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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady
Autoren: Shirlee Busbee
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Abend nicht gewogen war, von der Hoffnung getrieben, auf diese Weise seine Verluste wettzumachen. Luc hinderte ihn nicht daran, bis er sich zu langweilen begann … und sich vielleicht auch so etwas wie Mitleid in ihm regte. Von Emily wusste er, dass Jeffery seit Jahren den Familiensitz The Birches ausblutete, um seine Spielsucht zu finanzieren, und wenn er das nicht bald änderte, würde er alles verlieren. Luc spielte berechnend, aber er wollte sein Gewissen nicht mit dem Ruin eines Mannes belasten – selbst wenn es um ein Wiesel wie Jeffery ging. Nach ein paar Stunden beendete er das Spiel. Als er sich vom Tisch erhob, lagen vor Luc nicht nur Harlans Schuldscheine, sondern auch welche von Jeffery – im Wert von zweitausend Pfund.
    Mit verkniffenem Gesicht stand Jeffery auf, nickte Luc kurz zu und verließ fluchtartig den Raum. Da er nun mit Harlan allein im Zimmer war, rüttelte er ihn an der Schulter, um ihn zu wecken. Harlan erschrak, als Luc leise sagte:
    »Kommen Sie, mon ami . Ich glaube, es ist Zeit für Sie, nach Hause zu gehen.«
    Harlan lächelte ihn engelsgleich an.
    »Luc. Ich mag Sie. Mein Vater mag Sie. Und Miles auch.«
    Luc lachte.
    » Bon! Und jetzt lassen Sie allen die gute Meinung von mir und helfen mir, Sie auf Ihr Pferd zu setzen.«
    Harlan blickte sich um, entdeckte die Würfel auf dem Tisch und blinzelte.
    »Haben wir gespielt?«
    Luc nickte.
    » Mais oui . Aber ja , und die Dame Fortuna war Ihnen gewogen. Sie haben Ihre Schuldscheine zurückgewonnen!«
    Harlan riss seine blauen Augen weit auf.
    »Wirklich?«, fragte er verwundert.
    Luc lächelte und schwenkte die Zettel vor Harlans Nase.
    »Allerdings. Und jetzt, bevor die Nacht älter wird, schlage ich vor, gehen wir heim.«
    Harlan nickte und vertraute Luc an:
    »Ich bin angeheitert, wissen Sie?«
    Auch nach dem Nickerchen war Harlan noch ziemlich betrunken, aber Luc gelang es trotzdem, ihn in seinen Mantel zu stecken und den torkelnden jungen Mann aus der Taverne zu führen. Draußen in der kühlen Oktobernacht hievte Luc ihn mit einiger Mühe in den Sattel und steckte ihm die Schuldscheine in eine Tasche seines Mantels. Als er überzeugt war, dass Harlan wach genug war, um nicht vom Pferd zu fallen, stieg er selbst auf und hielt die Zügel von Harlans Pferd, dann machte er sich so auf den Weg nach Broad View, dem Anwesen der Broadfoots.
    Als sie die hohen Steinpfosten mit dem Eisengittertor erreichten, das den Beginn der Auffahrt zu dem Anwesen markierte, war Luc mehr als bereit, seinen trunkenen Schützling abzugeben. Der Ritt nach Broad View war notwendigerweise langsam, und es war mehrmals nur Lucs Reaktionsschnelle zu verdanken, dass Harlan nicht vom Pferd fiel. Wenn Harlan nicht gerade damit beschäftigt war, aus dem Sattel zu kippen, ergötzte er Luc mit dem Bekenntnis, wie gerne er ihn mochte, wie gerne ihn jedes einzelne Mitglied seiner Familie mochte, oder sang aus vollem Hals jedes schmutzige Trinklied, das er kannte.
    Zwei Fackeln brannten zu beiden Seiten der breiten Eingangstür des Herrenhauses, und während Harlan weiter unsicher im Sattel saß und dabei aus Leibeskräften sang, saß Luc vor dem Gebäude ab. Sogleich wurde die Tür geöffnet, und Miles trat heraus.
    Miles war eine ältere Version von Harlan, etwas größer und mit breiteren Schultern, aber mit den gleichen blauen Augen und den gleichen hellbraunen Haaren. Lächelnd schüttelte Miles den Kopf, als er zu Luc kam.
    »Ein fröhlicher Singvogel, was?«
    »Ich fürchte, ja.«
    »Als ich den Lärm gehört habe, habe ich mir so etwas schon gedacht.« Miles zögerte. »War er wieder im Ram’s Head ?«
    Luc nickte.
    »Hat mit Jeffery Townsend gespielt.«
    Miles’ freundliche Züge wurden hart.
    »Teufel noch mal! Vater wird ihn enterben, wenn er wieder an diesen Wüstling verloren hat.«
    »Sie müssen sich heute Abend deswegen keine Sorgen machen … Harlan hat großes Geschick beim Hazard bewiesen, sodass es ihm gelungen ist, seine anfänglichen Verluste wieder wettzumachen und zudem ein paar tausend Pfund von Monsieur Townsend zu gewinnen. Sie werden die Beweise dafür in seinen Taschen finden.«
    Miles Augen wurden schmal.
    »Was Sie nicht sagen.«
    Luc nickte wieder.
    »Allerdings, ich war da und habe es mit meinen eigenen Augen gesehen.«
    »Und hat Harlan dieses große Geschick bewiesen, vor oder nachdem er getrunken hatte?«
    »Währenddessen. Ich glaube, der Alkohol hat ihm geholfen, alle Vorbehalte zu vergessen und die Würfel ganz nach Gefühl zu
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