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Eine Hochzeit wie im Maerchen

Eine Hochzeit wie im Maerchen

Titel: Eine Hochzeit wie im Maerchen
Autoren: Day Leclaire
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nur bedeuten konnte, dass Ariana nicht mehr hier war. Dennoch rief er ihren Namen und hoffte auf eine fröhliche Antwort in italienischer Sprache. Aber vergebens, sie war weg.
    Auf dem Wohnzimmertisch fand er eine Nachricht von Vittorio: Habe Arianas Sachen mitgenommen, bis auf die Bilder. Hole sie heute Abend.
    Ratlos ging Lazz in der Wohnung auf und ab, die kalt und leblos wirkte. Bedrückt fragte er sich, wie er vor seiner Zeit mit Ariana so hatte leben können.
    Schließlich ging er in ihr Arbeitszimmer und blickte sich um. Wie immer fand er, dass Arianas Bilder gute Laune ausstrahlten: dieselbe gute Laune, mit der sie auch seine Wohnung erfüllt und sein Leben aufgeheitert hatte. Und sein gesamtes Wesen …
    Sollte er künftig ohne das Inferno – und ohne seine Frau – leben? Sich wie früher nur nach Grundsätzen der Vernunft und Logik richten? Oder die Aussage der alten Familienlegende anerkennen und die Liebe Arianas genießen? Leidenschaft und Freude teilen? Mit ihr lachen und weinen? Geliebt werden und … wieder lieben!
    Plötzlich wurde ihm klar, dass die erste Möglichkeit ihm überhaupt nicht mehr erstrebenswert erschien.
    Als er sich bückte, um ein Blatt Papier aufzuheben, bemerkte er, dass es ein Brief von Aaron Talbot war. Eine Absage! Das konnte doch nicht wahr sein! Sofort rief er Penelope an. Zum Glück nahm sie schon nach dem ersten Klingelton ab.
    „Mr. Talbot hat Ariana abgesagt?“, fragte er kurz und knapp.
    „Ja“, bestätigte sie. „Seit Aaron im Verlag das Sagen hat, hat er keinen Zweifel daran gelassen, dass er Mrs. Pennywinkle so lassen will wie bisher. Jugendliche Torheit! Sein Vater Jonah ist Änderungen gegenüber viel aufgeschlossener.“
    „Vielleicht kann ich euch helfen“, bot Lazz an. „Ich brauche nur etwas Zeit.“
    Penelope schwieg einen Moment. Dann wollte sie wissen: „Wozu? Jetzt, da Ariana nach Italien zurückkehrt? Und mit euch beiden Schluss ist?“
    „Das wäre das Letzte, was ich will“, erwiderte er, ohne zu zögern.
    „Aha, so wie es aussieht, hast du dazugelernt. Also, wie willst du alles wiedergutmachen?“
    Während er Arianas Bilder betrachtete, kam ihm eine Idee. Das könnte klappen … „Willst du mir helfen?“, fragte er. „Dann halt bitte Ariana für ein paar Tage auf.“
    „Na gut“, willigte sie ein. „Wenn es für eine gute Sache ist …“
    „Ich mache ein paar Aufnahmen mit meiner Digitalkamera. Und du müsstest mir bitte den Kontakt mit Aarons Vater herstellen …“
    „Ma’am?“, fragte der Hotelboy an der Zimmertür. „Ihre Großmutter wartet im Wagen auf Sie. Sie möchten bitte herunterkommen.“
    Nachdem sie sich noch einmal umgesehen hatte, nahm Ariana ihre Handtasche. „Ich bin so weit.“
    Plötzlich kam Lazz herein und sagte zu dem Boy: „Bitte schicken Sie den Fahrer weg. Ich begleite Mrs. Dante zum Flughafen.“
    Während Ariana noch verblüfft dastand, gab Lazz dem Boy ein Trinkgeld. Der Junge hängte schmunzelnd ein Bitte-nicht-stören-Schild an die Klinke und ging.
    „Was hast du vor? Mein Flug …“
    Mit Schwung legte er eine Aktentasche auf das Kaffeetischchen. „Flüge gibt es viele. Aber dafür hier gibt es vielleicht keine zweite Chance.“
    Würde er sie wieder verletzen? Sicher wäre es besser, ihn einfach stehen zu lassen, ging es ihr durch den Kopf. Doch irgendetwas hielt sie zurück. War es der aufrichtige Klang seiner Worte, der ehrliche Ausdruck seiner Augen? Tief in ihrem Innersten keimte ein kleines Pflänzchen der Hoffnung auf. „Gut, ich höre dir zu.“
    Aus der Aktentasche holte er einen Stapel Papiere. „Ich nehme an, dass dir das bekannt vorkommt.“
    „Ja. Der Vertrag unserer Väter.“
    „Genau“, bestätigte er. „Und die Liste unserer Vereinbarungen.“
    „Bist du deshalb gekommen?“, fragte sie bitter. „Um auf der Einhaltung von Regeln zu bestehen? Regeln, die es am besten gar nicht hätte geben sollen! Glaubst du wirklich, du kannst mich auf diese Weise an dich binden?“
    „Nein. Bestimmt nicht.“ Entschlossen zerriss er die Papiere und ließ die Schnipsel zu Boden flattern. „Ich hoffe, du bleibst aus einem anderen Grund bei mir: wegen unserer Ehe.“
    Das zarte Pflänzchen Hoffnung trieb Wurzeln und strebte mit aller Macht zum Licht, der Sonne entgegen. „Red weiter“, forderte Ariana ihn lächelnd auf. „Wie gesagt: Ich höre dir zu.“
    Noch einmal holte er einen Stapel Papiere aus der Tasche, und Ariana war schon versucht, sie ebenfalls zu zerreißen. „Ihr
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