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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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wollte Sie fragen, ob Sie nicht vielleicht Lust hätten, meinem Chor beizutreten.«
    Der Gedanke war so absurd, dass Flora um ein Haar laut gelacht hätte. »Was, Sie sprechen von dem Chor, der das Festival eröffnet hat?«
    Er nickte. »Das ist eine gute Möglichkeit, um Leute kennen zu lernen. Wir stellen zwar hohe Anforderungen, sind aber alles in allem eine sehr tolerante Truppe. Und wir brauchen einige höhere Stimmen. Sie wären uns sehr willkommen.«
    »Das kann ich bestimmt nicht! Ich habe seit Jahren nicht mehr gesungen, und im Notenlesen war ich noch nie besonders gut.« Sie konnte sich jetzt schon vorstellen, was ihre Freunde in London sagen würden, wenn sie ihnen erzählte, sie sei einem Chor beigetreten.
    »Ihre Fähigkeiten im Notenlesen werden sich schnell verbessern, wenn Sie sich erst wieder in die Materie hineingekniet haben, und Sie werden von uns die nötige Unterstützung erhalten.«
    Flora dachte nach. Geoffrey war seit ihrer Ankunft hier der erste Mensch, der ihr das Gefühl gab, einigermaßen erwünscht zu sein, und sie war gerührt. »Sind Sie sich sicher? Die anderen werden mich nicht für eine grässliche Städterin halten und mich zum Kuckuck wünschen?«
    Er kicherte. »Ein hübsches Mädchen wie Sie würde uns aufheitern. Nicht dass wir alle alt sind, das will ich damit nicht gesagt haben, aber im Chor gibt es schon seit Jahren keinen jungen, weiblichen Single mehr. Sie sind doch Single, oder?«
    »Zurzeit, ja. Um genau zu sein, ist das quasi eine Premiere für mich.«
    Wieder lachte er; er schien sie tatsächlich sehr amüsant zu finden, jedoch auf eine freundliche Art, nicht - wie Charles und Annabelle - weil er sie lächerlich fand.
    »Dann begleiten Sie mich heute Abend und sehen sich das Ganze an. Vielleicht gefällt es Ihnen ja.«
    Es war ein verführerischer Gedanke, vor allem, solange die Alternative darin bestand, den Abend allein in einem Ferienhaus zu verbringen. Und da sie sich ungefähr vorstellen konnte, welche Anforderungen Charles und Annabelle an ein Ferienhaus stellten, würde sie wahrscheinlich nicht einmal einen Fernseher haben, um sich von Imeldas Jaulen abzulenken. Bei dem Gedanken an Imelda bemerkte sie: »Da ist noch meine Katze. Imelda könnte jeden Augenblick werfen.«
    »Sie wird sicher zurechtkommen - Katzen schaffen das schon seit einer ganzen Weile. Warum lassen Sie sie nicht für ein Weilchen aus ihrer Box, solange niemand hier ist? Vielleicht meldet sie sich ja nur deshalb zu Wort, weil sie eingesperrt ist.«
    Flora schloss den alten Mann mehr und mehr ins Herz; statt zu sagen, dass die Katze schlicht und einfach Krach machte, sprach er davon, dass sie sich »zu Wort melde«.
    »Würde es Ihnen dann etwas ausmachen, auf sie aufzupassen, während ich die Katzentoilette aus dem Wagen hole? Sie würde bestimmt niemals etwas tun, was sie nicht darf, aber ich kann mir lebhaft vorstellen, wie sehr Annabelle mich hassen würde, falls meine Katze auf ihren Teppich machen sollte.«
    »Ich schätze, sie würde Sie dann ebenso sehr hassen, wie sie mich hasst.« Er lächelte. »Holen Sie nur die Katzentoilette, dann lassen wir Imelda für ein Weilchen heraus.«
    »Sie mögen Katzen, nicht wahr?«
    »Genau wie meine Frau. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie eins der Kätzchen wird haben wollen, wenn die Tiere so weit sind. Dieses Geschäft ist nicht das Einzige, was etwas junges Leben braucht.« Er grinste breit.
    Es war eine solche Wohltat, mit jemandem zu sprechen, der auf sie reagierte, der sie als Menschen sah, statt nur ein Riemchenkleid, unpassende Schuhe und teure Strähnchen wahrzunehmen. Flora erwiderte Geoffreys Lächeln voller Zuneigung. Wenn dieser Mann wollte, dass sie blieb, dann würde sie bleiben, um seinetwillen ebenso wie um ihrer selbst willen. »Ich hole dann mal die Katzentoilette.«
    Während Imelda im Büro umherstreifte und Geoffrey wieder an seine Arbeit zurückgekehrt war, beschloss Flora, ihre beste Freundin anzurufen, und holte ihr Handy heraus.
    »Hey! Ich bins! Amüsierst du dich?«
    »Ja«, antwortete Emma. »Ich bin zu Hause. Und wie gehts bei dir?«
    »Nun, um ehrlich zu sein, sieht es nicht besonders vielversprechend aus, aber ich bin fest entschlossen, durchzuhalten. Zumindest für eine Weile.«
    »Hast du deinen Vetter schon kennen gelernt? Wie ist er denn so?«
    »Absolut grässlich.«
    »Oh. Wie schade. Ich hatte gehofft, dass ihr beide, du und dein Vetter, ein wenig Spaß haben könntet, wenn du schon in der finstersten Provinz
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