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Eine Hochzeit wie im Maerchen

Eine Hochzeit wie im Maerchen

Titel: Eine Hochzeit wie im Maerchen
Autoren: Day Leclaire
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neu sein. Komm, ich glaube, du kannst einen Drink gebrauchen.“
    „Erklär mir erst alles.“
    „Ja, Mister Logik, wie du willst.“ In Sevs Arbeitszimmer erfuhr Lazz in Kurzform, was Penelope mit dem Diamanten gemacht und wie Ariana ihn unwissentlich weggeben hatte.
    „Jetzt könnte ich wirklich etwas zu trinken brauchen.“ In einem Zuge leerte er das reichlich eingeschenkte Glas Whiskey. „So ist das also.“
    „Ja“, stimmte Sev zu. „Das erklärt einiges. Jetzt haben wir die Wahl: Wir können uns den Stein beschaffen. Oder die Sache auf sich beruhen lassen, und es dem Schicksal überlassen, was mit ihm geschieht.“
    „Also wenn du mich fragst, ist die zweite Möglichkeit eindeutig die bessere. Mit diesem dämlichen Stein hat es bisher nichts als Ärger gegeben.“ Rücksichtsvoll sah er seinen Bruder an. „Ich weiß, wie viel Mühe es dich gekostet hat, die Firma wiederaufzubauen. Aber ich denke, wir stehen finanziell wieder so gut da, dass wir den Brimstone nicht benötigen. Was meinst du?“
    „Richtig. Wir können getrost auf ihn verzichten. Übrigens sind wir in diesem Punkt alle einer Meinung.“
    „Du hast wohl schon mit Marco und Nicolò gesprochen?“, fragte Lazz überrascht.
    „Ja, ich habe sie kurz angerufen. Wie gesagt: Wir stehen hinter deiner Entscheidung.“
    „Gut, dann ist ja alles klar. Wenn die Romanos anders entscheiden, können wir sie nicht aufhalten. Aber meiner Meinung nach sollten weder sie noch wir einen Vorteil von dem Stein haben.“
    Nachdem Sev die Gläser nachgeschenkt hatte, setzte er sich auf die Couch und bot seinem Bruder einen bequemen Sessel an. „Nächstes Thema. Jetzt, da sich alles aufgeklärt hat, was ist mit Ariana und dir?“
    „Wie wir von Anfang an vereinbart haben, lösen wir unsere Ehe auf.“
    „Lazz, sie hat einen Fehler gemacht …“, setzte Sev teilnahmsvoll an.
    „Sie hat mir etwas vorgemacht.“
    „Weil sie ihre Familie schützen wollte. Bestimmt haben die Romanos genauso viel Familiensinn wie wir Dantes. Das ändert aber nichts am Inferno. Wahrscheinlich seid ihr für einander bestimmt.“
    „Hör auf.“
    „Du glaubst wohl noch immer nicht daran?“ Die Arme auf die Knie gestützt, betrachtete er fragend seinen Bruder. „Warum eigentlich nicht?“
    „Anscheinend übersiehst du, wie ähnlich ich Dad bin. Und dass das Inferno ihm und Mom nur Unglück gebracht hat.“
    Leise fluchte Sev. „Natürlich! Was bin ich für ein Idiot! Ich hatte ja keine Ahnung, dass du das denkst, sonst hätte ich dich bestimmt nicht in diesem Irrglauben gelassen. Aber als unsere Eltern starben, warst du noch sehr jung, und ich wollte deine Erinnerungen an sie nicht trüben.“ Nach einem tiefen Durchatmen fuhr er fort: „Dad hat fest an das Inferno geglaubt. Aber Mom und er waren nicht dadurch verbunden.“
    „Was?“
    „Nach ihrem Tod habe ich Briefe gefunden, aus denen hervorging, dass Dad das Inferno mit einer Designerin erlebt hat. Aber er hat sich trotz Primos Warnungen über seine Gefühle hinweggesetzt und aus geschäftlichen Gründen Mom geheiratet … und es ein Leben lang bereut. Darum wollte er unbedingt diesen Vertrag. Denn als Ariana und du noch Kinder wart, hat Dad so etwas wie einen Funken zwischen euch bemerkt, der nur der Beginn des Infernos sein konnte. Offenbar wollte unser Vater vermeiden, dass der Sohn, der ihm am ähnlichsten ist, denselben Fehler wie er begeht.“
    „Woher weißt du das so genau?“
    „Aus den Briefen. Außerdem habe ich mit Primo und Vittorio gesprochen.“ Nach einer Pause fügte er hinzu: „Und weil du dir wie verrückt die Handfläche reibst.“
    Schweigend saßen die Brüder da. Nach einer Weile gestand Lazz: „Ich weiß noch nicht, ob ich damit leben kann. Ob ich Hoffnungen und Wünsche höher schätzen kann als Tatsachen. Aber ich möchte es versuchen.“
    „Ich weiß, was du durchmachst. Marco, Nicolò und ich haben das auch hinter uns. Ich denke, dir bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder du verzeihst deiner Frau, folgst dem Inferno und genießt ein glückliches Leben. Oder du machst es wie Dad und wirst es früher oder später bereuen. Nur solltest du dich schnell entscheiden, bevor es zu spät ist.“ Er erhob sich und drohte scherzhaft: „Oder soll ich dir ein bisschen auf die Sprünge helfen?“
    Später hätte Lazz nicht mehr zu sagen vermocht, wie er zurück zu seinem Apartment gekommen war. Als er die Tür öffnete, merkte er sofort, dass etwas fehlte. Deutlich spürte er eine Leere, die
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