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Eine Freundin fuer Allie

Titel: Eine Freundin fuer Allie
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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Piratenkostüm sowieso ständig, beim Einkaufen, zur Vorlesestunde in der Bibliothek und in der Eisdiele, wenn er sein Lieblingseis isst (Vanille mit Karamellsoße). Er passt immer gut auf, dass er nichts auf seine rote Schärpe kleckert.
    Jetzt hörte ich, wie ein paar Kinder in meiner Nähe anfingen
zu lachen - große Mädchen waren es, vielleicht schon aus der Fünften. Als ich zu ihnen hinübersah, merkte ich, dass sie Kevin auslachten! Sie lachten eindeutig über ihn, denn sie schauten ihn direkt an. Sie lachten meinen Bruder aus! Dann sahen sie zu mir rüber und fingen an zu flüstern. Bestimmt tuschelten sie über mich. Aber warum? Was machte ich falsch? Ich trug kein Piratenkostüm mit Stiefeln unter meiner Daunenjacke. Aber ich trug einen Rock über meiner Jeans. Ich hatte darauf bestanden, den Rock über der Hose zu tragen, obwohl Mom mir davon abgeraten hatte. Ach, war das schrecklich!
    In diesem Augenblick gewann ich eine Erkenntnis: Vielleicht stimmte es ja, was Erica gesagt hatte - die Finkles waren lustig. Möglicherweise waren die Finkles sogar komisch … zu merkwürdig, um sich an einem neuen Ort zurechtzufinden, an einer neuen Schule … in einem neuen Stadtviertel … an irgendeinem neuen Platz.
    Oh je, warum hatte ich mich von meinen Eltern zu diesem Umzug überreden lassen? Warum hatte ich mich zu diesem Neubeginn an dieser Schule bereit erklärt, wo ich fast keinen kannte und die Leute vielleicht dachten, die Finkles wären merkwürdig? Und warum - warum, oh, warum nur - hatte ich an meinem ersten Tag einen Rock über die Jeans angezogen?

Regel Nummer 2

    Wenn ein Haufen Fünftklässlerinnen deinen Bruder süß findet, solltest du ihrer Meinung sein

    Bevor ich den ganzen Weg nach Hause zurückrennen konnte - was ich am liebsten getan hätte, als sie mit dem Finger auf mich zeigten und tuschelten -, kamen diese riesigen Fünftklässlerinnen auf uns zu.
    »Oh-oh«, flüsterte Sophie.
    »Allerdings oh-oh«, flüsterte ich zurück. »Weg hier!«
    Aber es war zu spät zum Weglaufen, weil die Fünftklässlerinnen schon auf dem Weg zu uns waren. Sie waren bereits so nah, dass ich fast ihre Kaugummis riechen konnte.
    »Wir sind so gut wie tot«, sagte ich schwach und klammerte mich an Ericas Arm. »Also, tschüs, war schön, euch gekannt zu haben.«
    »D-die dürfen uns nicht umbringen«, stammelte Sophie. »Unsere Direktorin, Mrs Jenkins, hat das Morden auf dem Schulhof letztes Jahr untersagt.«
    Das war schön und gut, aber ich verließ mich nicht darauf, dass diese Mädchen sich an Regeln hielten, nicht einmal an
eine der Direktorin. Ich ließ Ericas Arm nicht los und war traurig, weil ich so jung sterben sollte. Ich wollte noch so viel erleben. Noch nie hatte ich einen Jungen geküsst. Nicht dass ich den dringenden Wunsch verspürte, aber Harmony, Onkel Jays Freundin, hatte gesagt, Küssen wäre toll. Ich hatte auch noch nie diesen Schneesturm-Eisbecher in der Eisdiele gegessen. Die Erdbeersoße darauf sah lecker aus. Schade, dass ich sterben musste, bevor ich das probieren konnte.
    »Uns wird schon was einfallen«, sagte Erica zaghaft. »Sie sehen echt nett aus.«
    »Finde ich gar nicht«, sagte Caroline, während die Mädchen bedrohlich näher rückten.
    »Hallo«, sprach mich eine der Fünftklässlerinnen an. »Bist du die Neue?«
    Es hörte sich komisch an, die Neue genannt zu werden. In meiner alten Schule war ich nicht die Neue gewesen, sondern einfach nur Allie Finkle. Nur an den wenigen schlechten Tagen, die ich lieber vergessen würde, war ich Allie Stinkle gewesen. Damals war noch alles gewesen wie es sein sollte.
    »Hm«, sagte ich mit klopfendem Herzen. »Ja?«
    »Ist das dein kleiner Bruder?«, fragte das Mädchen weiter.
    Sie zeigte auf Kevin, der jetzt kopfüber am Klettergerüst hing (unter den wachsamen Blicken eines Lehrers und meiner Eltern, die ihm aufmunternd zulachten). Wie immer genoss er es, im Mittelpunkt zu stehen. Er musste sich ja auch
keine Sorgen um seine Unterhose machen. Schließlich trug er seine Piratenhose und keinen Rock.
    »Hm«, wiederholte ich. Ich weiß nicht, was es mit den Fünftklässlerinnen auf sich hatte, dass ich so oft »Hm« sagen musste. Vielleicht lag es daran, dass ihre schiere Größe mich einschüchterte.
    Ich überlegte, ob ich meine Verwandtschaft zu Kevin leugnen sollte, aber früher oder später würden sie es sowieso herauskriegen - wenn wir zum Beispiel beim nächsten Schulfest als Familie beim Eierlauf oder Sackhüpfen mitmachen
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