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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf
Autoren: Madeline Hunter
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während er sich neben sie setzte, seine Beine ausstreckte und sie übereinanderschlug.
    »Ist dir hier draußen warm genug?«, fragte er. »Du musst achtgeben. Die Sonne ist warm, aber die Luft ist noch kühl.«
    »Es geht mir gut.«
    Er legte seinen Arm dennoch um ihre Schultern, um sie zu wärmen. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter.
    »Ist es gut gelaufen?«, fragte sie.
    »Ganz ordentlich. Aber auch furchtbar langweilig, wie erwartet. Es waren etwa zwanzig Anwälte da, ein Bischof, zwei Herzöge, drei Earls und mehr Dokumente, als ich in meinem Leben je gesehen habe.«
    »Das klingt ja furchtbar.«
    »Nicht furchtbar, aber es wird sich noch in die Länge ziehen. Soweit ich sagen kann, muss ich erst wegen der Ehe meiner Eltern zu einem Kirchengericht. Sobald ihre Rechtmäßigkeit bestätigt wurde, geht es wegen der Erbschaft zu einem anderen Gericht. Dann geht es vor das Oberhaus. Die Anwälte meines Cousins haben immer wieder ins Feld geführt, dass es unüblich sei, jemandem einen einmal verliehenen Adelstitel wieder abzunehmen. Der Lordkanzler war allerdings der Meinung, dass diese Tradition nicht auf jemanden anwendbar ist, der den Titel durch eine kriminelle Handlung erschlichen hat. Ein Bischof widersprach ihm. Die anderen sagten, dass es sich bei einem solchen Verbrechen vielleicht sogar um Verrat handeln könnte. Und so ging es den ganzen Nachmittag lang.« Er lachte. »Ich werde wahrscheinlich tot sein, bevor das alles vorbei ist.«
    »Du scheinst darüber ja nicht allzu sehr besorgt.«
    »Das liegt daran, weil ich übertreibe. Aber es wird noch Jahre dauern. Der Grund für meine gute Laune ist das, was geschehen ist, nachdem ich den Saal dort verlassen hatte.« Er schmunzelte. »Der Anwalt meines Cousins kam auf mich zu und hat mich um ein Gespräch gebeten.«
    »Warum?«
    »Um meine Zuwendung zu besprechen.«
    Sie richtete sich auf und sah ihn verblüfft an. »Er will dir Geld geben?«
    »Verrückt, nicht wahr? Ich glaube allerdings nicht, dass er es will. Er glaubt wohl eher, dass er schlecht dasteht, wenn er es jetzt nicht tut. Es weiß ohnehin jeder, dass ich der Sohn seines Onkels bin. Vielleicht befürchtet er, dass er in der anderen Sache schlechtere Karten hat, wenn er diese Geste jetzt nicht macht.« Er zuckte mit den Schultern und schloss die Augen.
    »Oder vielleicht sieht er auch seine Felle davonschwimmen und will dich dazu ermutigen, ebenso großzügig zu sein wie er, wenn der Titel erst mal dir gehört.«
    »Wie zynisch von dir, Celia.« Er küsste sie auf die Nase. »Ich bin sicher, dass er es aus reiner Großherzigkeit tut.«
    Sie schmiegte sich wieder an ihn. »Wie viel hat er geboten?«
    Seine Augen blieben geschlossen und der Sonne zugewandt. »Eine beträchtliche Summe.«
    »Wie beträchtlich?«
    »Eine Menge.«
    Sie schlug ihm spielerisch gegen die Schulter. »Wie viel?«
    »Zweitausend.«
    »Im Jahr?«
    »Mmm.«
    »Ein hübsches Einkommen, Jonathan.«
    »Das fand ich auch. Hätte mich der Anwalt vor dem Treffen angesprochen, wäre ich wahrscheinlich darauf eingegangen. Doch da ich gerade Stunden über Stunden entsetzlicher Langweile hatte ertragen müssen, habe ich entschieden, dass ich mehr verdiene, und mit siebentausend gekontert. Wir haben uns in der Mitte getroffen.«
    Mehr als viertausend Pfund im Jahr. »Was werden wir damit anfangen?«
    »Wir könnten dir wohl eine neue Garderobe kaufen. Und ein paar Juwelen.«
    »Eine schicke Kutsche wäre ebenfalls nett, mit zwei schönen Pferden.«
    »Siehst du, uns wird schon etwas einfallen, wie wir das Geld im Nu verprassen können.« Er zog sie an sich, um sie zu küssen. »Du kannst alles haben und damit tun, was du willst, Celia. Ich habe das, was ich will, genau hier.« Zärtlich berührte er erst ihren Bauch, dann ihren Busen.
    Ein diskretes Räuspern an der Gartentür ließ beide herumfahren. Dort stand Bella mit hochroten Wangen wegen dem, was sie gerade mitbekommen hatte. »Entschuldigung. Aber es ist ein Mann da, um dich zu sehen, Celia. Er ist im Salon. Ich habe seine Karte hier.«
    Jonathan stand auf und nahm die Karte entgegen. Er las sie mit einem Stirnrunzeln. Dann reichte er sie Celia.
    Es handelte sich um Mr Mappleton.
    Mr Mappleton strahlte über das ganze Gesicht, als sie ihn begrüßten. Er verbeugte sich tiefer, als er das Celia gegenüber jemals getan hatte, und machte ein paar schmeichelnde Bemerkungen zu Jonathan. Celia nahm an, dass Mr Mappleton in der Zeitung von den guten Aussichten ihres Mannes gelesen
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