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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady
Autoren: Shirlee Busbee
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keine Einwände, dass ich dazukomme, oder?«
    Harlan starrte ihn erfreut an.
    »Das ist Luc Joslyn. Ich mag Luc. Luc ist ein Freund meiner Familie«, verkündete er mit leicht undeutlicher Stimme und lächelte Jeffery glücklich an. Als der sich unbeeindruckt zeigte, fügte Harlan hinzu: »Er ist Joslyns Halbbruder. Halbfranzose, wissen Sie? Ihre Cousine Emily hat ihn geheiratet.« Er kicherte. »Barnaby natürlich, nicht Luc.«
    »Dessen bin ich mir bewusst«, brummte Jeffery.
    Harlan runzelte die Stirn, als suchte er einen Gedanken.
    »Älter als Barnaby. Er wäre der Viscount gewesen«, sagte er schließlich, »ist aber auf der falschen Seite des Bettes geboren.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen bemerkte Jeffery:
    »Ich bin mit Lucs Abstammung vertraut.«
    Harlan lehnte sich im Stuhl zurück und stierte ihn verwundert an.
    »Sie kennen Luc? Sein Halbbruder ist Lord Joslyn.«
    »Das weiß ich«, entgegnete Jeffery knapp. »Lord Joslyn hat meine Cousine geheiratet, schon vergessen?«
    Harlan nickte fröhlich.
    »Hat Ihre Cousine Emily geheiratet.« Er sah Luc an. »Ich mag Sie. Mein Vater mag Sie ebenfalls.« Er dachte einen Moment nach. »Mein Bruder Miles mag Sie ebenfalls. Sagt, auch wenn Ihre Mutter Französin war, seien Sie doch ein guter Kerl.«
    »Ja, ja«, schaltete sich Jeffery ungeduldig ein. »Alle mögen Luc.« Mit einem nörgelnden Unterton in der Stimme sagte er: »Aber wir wollen nicht, dass er sich an unserem Spiel beteiligt, oder?«
    Dass Harlan viel zu viel Brandy intus hatte und in keiner Verfassung war, Karten zu spielen, war offensichtlich, aber er war ein freundlicher, wohlerzogener junger Mann, und selbst so betrunken, wie er war, würde es ihm nie in den Sinn kommen, einem anderen Mann seine Gesellschaft zu verwehren.
    »Ich mag Luc. Kein Grund, warum er nicht zu uns stoßen sollte.« Er musste gähnen, und er fügte verschlafen hinzu: »Ich glaube, ich döse ein wenig. Danach wird sich das Glück wenden.«
    Ehe Jeffery etwas dagegen sagen konnte, sank Harlans Kopf auf seine Brust, und er schlief ein. Für diesen Abend war Harlan vor Jeffery sicher.
    Luc schlenderte zu der kleinen Truhe und nahm mehrere Paar Würfel in die Hand. Er setzte sich auf den Stuhl gegenüber von Harlan und legte die meisten Würfel auf die Seite, behielt nur ein paar in der Hand. Er warf sie mit einer Drehung des Handgelenks, die von jahrelanger Übung sprach, und lächelte Jeffery an.
    »Hazard?«, fragte er. »Ein paar Würfe? Wenn ich Ihre Cousine recht verstehe, sind Sie ein bekannter Spieler.«
    Jeffery zögerte. Harlan schlief tief und fest, mit ihm war an diesem Abend nichts mehr anzufangen. Zwar waren seine Taschen voller Schuldscheine von Harlan, aber seine Spielernatur war nicht bereit, jetzt zu gehen und den Abend so enden zu lassen – nicht wenn er noch mehr gewinnen könnte. In den sieben oder acht Monaten, die Luc inzwischen auf englischem Boden weilte, war sein Ruf, alle möglichen Glücksspiele zu gewinnen, stetig gewachsen und eilte ihm inzwischen voraus. Lucifer – so genannt, weil niemand bestritt, dass Luc das Glück des Teufels hatte – zu besiegen, war das erklärte Ziel vieler unerfahrener junger Männer … und einiger älterer, klügerer Herren, die es eigentlich hätten besser wissen müssen.
    Jeffery hielt sich selbst für einen begnadeten Spieler, und die Vorstellung, Lucifer zu schlagen, war überaus reizvoll, aber er war auch argwöhnisch. Er hatte Vertrauen in seine Fähigkeiten, konnte aber Lucs Ruf nicht einfach so abtun. Durfte er es wagen, es zu versuchen?
    Unter halb gesenkten Lidern verfolgte Luc, wie in Jeffery Vorsicht und Versuchung miteinander rangen; er setzte darauf, dass die Versuchung die Oberhand gewann. Jeffery war schließlich ein Spieler, und er musste insgeheim lächeln, als Jeffery sagte:
    »Warum nicht? Der Abend ist noch jung.«
    Luc behielt einen kühlen Kopf, wenn er spielte, verzichtete auf jeglichen Alkohol, allerhöchstens gönnte er sich ab und zu ein Gläschen Wein. Diesem Umstand schrieb er sein phänomenales Glück zu, dem und dem instinktiven Geschick mit den Karten sowie dem Wissen, wann er aufhören musste. Jeffery schien diese letzte Lektion noch nicht gelernt zu haben.
    Luc hatte recht. Jeffery war kein Glück beschieden, er hatte immer wieder wertlose Würfe, während Luc jedes Mal die benötigten Punkte würfelte, wenn er an der Reihe war. Nach mehreren Runden erhöhte Jeffery den Einsatz, statt einzusehen, dass die Glücksgöttin ihm an diesem
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