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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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mutigen Entschlüsse war sie sich bewusst, dass ihre Stimme ihr Unbehagen verriet.
    Charles seufzte ungeduldig, als hätte er es mit einem Kleinkind zu tun, das er beschwichtigen musste, obwohl er das Problem lieber mit einem Klaps gelöst hätte. »Irgendwie scheinen wir einander auf dem falschen Fuß erwischt zu haben. Wir versuchen nicht, Sie daran zu hindern, ins Geschäft einzusteigen, uns war bisher einfach nur nie der Gedanke gekommen, dass Sie sich das wünschen könnten.«
    Diese Bemerkung war aufreizend genug, um Flora von einem Moment auf den anderen neuen Mut zu geben. »Nein?« Ihre braunen Augen verrieten Ungläubigkeit, während sie seinem kalten, nordseeblauen Blick standhielt. »Aber ich habe eine E-Mail geschickt. Ich dachte, ich hätte mich ziemlich klar ausgedrückt, was meine Absichten betrifft. Oder haben Sie die Mail nicht bekommen?«
    Annabelle räusperte sich. »Sie ... ähm, sie ist nur halb hier angekommen, also haben wir die Mail tatsächlich nicht bekommen, jedenfalls nicht ganz. Aber Sie verstehen Charles sicher. Er möchte nicht, dass Sie hierherkommen und in Dingen herumpfuschen, von denen Sie keine Ahnung haben«, fuhr sie energischer fort. »Natürlich werden Sie die ganze Angelegenheit mit Ihrem Vater besprechen wollen, aber er wird Ihnen gewiss raten, vernünftig zu sein und mein Angebot anzunehmen.«
    »Vielleicht«, erwiderte Flora. »Doch ich sollte eines vielleicht klarstellen: Mein Vater berät mich zwar, aber ich bin alt genug, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen.« In dem Bewusstsein, dass sie sich in einer starken Position befand, wurde Floras Stimme tiefer und freundlicher. Sollten die beiden ruhig nach Lust und Laune Phrasen dreschen.
    »Es wird einige Tage dauern, die juristischen Formalitäten zu erledigen«, erklärte Charles. »Wenn Sie also hier unten ein paar Tage Urlaub machen möchten, werden Sie vielleicht feststellen, dass ein kleiner Marktflecken wie dieser wirklich nicht der richtige Ort für eine Frau aus einer Weltstadt ist.«
    »Aber wo soll sie unterkommen?«, fragte Annabelle. »Hier kann sie nicht bleiben - sie hat eine Katze!«
    »Und weil ich eine Katze habe, die jeden Augenblick ihre Jungen bekommt, kann ich nicht nach London zurückkehren. Ich könnte einen Unfall verursachen. Stellen Sie sich doch nur die Schlagzeile vor! ›Krankenwagen herbeigerufen, um nach einer Massenkarambolage auf der M4 bei der Geburt von Kätzchen zu helfen. Der Tierschutzverein ermittelt.««
    »Wir sollten uns da nicht unnötig hineinsteigern«, sagte Charles, der Floras melodramatische Schilderung nicht einmal annähernd komisch fand.
    »Nein, das lassen wir besser«, pflichtete Flora ihm bei, enttäuscht darüber, dass er kein noch so winziges Lächeln erübrigen konnte, und sei es auch nur, um höflich zu sein.
    »Flora kann in dem Ferienhaus wohnen«, fuhr er fort.
    »Mach dich nicht lächerlich!« Annabelle tat diese Idee unverzüglich ab. »Das Cottage ist nicht bewohnbar. Wenn es anders wäre, hätten wir es längst vermietet.«
    »Es ist durchaus bewohnbar«, widersprach Charles ihr. »Es entspricht nur nicht ganz dem Standard, den die Agentur verlangt.«
    »Es liegt mitten im Nichts!«, protestierte Annabelle.
    Charles betrachtete diesen Umstand nicht als Problem; tatsächlich war es wahrscheinlich sogar ein Vorteil. »Flora hat einen Wagen.«
    »Ja, den habe ich.« Flora lächelte, denn sie verspürte nicht das Verlangen, weiterhin Zeuge dieses Streits unter Liebenden zu sein. »Ferienhaus klingt jedenfalls wunderbar.«
    »Sie werden dort wirklich nicht wohnen wollen«, erklärte Annabelle. »Es liegt weit draußen auf dem Land, in der Nähe eines Waldes. Die Eulen werden Ihnen schreckliche Angst einjagen.«
    »Meinen Sie?«
    »Ich möchte nicht, dass Sie Charles ständig mitten in der Nacht anrufen, weil Sie sich vor der Dunkelheit fürchten«, gab Annabelle zurück.
    »Natürlich nicht«, pflichtete Flora ihr freundlich bei. »Was für ein Glück, dass ich keine Angst im Dunkeln habe. Und Eulen stören mich auch nicht.«
    »Entschuldigung!«, sagte Annabelle. »Es ist einfach so, dass die meisten Leute aus London nicht in der Lage zu sein scheinen, mit der ländlichen Geräuschkulisse zurechtzukommen: mit sich paarenden Füchsen, Eulen, Katzenkämpfen und dergleichen mehr.«
    »Wenn Sie Löwen haben brüllen und Elefanten haben trompeten hören und wenn zwischen Ihnen und den Tieren nur eine dünne Zeltleinwand war, dann machen Sie sich um etwas, von
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