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Eine magische Nacht. Roman

Titel: Eine magische Nacht. Roman
Autoren: Natale Stenzel
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Jupiter umkreisen, während Sie noch immer aus seiner Kraft schöpfen würden. Wenn Sie eines Tages Ihre Pflichten als Hüterin erfüllt haben, wird er Ihnen ewig zu Dank verpflichtet sein – so wie es sein soll –, aber Sie sind ihn dann los. Alles klar?«
    »Ich verstehe … irgendwie.« Janelle fühlte sich leicht überwältigt.
    Phil warf Kane einen Blick zu. »Der Puka weiß, was ich meine.« Etwas freundlicher wandte er sich wieder an Janelle. »Und Sie werden es auch wissen, nachdem Sie sich an Ihre Fähigkeiten gewöhnt haben.«
    Janelle nickte, ohne etwas zu sagen. Ihre
Fähigkeiten
. Sie konnte sich nicht einmal ansatzweise vorstellen, wie sie sich an die Gabe magischer Heilung gewöhnen sollte. Und warum um alles in der Welt sollte sie so etwas wie Heilung mit der Kraft eines Pukas verbinden? Das Kleingedruckte war kein Problem. Zugegeben, das Ganze besaß keinerlei Realität, jedenfalls nicht viel, aber klar, sie nahm an, versprechen zu können, ihre von den Druiden verliehene Magie nicht mit Puka-Magie zu verbinden. Zweifellos würde jeden Augenblick ihr Wecker läuten und der 1. November heraufdämmern.
    »Dann sind wir uns also einig?« Der Hohe Druide Phil sah der Reihe nach Riordan und Mina, dann Kane und schließlich Janelle an. »Die Betreuung im Austausch gegen Heilkräfte unter den festgestellten Bedingungen?«
    Nee. Doch kein Traum. Die Gabe der Heilung. Dann konnte sie also wirklich …!
    Janelle spürte förmlich, wie ihr ein Angelhaken halb die Kehle hinunterrutschte, sich dort an etwas Lebenswichtigem festmachte und –
ja!
 – festhielt, während sie sie einholten. Ohne Zweifel würde sie das umbringen. Nun gut. Es war ja auch nicht so, als hätte sie in der Angelegenheit überhaupt eine Wahl. »Wir sind uns einig. Ich werde Kanes Hüterin sein, wenn Sie mir die Kraft verleihen, mit einem Gedanken zu heilen.«

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2. Kapitel
    A usgezeichnet!« Der Hohe Druide wirkte verdächtig zufrieden.
    Und für Janelle fühlte es sich exakt
so
an, als hätte sie ihre Seele dem Teufel verschrieben. Vielleicht war es ja so.
    Phil stimmte einen tiefen Ton an; geschlossen wiegten sich die Druiden hin und her, während der Ton in ihrem Zirkel träge anschwoll. In Janelles ermatteter und leicht hysterischer Wahrnehmung klang es auffallend nach der Instrumentalversion einer Ballade von Jimmy Buffett. Man stelle sich eine Gruppe Yuppies in Ku-Klux-Klan-ähnlichen Gewändern vor, die bei Sonnenuntergang mitten in einem Stadtpark karibisch angehauchte Musik brummen. Janelle biss sich fest auf die Lippe. Lachen? Im Augenblick vielleicht keine so gute Idee.
    Auch Kane schien sie merkwürdig anzuschielen. Ganz als würde er sich mit ihrer Ausgelassenheit identifizieren, sie sogar begrüßen. Grübelnd kniff sie die Augen zusammen, selbst dann noch, als Phil den schwingenden Gesang mit einer geschäftsmäßig knappen Handbewegung abbrach.
    Ungeniert drehte der Hohe Druide sich zu seinem Laienpublikum um. »Haben Sie nun Verständnis dafür, dass die Heilkräfte etwas sind, das Sie sich allein erschließen müssen, denn es ist mir nicht gestattet, Sie auf diesem Weg zu beeinflussen.« Sorglos zuckte Phil mit den Schultern, als er mit ebenso sorgloser Stimme die Vorbehalte herunterspulte. Im gleichen Maße wuchsen Janelles Anspannung und Furcht. »Ich weiß nicht, warum es mir nicht gestattet ist, Ihnen zu helfen. Größere Geister, größere Kräfte et cetera haben sich lange vor meiner Zeit diese Regeln ausgedacht. Aber …«
    Der helle Ton seines nachträglichen Geistesblitzes drang bis in Janelles Gefühlschaos. »Ja?« Selbst für ihre eigenen Ohren klang das Wort erbärmlich hoffnungsvoll.
    Phil lächelte ihr aufmunternd zu. »Der Puka wird Ihnen dabei helfen können, Ihre anderen neuen Talente zu entwickeln. Ich habe angeordnet, dass diese Beratung der Liste der ihm zugewiesenen Aufgaben hinzugefügt wird.«
    Kane stöhnte leise.
    Sie starrte Phil entgeistert an. »
Andere
neue Talente? Hm, also sehen Sie, Phil. Ich weiß das Angebot zu schätzen, aber schon das bisschen Heilkraft macht mich mehr als glücklich. Es ist unbezahlbar, so wie Riordan gesagt hat, und auch beängstigend, so ganz auf mich allein gestellt. Alle weiteren ›Kräfte‹ wären einfach nur gruselig.«
    »Das sei dahingestellt. Ihr Argument, was die Kräftebalance zwischen Ihnen und dem Puka angeht, war jedenfalls ausgezeichnet. Er könnte Zauberkreise um Sie ziehen, und Sie hätten diesen Dingen nichts entgegenzusetzen. Es
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