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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit
Autoren: Philip K. Dick
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sein. Versuchen Sie es dort, wenn Sie feststellen, daß sie das Krankenhaus verlassen hat.«
    »In Ordnung«, sagte Johnny, und er nickte knapp.
    »Wollen Sie etwas trinken?« fragte Phil Harvey.
    Johnny nickte.
    Die vier saßen da, zu einem Kreis angeordnet, und langsam und schweigend leerten sie ihre Gläser.
    »Haben Sie eine Waffe?« wollte St. Cyr wissen.
    »Ja.« Er stand auf und stellte sein Glas hin.
    »Viel Glück«, rief ihm Gertrude nach.
    Johnny öffnete die Haustür und ging allein hinaus in die dunkle, kalte Nacht.

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Nachwort
     
    Philip K. Dick wurde 1928 in Chicago geboren und schreibt seit 1952 Science Fiction. Mehr als dreißig Romane und etwa 120 Kurzgeschichten sind es inzwischen geworden, und obwohl Dick zweifellos und unübersehbar als Autor eine Entwicklung durchgemacht hat, ist schon in seinen frühen Texten stets eine Essenz auszumachen, die auch seinen neueren Romanen und Stories eigen ist. Häufig stellt sich der Eindruck ein, daß die Werke auf die eine oder andere Art zusammenhängen. Das liegt zum Teil an gewissen Versatzstücken, die Dick immer wieder einbringt, zum Teil an seiner im Kern über Jahrzehnte hinweg erhalten gebliebenen Weltsicht: Ausweglos verstrickte Charaktere kämpfen um ihre eigene Identität, um das Erkennen der wirklichen Struktur ihrer Umwelt.
    »Der Mensch auf der Suche nach Wahrheit und Realität, in einem widrigen, nicht kontrollierbaren Universum voller Tücken und Gefahren. Es sind keine strahlenden Helden, die in Dicks Romanen agieren, sondern unscheinbare Leute, Verkäufer oder Vertreter, gegen die sich die ganze Welt verschworen hat.« (Lexikon der Science Fiction-Literatur) In besonderem Maße gilt dies für Dicks Romane, aber ähnliche Strukturen lassen sich auch in den Kurzgeschichten nachweisen. Und überraschend ist immer wieder, welch gleichbleibend hohe Qualität hier über Jahrzehnte hinweg zum Ausdruck kommt. Selbst die schwächeren Stories strahlen immer noch ein gutes Maß Imagination aus und faszinieren durch bizarre Einfälle.
    Philip K. Dick ist ein belesener Autor, der in Berkeley studierte und dort Schriftsteller wie Kafka, Proust, Joyce, Flaubert und andere las. Er kennt und schätzt Werke von Baudelaire und Rilke genauso wie Thomas Mann, Steinbeck oder Hemingway. Was Science Fiction angeht, so sind ihm Sturgeons More Than Human, Millers A Canticle For Leibowitz (Leibgesang auf Leibowitz), van Vogts The World of Null-A (Welt der Null-A), Vonneguts Player Piana (Das höllische System), Asimovs Foundation- Romane , Bradburys Martian Chronicles (Die Mars-Chroniken) und Clarkes Childhood’s End (Die letzte Generation) besonders lieb – zumeist ältere Titel, die ihn damals stark beeindruckten.
    In einem Interview, das von Werner Fuchs und Uwe Anton geführt wurde, äußerte sich Philip K. Dick wie folgt zu seinen eigenen Intentionen beim Schreiben von Science Fiction:
    »Zwei Dinge in meinen Romanen interessieren mich. Einerseits die philosophische, soziologische, theologische oder politische Grundlage, zum anderen die Charaktere. Die Charaktere sehen sich der soziologischen Grundlage des Romans ausgesetzt; zumeist erkläre ich an ihnen das System. Einerseits gibt es Beherrscher des Systems, Leute, die Macht ausüben, und andererseits Opfer, die auf der Verliererseite stehen. Die Grundlage meiner Romane besteht aus einer in sozialer Realität verkörperten Idee, in der manche Charaktere Opfer und manche die Machthaber des Systems darstellen, und immer sind die Herren manipuliert. Sie glauben an das System, weil es ihnen Privilegien einräumt ... Für mich liegt das wichtigste Anliegen darin, die Art von Menschen zu beschreiben, die ich wirklich kenne, die mir schon begegnet sind, und sie in außergewöhnliche Welten und ebensolche Gesellschaften zu transportieren ... Mir wird oftmals vorgeworfen, in meinen Romanen kämen nur Antihelden vor. Wenn aber irgend jemand behauptet, meine Protagonisten seien Antihelden, verwechselt er den echten Menschen mit irgendwelchen Geistesriesen oder Nihilisten, deren Werte in der Hölle schmoren und die keinen Selbsterhaltungstrieb besitzen. Ich jedoch nehme nur Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, Freunde, Handwerker, und verspüre eine enorme Befriedigung dabei.«
    Von Philip K. Dick erschienen außer der vorliegenden Kurzgeschichtensammlung die Romane Warte auf das nächste Jahr (Now Wait for Last Year) und Der heimliche Rebell (The Man Who Japed). In Vorbereitung
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