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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten
Autoren: Penny Jordan
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geklingelt hatte, und bat sie herein. Dann sagte sie leise, dass Tim und Alex im Garten seien.
    “Offenbar ist Alex ein leidenschaftlicher Hobbygärtner. Also habt ihr zumindest eins gemeinsam”, erklärte sie, während sie Claire voran nach hinten ins Wohnzimmer ging. Von dort aus konnte man durch die Verandatüren die etwas tiefer liegende Terrasse betreten, von der wiederum einige Stufen zum Rasen hochführten.
    Zwei Männer kamen gerade die Stufen herab, doch bis jetzt waren nur ihre Beine zu sehen. Beide trugen Anzughosen, wie Claire erleichtert feststellte. Da die Erinnerung an den Anblick der verwaschenen engen Jeans, die der Mann im Park getragen hatte, sie allmählich richtig verfolgte, hätte Claire beinah laut aufgelacht.
    Als die beiden Männer jedoch die Terrasse betraten, spürte sie förmlich, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Irene ihr einen scharfen, fragenden Blick zuwarf, wagte es aber nicht, sich zu ihr umzudrehen.
    Nun brannten ihr die Wangen vor Verlegenheit und Bestürzung, und Claire war klar, dass
er
sie auch sofort erkannt hatte. Allerdings ließ er es sich zum Glück nicht anmerken, als er ihr gleich darauf die Hand entgegenstreckte und sagte. “Mrs. …?”
    “Du meine Güte, nicht so förmlich!”, rief Irene, bevor sie sie einander vorstellte: “Claire – Alex.” An Tim gewandt, fuhr sie fort: “Bitte hol den beiden einen Drink. Ich sehe inzwischen nach dem Essen.”
    “Ich … ich komme mit und helfe dir”, erbot sich Claire, da sie auf keinen Fall mit Alex allein sein wollte.
    Irene schüttelte jedoch den Kopf. “Nein, du bleibst hier und unterhältst dich mit Alex. Morgen bringen wir Sie zu ihr, damit Sie sich das Haus ansehen können”, erklärte sie an Alex gewandt. “Falls Sie Claire vorher einige Fragen stellen möchten …”
    Als Alex sie ansah, begann ihr Herz schneller zu klopfen. Da Claire das Gefühl hatte, ihre Wangen würden glühen, wunderte sie sich, dass Irene noch keine Bemerkung darüber gemacht hatte.
    “Sie sind also verwitwet …”, begann Alex, während Tim hin und her ging, um ihnen die Drinks zu machen.
    “Ja … ja. John, mein Mann, ist vor einiger Zeit gestorben …”
    “Und seitdem leben Sie allein?”
    Misstrauisch erwiderte sie seinen Blick. Was will er damit andeuten?, überlegte sie. Glaubt er etwa, dass ich … nur weil er mich heute Nachmittag so überrumpelt hat, indem er mich einfach geküsst hat … und nur weil ich sekundenlang, ohne es eigentlich zu wollen, darauf reagiert habe … dass ich eine … dass ich seit dem Tod meines Mannes ständig irgendwelche Affären hätte?
    Vor Wut, aber auch etwas schuldbewusst errötete sie wieder. Sie wollte seine Anspielung gerade weit von sich weisen, als sie sich zu ihrem Entsetzen fast kokett sagen hörte: “Nein, bis vor Kurzem hat jemand bei mir gelebt …”
    Zum Glück gesellte sich im nächsten Moment Tim zu ihnen. Er hatte ihre letzten Worte offenbar gehört und ergänzte zu Claires Erleichterung: “Claire lebt erst seit einigen Tagen allein. Sally, die Tochter ihres verstorbenen Mannes, hat bis zu ihrer Hochzeit bei ihr gewohnt …”
    “Ihre Stieftochter also”, erklärte Alex. Lächelnd drehte er sich zu Tim um, um seinen Drink entgegenzunehmen. Sein Lächeln war sehr viel herzlicher als das, mit dem er sie bedacht hatte, aber lange nicht so herzlich wie das, das er am Nachmittag Paul und Janey geschenkt hatte. Irritiert fragte sie sich, warum sie sich aufgrund dessen ausgeschlossen fühlte. Es war wirklich lächerlich!
    Zumindest eines war jedenfalls sicher: Nun, da er sie wiedererkannt hatte, würde Alex Stevenson kaum bei ihr wohnen wollen. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund war sie darüber nicht erleichtert, sondern empfand so etwas wie Bedauern.
    “Ja … ja. Sally, meine Stieftochter”, bestätigte Claire und errötete noch tiefer unter seinem Blick.
    “Claire gehört zu den Menschen, die alle in ihren Bann ziehen”, bemerkte Irene, die gerade das Wohnzimmer betreten hatte, um Bescheid zu sagen, dass das Essen fertig war. “Ihr Haus scheint immer voll zu sein. Wenn John nicht so viel älter als sie gewesen wäre, hätte sie bestimmt viele Kinder bekommen.”
    “Ihr Mann war viel älter als Sie?”, erkundigte sich Alex und schaute Claire dabei noch abschätziger an.
    Was in aller Welt war bloß mit diesem Mann los? Sein missbilligender, zynischer Tonfall war ihr nicht entgangen, und er schien sie geradewegs zu verurteilen.
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