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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze
Autoren: Susan Mallery
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jetzt zusammendrängten, um zu hören, was sie besprachen.
    Francesca ging quer durch den Raum. Als sie das andere Ende erreicht hatte, drehte sie sich zu Sam um, sagte aber nichts.
    Sam musterte sie – ihre langen braunen Haare, die bei jeder Bewegung mitschwangen. Die Form ihrer braunen Augen. Ihren Mund. Er erinnerte sich an den Tag, als sie einander kennengelernt hatten. Sie als Hochschwangere. Vielleicht war das ein Zeichen gewesen.
    Sie bekam sein Baby. Er erinnerte sich daran, noch vor wenigen Stunden wütend auf sie gewesen zu sein. Er hatte viele Dinge gesagt, die er nun bereute. Nach den letzten Ereignissen verstand er, warum sie ihm die Wahrheit so lange verschwiegen hatte. Er hatte genug damit zu tun gehabt, sich um Kelly zu kümmern. Francesca hatte ihm Zeit geben wollen. Sie hatte sich überhaupt nicht wie seine Exfrau benommen. Er ...
    »Du hast viel wiedergutzumachen«, sagte sie angespannt. »Du warst ein echtes Arschloch, Sam. Du hast nicht fair gekämpft.«
    Ihre scharfen Worte passten so gar nicht zu den warmen und freundlichen Gedanken, die er sich gerade gemacht hatte. Er brauchte einen Moment, um umzuschalten. »Ich?«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Du. Wenn wir uns streiten, bleiben wir dabei fair. Keine Schimpfwörter, kein Davonlaufen. Wir bleiben, bis der Streit bereinigt ist. Egal, wie lange das dauert.«
    Sie hat recht, dachte er. »Okay. Es tut mir leid, dass ich dich eine Lügnerin genannt habe. Ich war so überrascht und verletzt, aber das ist keine Entschuldigung dafür, dass ich so um mich geschlagen habe. Das wird nicht wieder passieren.«
    Sie sah nicht überzeugt aus, nickte aber. »Es tut mir leid, dass ich weggelaufen bin. Ich hätte bleiben und mich mit dir streiten sollen, egal, wie traurig ich war. Und nur um das klarzustellen: Ich habe dir die Information nicht zu meinem Vergnügen vorenthalten. Ich habe kurz vor dem vierten Juli herausgefunden, dass ich schwanger bin. Ich wollte es dir nicht gleich sagen, weil ich es selber nicht glauben konnte. Dann kam die Sache mit meinem Bruder dazwischen, die uns alle ganz schön aufgewühlt hat. Dazu die Probleme mit Kelly. Ich wollte dir einfach etwas Zeit geben.«
    »Du hättest diese Entscheidung nicht für mich treffen dürfen.«
    »Ich weiß. Ich weiß, dass es falsch war, und ich entschuldige mich dafür.« Sie atmete tief ein. »Aber das ist nicht der einzige Grund, warum ich es dir nicht erzählt habe. Ich wusste, du würdest dich aufregen, und ich wollte nicht, dass sich irgendetwas zwischen uns ändert.«
    Was? »Wir bekommen ein Baby. Natürlich wird sich etwas verändern.« Er konnte nicht glauben, dass er sie liebte und sie gleichzeitig am liebsten angeschrien hätte. »Wie sollte da alles beim Alten bleiben?«
    »Ich wusste, dass es anders werden würde.« Nun wurde sie auch etwas lauter. »Das ist ja genau der Punkt. Ich mochte es, mit dir zusammen zu sein, mochte, was uns verband. Ich fing an, dich wirklich zu mögen, was nicht nur gegen die Regeln verstieß, sondern mir eine Heidenangst einjagte. Also habe ich die Wahrheit verheimlicht. Und mich schrecklich schuldig gefühlt.«
    »Du hättest mir vertrauen müssen!«, stieß er hervor.
    »Schrei mich nicht an.«
    »Du hast angefangen.«
    Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Verdammt, Sam, ich bin ein ruhiger, rationaler Mensch. Kein Schreihals.«
    »Bei mir scheinst du gerne mal zu schreien.«
    Ihr Blick verfinsterte sich. »Wage es ja nicht, jetzt das Thema Sex aufzubringen.«
    »Ich meinte, wenn wir uns streiten. Dann schreist du.«
    »Tue ich nicht.«
    »Tust du doch. Und zwar genau jetzt.«
    »Ich bin ...« Sie presste ihre Lippen aufeinander, dann senkte sie die Stimme. »Du bringst das Schlimmste in mir zum Vorschein.«
    Ihre Wangen röteten sich. Sie atmete schwer und blieb standhaft. In dem Moment wusste er, dass sie nie ein Blatt vor den Mund nehmen würde. Wenn sie glaubte, dass er falschlag, würde sie es ihm sagen. Ob es um Kelly ging, ihr Baby oder irgendeinen anderen Teil ihres Lebens.
    Um den großen Tisch herum ging er auf sie zu. »Ich liebe dich, Francesca Marcelli.«
    In der Stille, die folgte, hörte er nicht nur, wie sie nach Luft schnappte, sondern auch ein Seufzen von draußen vor der Tür.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das kannst du nicht. Ich habe gelogen. Ich wusste, wie sehr du es hasst, hintergangen zu werden, und habe es trotzdem getan.«
    Er kam näher und nahm ihre Hände. »Erzähl mir, wieso.«
    »Weil ...« Sie blinzelte die
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