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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu
Autoren: LOUISE ALLEN
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er ihn in mein Zimmer, blieb vor der Tür stehen und erregte Mamas Misstrauen, als sie ankam, um mich zu wecken. Prompt stürmte sie herein. Und da küsste Henry mich gerade!“
    „Ach – du meine Güte …“, stammelte Alessa. „Und ich hielt den Earl für kon ventionell.“
    „Auf dem Piratenschiff war er’s doch auch nicht“, betonte Frances. „Oh, Helena, Maria, ich kann es gar nicht er warten, euch zu beschreiben, wie umwerfend er in diesem weiten Hemd aussah, mit der roten Schärpe, in der ein Säbel und eine Pistole steckten. Und wir dachten, Graf Ku rateni wäre so furchtbar schneidig!“
    In diesem Moment erschien der Butler. „Verzeihen Sie, meine Damen, Lady Blackstone wünscht Ms. Meredith im Kleinen Salon zu sehen.“
    „Danke, Wilkins“, antwortete Alessa. Würde sie auch Benedict in diesem Raum antreffen? Gerade noch rechtzeitig erinnerte sie sich daran, ihre Röcke anmutig zu raffen, ehe sie dem Diener folgte.
    Ja, er war da – das genaue Gegenteil eines verwegenen Piraten, in korrekten Pantalons, einer seidenen Weste und einem dunkelblauen Gehrock. Sie riskierte ein diskretes privates Lächeln und begegnete einem höflichen, nichtssagenden Blick. In Tante Honorias Anwesenheit muss er vorsichtig sein, dachte sie und redete sich ein, es gebe keinen Grund zur Sorge. Aber all die Zuversicht, die Kate am Vortag in ihr geweckt hatte, drohte zu verfliegen.
    „Setz dich, Alexandra“, bat Ihre Ladyschaft.
    „Ja, Tante Honoria. Hoffentlich hast du dich mittlerweile erholt.“ Alessa sank in einen Sessel.
    „In der Tat, danke. Ich habe Lord Blakeney aufgefordert, an diesem Gespräch teilzunehmen, damit wir die nötigen Arrangements gemeinsam erörtern können.“
    „Meinst du – die Reise nach Venedig?“
    „Natürlich nicht, es geht um den Zwischenfall, bei dem du kompromittiert wurdest.“
    „Aber – das stimmt nicht …“
    „Doch“, widersprach Benedict.
    „Ich bin noch Jungfrau!“, protestierte Alessa ärgerlich.
    „Das will ich hoffen!“ Ungeduldig wedelte Lady Black stone mit ihrem Fächer. „Was hat das denn damit zu tun?“
    „Da gibt es nichts, was mit irgendetwas zu tun hätte, denn ich wurde nicht kompromittiert“, entgegnete Ales sa. Nein, das kann nicht sein … Oder sieht Benedicts Miene wirklich wie eine Gewitterwolke aus, weil er sich einbildet, er müsste mich heiraten?
    „Du warst in der Kabine mit dem Grafen Kurateni allein“, erläuterte er und schlug den gleichen strengen, kritischen Tonfall an wie ihre Tante. „Und du warst mit mir allein. Zu dem hast du dich einem Captain der britischen Marine in Männerkleidung gezeigt.“
    „Wenn mich jemand kompromittiert hat, war es Zagrede. Er fesselte mich an sein Bett …“ Ihre Ladyschaft stöhn te vernehmlich. „Also müsste er mich heiraten, und das will er ja auch.“ Was für dich offensichtlich nicht gilt, Benedict …
    „Aber du wirst den Grafen nicht heiraten.“ Wütend mus terte er Alessa. „Sondern mich.“
    Welch ein Unterschied zu dem zärtlichen Liebesgeständnis, das sie ersehnt hatte! Krampfhaft rang sie nach Luft. „Nein!“
    „So bald wie möglich wirst du den Earl heiraten“, entschied ihre Tante. „Noch auf Korfu. In aller Stille.“
    „Das werden wir nicht tun“, erwiderte Benedict.
    „Was?“
    Beide Frauen starrten ihn an.
    „Warum nicht, wenn ich fragen darf, Sir?“, würgte Lady Blackstone hervor.
    „Genau – warum nicht?“, echote Alessa. Nicht, dass sie den elenden Mann heiraten wollte, der nur um sie anhielt, weil er sie kompromittiert hatte …
    „Wenn Alessas gesellschaftlicher Status in England etabliert ist und nicht der kleinste Schatten eines Skandals auf sie fällt, werden wir uns in London kennenlernen – ganz offiziell. Eine überstürzte Hochzeit auf dieser Insel würde sie ins Gerede bringen.“
    „Und das ist alles, was euch beide interessiert, nicht wahr? Die Schicklichkeit, die Konvention, was die Leute glauben!“ Erbost sprang Alessa auf. „Und ich dachte, es würde dir um mich gehen, Benedict. Hinter dieser arrogan ten, aristokratischen Fassade würde ein romantisches Herz schlagen … Nun, ich habe mich geirrt, und ich werde dich nicht heiraten. Nicht einmal, wenn du mich auf Knien darum anflehst! Und falls deine kostbare Ehre verletzt wird, weil diese Hochzeit nicht stattfindet, ist es mir völlig egal. Tut mir leid, Tante Honoria. Ich will dich nach England begleiten und mich so benehmen, wie du es wünschst, bis ich ein unabhängiges Leben führen
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