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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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mochte Kleider, aber war sie deshalb ein Modegeschöpf?
    Ein Kichern, das vermutlich von Charles kam, folgte diesen Worten. »Ja, sie ist offensichtlich eine echte Blondine.«
    Flora kniff die Augen zusammen. »So echt nun auch wieder nicht«, raunte sie Geoffrey zu.
    »Ich hätte mir nie träumen lassen, dass sie auf die Idee kommen könnte, sich hier häuslich einzurichten«, bemerkte Annabelle.
    Flora war verwirrt. Sie hatte in ihrer E-Mail klipp und klar geschrieben, dass sie sich ein wenig Zeit lassen wolle, um das Geschäft zu erlernen. Ihrer Meinung nach hatte sie sich absolut unmissverständlich ausgedrückt.
    »Ich muss sagen, ich hätte doch gedacht, dass selbst jemand wie sie das vorher erwähnt hätte. Ein solches Verhalten ist unhöflich, und es kommt höchst ungelegen.«
    »Nun ...« - das war wieder Annabelle - »es könnte sein, dass sie in einer E-Mail davon gesprochen hat. Ich habe einfach angenommen, dass sie sich nur mal eben umschauen und dann nach London zurückeilen würde.«
    Es folgte ein kurzes Schweigen, während Flora den Atem anhielt, darauf bedacht, keinen Laut von sich zu geben, damit die beiden sie nicht beim Lauschen ertappten.
    »Oh.« Das war Charles. »Wir können nur hoffen, dass du Recht behältst.«
    »Du brauchst nicht darauf herumzureiten, Charles«, entgegnete seine Verlobte.
    Selbst Flora, die keine freundlichen Gefühle für Charles hegte, fand diese Bemerkung ein wenig unfair. Er hatte nur »oh« gesagt.
    »Wir werden versuchen müssen, sie davon zu überzeugen, dass es eine schlechte Idee wäre, hierzubleiben. Und dann können wir nur hoffen, dass sie den Hinweis versteht«, antwortete er.
    Bevor Annabelle weiter über sie lästern konnte, drückte Flora die Schultern durch und marschierte zurück in den Raum. Bis zu der Bemerkung über die »echte Blondine« war sie unschlüssig gewesen, aber das hatte den Ausschlag gegeben. Auf keinen Fall würde sie sich mit einem Scheck über zehntausend Pfund nach London zurückjagen lassen! Selbst ohne die Warnungen dieses netten älteren Herrn hätte sie der Sache jetzt eine Chance gegeben.
    »Also«, begann sie, nachdem sie sichergestellt hatte, dass sowohl Charles als auch Annabelle sie ansahen. »Ich habe ein wenig nachgedacht, und im Augenblick ist mir nicht danach, Ihr großzügiges Angebot anzunehmen, Annabelle.«
    »Was? Warum nicht?«, fragte Charles entrüstet und überrascht zugleich.
    »Weil ich wirklich mehr über unser Familienunternehmen herausfinden möchte, weil ich hier arbeiten und mehr über Möbel und solche Sachen lernen will.« Der Ausdruck »und solche Sachen« schmälerte ihre großartige Ankündigung ein wenig, dessen war sie sich durchaus bewusst, aber sie hatte nicht viel Zeit gehabt, um sich vorzubereiten, und sie hoffte, dass die beiden es nicht bemerken würden.
    »Meine liebe Flora«, entgegnete Charles und bediente sich damit unwissentlich einer Ausdrucksweise, die seine Cousine unweigerlich in eine wutschnaubende Emanze verwandeln musste, »Sie haben nicht die geringste Ahnung vom Geschäft. Sie haben uns absolut nichts zu bieten. Es gibt keinen Platz für Sie. Wir hätten keine Verwendung für Sie.«
    »Ist das so?«, erwiderte Flora spitz. »Warum suchen Sie dann in der Lokalzeitung nach einer ›Assistentin der Geschäftsleitung‹?«
    »Wann haben Sie die Lokalzeitung gelesen?«, verlangte Charles zu wissen, als wäre der Kauf der Zeitung irgendwie illegal gewesen.
    »Vor meiner Ankunft hier. Ich habe nach einer Frühstückspension gesucht.« In Wirklichkeit hatte sie nach einer Mietwohnung Ausschau gehalten, in der später auch die Kätzchen unterkommen konnten.
    »Die Lokalzeitung wird Ihnen da auch nicht weiterhelfen«, erklärte Annabelle. »Ich fürchte, es gibt im Moment keine freien Zimmer.«
    »Was soll das heißen? Es muss welche geben. Dies ist eine hübsche kleine Stadt. Irgendjemand vermietet hier doch sicher Zimmer.«
    »Allerdings. Das tun viele Leute«, erwiderte Charles. »Aber zurzeit findet das Musikfestival statt. Es wimmelt hier nur so von Geigern.«
    »Oh. Dann ist das ja schon mal vergeigt«, murmelte Flora. Aus Imeldas Box kam ein leises Geräusch.
    Eine winzige Falte in seinen Augenwinkeln verriet Flora, dass Charles ihre Bemerkung durchaus komisch fand, sich jedoch nicht gestatten würde, darüber zu lachen. Nun, zumindest hatte er Sinn für Humor, selbst wenn er ihn kaum je benutzte.
    »Aber eigentlich hatte ich ohnehin eher daran gedacht, etwas zu mieten.« Trotz ihrer
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