Haar, eine sanft kurvige Figur und Augen, deren tiefes Grün noch von ihrem T-Shirt betont wurden. Als Luca heraufgekommen war, um besseren Empfang auf seinem Handy zu haben, war sie ihm gleich aufgefallen. Ihre unverblümte Art und Weise, ihr Missfallen deutlich zu machen, hatte ihn amüsiert. Und dann ihr sinnlicher Blick, die langen schlanken Beine … sie war einfach unwiderstehlich.
    Luca spürte ihre Finger beben und schloss diese um die Kerze. Sie hielten sie gemeinsam fest, was ihm sehr gefiel. Unwillkürlich wünschte er sich, mehr von ihr zu spüren als ihre Hand.
    „Sie sollten einen lieben Menschen bei sich haben, mit dem sie sich die Oper zusammen anhören können.“ Wenn er dieser jemand wäre, würde er den Arm um sie legen und sie einfach an sich ziehen.
    „Sie auch“, erwiderte sie und sah ihn unverwandt an.
    „Stimmt. Aber leider muss ich mich um meine Gäste kümmern“, erklärte er schulterzuckend. „Aber in einer Parallelwelt würde ich mir mit Ihnen die Oper ansehen.“
    „Mit einer vollkommen Fremden?“, fragte die junge Frau gespielt unschuldig.
    „Wir würden uns bestimmt nicht lange fremd bleiben.“
    Luca sah, wie ihre grünen Augen sich weiteten. Er wusste, dass sie das Gleiche dachte wie er: dass sie sich körperlich näherkommen und Erfüllung finden würden. Obwohl es ganz und gar verrückt war. Wann hatte er je die Hand einer fremden Frau gehalten und sich ausgemalt, dass sie in seinen Armen lag? Und wann hatte er je geglaubt, er könne Erfüllung bei einem anderen Menschen erfahren? In seinem Leben spielten Beziehungen keine Rolle mehr, einzig und allein seine Arbeit verschaffte ihm Befriedigung.
    Die junge Frau errötete, doch sie hielt seinem Blick stand. „Wie schade, dass es keine Parallelwelten gibt.“
    „Ja.“ Luca wollte diese verführerische Vorstellung noch ein wenig in die Länge ziehen. „Aber es bleibt einem immer das Morgen.“
    Lächelnd wiederholte sie: „Morgen.“
    In diesem Moment brach ohrenbetäubender Applaus los. Der Dirigent stand mit erhobenem Taktstock am Pult. Luca musste dringend an seinen Platz zurück, denn er hatte tatsächlich Gäste, um die er sich kümmern musste. Verdammt, dachte er bedauernd und schenkte der jungen Frau ein letztes Lächeln, als er ihre Hand losließ und aufstand. „Ciao, bella.“

2. KAPITEL
    Es dauerte eine Weile, bis Emily wieder ruhig atmen konnte. Dann schüttelte sie den Kopf und versuchte, das kurze, aber intensive Erlebnis mit einer Portion Sarkasmus abzuschütteln. Was für ein Casanova!, dachte sie. Er hatte ihre Verärgerung in heftige Anziehung verwandelt und sie so um den Finger gewickelt, dass sie ihm praktisch zu Füßen gelegen hatte.
    Sie blickte ihm nach, als er die Stufen hinunter zu den teuren, exklusiven Sitzplätzen ging, ohne sich umzuwenden. Offenbar hatte er sie schon vergessen. Bestimmt tat er so etwas ständig: nichts ahnende Frauen mit seinen tiefbraunen, faszinierenden Augen in seinen Bann ziehen. Kein Wunder, dass er so viel gelassene Arroganz ausstrahlte: Männern wie ihm fiel so gut wie alles in den Schoß – besonders Frauen. Doch zu ihrer eigenen Überraschung wäre Emily erfreut darüber gewesen, zu diesen Frauen zu gehören. Sie fand den charmanten Fremden
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