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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu
Autoren: LOUISE ALLEN
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Schatten eines Regenschirmbaums. „Was für ein herrlicher Ausblick!“, rief Lady Trevick. „Sicher wären diese Klippen ein perfekter Ort für eine Sommervilla. Das muss ich meinem Bruder vorschlagen. Gewiss, Paleokastritsa ist ein wunderbarer Urlaubsort. Aber eine offizielle Sommerresidenz in der Nähe der Stadt wäre sehr nützlich für gesellschaftliche Veranstaltungen.“
    „Wenn man sich das vorstellt …“, seufzte Frances. „Da drüben läuft der Graf immer noch frei herum und plant seine Gräueltaten.“
    „Seine Gräueltaten!“, wiederholte ihre Mutter missbilli gend. „Hast du zu viele Romane gelesen, mein Mädchen?“
    „Nur ein paar, Mama“, gab Frances zu. „Daraus kann man viel lernen, über all die fremden Länder.“
    „Du unternimmst Reisen durch fremde Länder“, erwider te ihre Mutter kategorisch. „Also musst du keinen frivolen Unsinn lesen.“
    „Natürlich hast du recht, Mama. Schau doch, ist das nicht ein hübsches kleines Segelboot? Genauso sah Graf Kuratenis Skiff aus.“
    Die Augen mit den Händen beschattet, starrten alle Frauen zu dem Boot hinüber. Ein Mann stand am Ruder, einer saß daneben. Nun wendete der Steuermann das Skiff, und es verlor an Fahrt. Der zweite Segler zog ein Ruderboot, das achtern vertäut war, zur Seitenwand.
    „Sicher wollen sie fischen“, meinte Mr. Harrison und setzte sich neben Maria. „Puh, dieser kleine Junge hat mich unbarmherzig vor sich hergejagt, ich bin ganz außer Atem … Sie werden wahrscheinlich ein Netz zwischen den beiden Booten ins Wasser werfen. Zweifellos eine gute Methode, um zu zweit ein großes Netz zu handhaben.“
    Tatsächlich, ein Mann stieg ins kleinere Boot und ruderte zur Küste.
    „So etwas habe ich schon mal gesehen“, erklärte Maria, „das dauert eine Ewigkeit. Wandern wir am Strand entlang. Mal sehen, ob wir schöne Muschelschalen finden Daraus möchte ich einen Rahmen für einen Spiegel basteln.“ Sie ergriff Alessa bei der Hand, zog sie auf die Beine, und die anderen Mädchen schlossen sich an.
    Langsam spazierten sie am Wasserrand entlang, hin und wieder bückten sie sich, um besonders hübsche Muschelschalen aufzuheben. Das Ruderboot näherte sich allmählich. Was für ein großes Netz das sein muss, dachte Alessa, denn das Segelboot war dem Ruderer nicht gefolgt.
    „Ist diese Muschelschale zu groß?“ Sie zeigte Helena ihren Fund, und im selben Moment erreichte das Ruderboot den Strand. Ein dicker Mann stieg aus, den Alessa ebenso wie ihre Cousine sofort wiedererkannte.
    „Oh Gott, der Pirat!“, kreischte Frances. „Der die Ghost gesteuert hat, als wir den Schurken entronnen sind!“
    Ehe sie seine Absicht erkannten, kam er zu ihnen, ein Netz in der Hand, das er blitzschnell über Alessa warf. Dann hob er sie hoch, trug sie ins Boot und ruderte zum Skiff, ehe die anderen Mädchen um Hilfe schreien konnten.
    „Lassen Sie mich sofort frei!“, befahl Alessa, in dem Netz gefangen, das sie vergeblich abzustreifen suchte – und zu erbost, um Angst zu empfinden. „Dafür wird Sir Thomas Sie streng bestrafen! Ein zweites Mal werden Sie nicht entkommen!“
    Statt zu antworten, grunzte er nur. Wenige Sekunden später erreichten sie das Skiff. Der Pirat packte Alessa und warf sie an Bord des Segelboots. Dann ruderte er davon.
    Mit aller Kraft zerrte Alessa an dem Netz und konnte sich losreißen. Atemlos lag sie auf den Decksplanken und starrte auf den Rücken der hochgewachsenen Gestalt am Ruder. Muskulöse Beine steckten in einer schwarzen Hose. Dazu trug der Mann ein weißes Hemd mit weiten Ärmeln. Eine breite rote Schärpe betonte die schmalen Hüften. Auf dem Kopftuch saß ein Strohhut.
    Verwirrt blinzelte sie ins Sonnenlicht. Konnte das der Graf sein? Wohl kaum … Aber wer sonst wäre so dreist, sie zu entführen – vor den Augen der Damen und mehrerer Dienstboten?
    „Bringen Sie mich sofort zurück!“, verlangte sie. „Sie können unmöglich hoffen, mit einer so niederträchtigen Tat davonzukommen.“
    Schweigend zuckte er die Achseln.
    „Lord Blakeney wird mich retten“, prophezeite sie, in der plötzlichen Überzeugung, genau das würde geschehen. „Schon einmal hat er mich befreit, und er wird es wieder tun. Er ist ein englischer Gentleman. Und es fällt ihm gewiss nicht schwer, einen feigen Piraten zu überwältigen.“
    Mit dieser Ankündigung schien sie den Mann zu amüsieren, denn er drehte sich um und entblößte grinsend seine schneeweißen Zähne.
    „Wagen Sie es bloß nicht, mich
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