Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu
Autoren: LOUISE ALLEN
Vom Netzwerk:
zu einer Flasche Wein eingeladen, in der Hoff nung, ihn aus der Reserve zu locken. Aber wenn er in diesem Tempo weitertrinkt, werde ich ihn ins Bett tragen müssen …
    „Wieso wissen Sie das?“
    „Weil ich Augen im Kopf habe. Was ist los? Sind Sie in Ungnade gefallen?“
    „Keineswegs, ein anderes Problem ist aufgetaucht. Der Lord High Commissioner, mein erlauchter Arbeitgeber, der Repräsentant Seiner Majestät im östlichen Mittelmeer, möchte Maria mit einem Viscount vermählen.“
    „Dann muss sie sich weigern.“
    „Das tut sie nicht.“ Traurig schüttelte Harrison den Kopf. „Sie ist ein braves, gehorsames Mädchen. Sehr pflichtbewusst. Und Lady Trevick wünscht sich eine gute Partie für ihre Tochter.“
    „Das sind Sie doch, Mann!“
    „Oh nein. Wenn ich auch aus einer guten Familie stamme, ich bin nur ein einfacher Sekretär.“
    „Zweifellos werden Sie Karriere machen. Wie hat denn Sir Thomas seine berufliche Laufbahn begonnen? Ebenso wie Sie, nehme ich an. Haben Sie Maria Ihre Liebe gestanden?“
    Wortlos nickte Harrison.
    „Und erwidert sie Ihre Gefühle?“
    Noch ein Nicken.
    „Gut. Informieren Sie Sir Thomas, und Maria soll sich ihrer Mutter anvertrauen. Ihre Eltern wollen sie wohl kaum ins Unglück stürzen.“
    „Natürlich werden sie Maria unter Druck setzen und sie an ihre Pflichten gegenüber der Familie erinnern, und ich … Verdammt, ich werde mich erschießen!“
    Hastig entfernte Benedict die Weinflasche aus der Reichweite des gramgebeugten Mannes. „Um Himmels willen, tun Sie das nicht! Damit würden Sie Maria das Herz brechen.“
    „Oh, das hatte ich gar nicht bedacht.“
    „Vielleicht sollten Sie das Mädchen kompromittieren“, schlug Benedict vor. Unglaublich, was ich da sage … Schätzungsweise eine Nebenwirkung meiner leidenschaftlichen Liebe …
    „Und wie müsste ich das anfangen? Von Verführungs künsten verstehe ich nichts. Und Maria ist zu gut erzogen, um im Mondschein durch den Garten zu wandern. Was würden Sie tun? Sicher kennen Sie sich mit romantischen Verwicklungen aus.“
    Bevor Benedict antwortete, lochte er zwei Kugeln ein und dachte nach. In der Residenz pflegte man ziemlich spät zu dinieren, um nach den heißen Tagen die kühlen Abende zu nutzen. „Begeben sich die jungen Damen vor dem Dinner immer noch zur Ruhe, so wie in der Sommervilla?“
    „Ja.“ Harrison schaute auf die Wanduhr. „Bald wird Lady Trevick ihre Töchter wecken.“
    „Ausgezeichnet. Dann haben wir keine Zeit zu verlieren. Hier, trinken Sie das.“ Benedict goss den restlichen Wein in Harrisons Glas. „Jetzt werde ich Ihr Krawattentuch in Unordnung bringen, ihre Weste aufknöpfen, das Hemd ein bisschen aus dem Hosenbund ziehen …“ Grinsend trat er zurück, um sein Werk zu begutachten, und nickte zufrieden. „Perfekt. Kommen Sie, beeilen wir uns. Wissen Sie, wo Ms. Trevicks Schlafzimmer liegt? Zeigen Sie’s mir.“
    Energisch schob Benedict den verwirrten Sekretär die Treppe hinauf, durch die Korridore, bis Harrison vor einer Tür stehen blieb. „Hier… Aber warum haben Sie das mit meiner Kleidung gemacht?“
    „Gehen Sie da rein!“, befahl Benedict und öffnete die Tür. „Küssen Sie Ihre Liebste, bis ihr die Sinne schwinden.“ Mit einem kräftigen Stoß schob er den entgeisterten Sekretär über die Schwelle.
    „Was? Oh, Henry, Darling …“
    Voller Genugtuung schloss Benedict die Tür und lehnte sich dagegen. So weit, so gut. Endlich würde Alessa ihn loben.
    Allzu lange musste er nicht warten. Lady Trevick bog um eine Ecke des Korridors, um ihre Töchter zu wecken. Mit schuldbewusster Miene blieb Benedict vor Marias Tür stehen, trat gegen das Holz und hustete vernehmlich.
    „Was machen Sie denn hier, Lord Blakeney?“
    „Eh – ich habe mich verirrt, Ma’am, und ich suche Harr… Ich meine, ich wollte sagen …“
    „Haben Sie getrunken, Lord Blakeney?“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete Lady Trevick die Tür. Ein schriller Schreckensschrei erklang. „Mama!“
    „Mr. Harrison!“
    „Ist das nicht romantisch?“ Benedict folgte der wütenden Mutter in Marias Schlafzimmer. „Aber verdammt indiskret von Ihnen, alter Junge.“
    „Madam …“, begann Harrison und räusperte sich. „Ich liebe Ihre Tochter, und ich bitte Sie um Marias Hand.“
    Würde Benedict als Zeuge genügen, um den Erfolg zu sichern? Er spähte in den Korridor und sah Lady Blackstone aus ihrem Zimmer treten. „Guten Abend, Madam, ich glaube, Lady Trevick braucht Ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher