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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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gefehlt!
    Elias sah mich grinsend von der Seite an. »Wie niedlich,
dein blasser Halbbruder klopft sogar an!«
    Die anderen stiegen gleich voll drauf ein. Aber echt
jetzt. Wer klopft denn auch an die Tür?! Voll peinlich! Ich
stampfte zur Tür, riss sie auf und wollte Finn das Wort zum
Sonntag orgeln.
    Doch als er dann vor mir stand, so blass und schmal und
eindeutig froh, mich zu sehen, da spürte ich auf einmal
eine unglaubliche Wut in mir aufsteigen. Komischerweise
nicht auf Finn.
    Ich drehte mich um und zischte meinen Young-Indians-Kameraden
zu: »Noch ein Spruch, Kieferbruch! Capito?!«
Dann packte ich meine Sporttasche und zerrte Finn mit
mir aus dem Stadion.
    Und ich kann mit tausendprozentiger Sicherheit behaupten,
dass ich noch nie jemanden so glücklich habe strahlen
sehen wie Finn, mit meinem Schläger in der einen und den
Schlittschuhen in der anderen Hand.



Karstadt Sport war ein Kosmos für sich. Sobald ich
die Tür aufdrückte, verwandelten sich meine Augen in
Glühwürmchen und mein Herz donnerte wie eine hyperaktive
Trommel. Ich stand einfach auf alles in dem Laden. –
Okay, bis auf das alberne Gymnastikzeugs. Und die weißen
Tennisklamotten. Und den schnöseligen Golfkram. Also
gut, wenn es hier wirklich einen gruseligen Ort gab, dann
war es die oberpeinliche Outdoorabteilung, wo der ganze
atmungsaktive Quatsch mit Wolfspfotenabdruck herumhing.
    Heilige Yetikralle, konnte ich mich über diese Typen
beömmeln, die dachten, sie würden sich automatisch in
Survival-Kämpfer verwandeln, wenn sie solche Klamotten
trugen. Oder in Feuer-ohne-Streichholz-anmach-Profis. Im
Ernst, es gab Leute, die kauften sich eine komplette Himalaya-Besteiger-Ausrüstung,
nur weil sie einmal um den
Maschsee spazieren wollten!
    Und genau dorthin zog mich Finn jetzt. Also nicht zum
Maschsee, sondern zu den Outdoorklamotten.
    »Vergiss es!«, protestierte ich, als ich schnallte, wohin er
wollte.
    Finn runzelte die Stirn. »Und warum nicht?«
    »Mann, Finn, da laufen nur Verrückte rum.«
    »Wie bitte?«
    Finn schnallte es mal wieder nicht.
    Ich seufzte. »Ameisenfresser, Spinnenanfasser, Regenwurmnassmacher,
Kaulquappenfilmer … Echte Naturburschen eben. Also zumindest halten die sich dafür. In Wirklichkeit
sind das meistens voll die Weicheier. Sagt Wutz
zumindest immer.«
    »So, so«, knurrte es hinter mir. Ich fuhr herum und sah
mich einem Mann, groß und breit wie ein Grizzlybär, gegenüber.
Er musterte mich von oben bis unten, als wollte
er fragen: Was willst du denn, du Knirps?
    Blödmann. Von so einem Wildtöterkerl in Outdoorklamotten
ließ ich mich bestimmt nicht aus der Ruhe bringen!
    Ein o-beiniger Verkäufer, der in seinem früheren cooleren
Leben Profi-Fußballer gewesen sein musste, nahte herbei.
»Ja, hallo, Herr Massig, wie schön, Sie mal wieder in
unserer Abteilung zu sehen.«
    Hä? Seit wann wurde man denn hier mit Namen begrüßt?
Und dann auch noch so was von triefig, dass man
auf der Schleimspur des Verkäufers ausrutschen konnte.
    Finn zog an meiner Jacke. »Komm jetzt, Rick.«
    Aber ich wollte nicht. Erst musste ich dem Grizzlymann
beweisen, dass ich ganz sicher kein Knirps war.
    »Gut, das Sie gerade vorbeigeschlappt kommen«, sagte
ich knalltrocken zu dem Verkäufer. »Zeigen Sie meinem
Freund gefälligst mal die beste atmungsaktive Jacke, die
bei Ihnen so auf den Bügeln herumhängt.«
    Ha, wer ist hier endcool?
    Der Verkäufer zog die Augenbrauen hoch und machte:
»Tz! Tz! Tz!« Anschließend wedelte er mit der Hand in unsere
Richtung, als ob er ein paar lästige Fliegen verscheuchen
würde.
    »Komm jetzt«, sagte Finn noch einmal und zerrte wie
blöd an meinem Ärmel herum.
    Inzwischen hatte Mr. O-Bein sich wieder dem Grizzlymann
zugewandt. »Schrecklich, die Jungs heutzutage, die
haben einfach kein Benehmen mehr.«
    Ich schnappte nach Luft und wollte gerade was echt
Hammerhartes vom Stapel lassen, aber der bärige Kerl
kam mir zuvor. »Warum zeigen Sie ihm die Jacke nicht einfach?«, meinte er.
    Der Verkäufer starrte ihn ungläubig an. »Wie bitte?«
    »Spreche ich heute so undeutlich, oder was?«
    »Nein, n-natürlich nicht …«
    »Na, dann tun Sie es doch. Ich komme allein zurecht.«
    Der Verkäufer schnaufte genervt und weg war er. Finn
trabte ihm hinterher.
    Zurück blieben der Grizzlymann und ich. Keine gute
Idee, fand ich und wollte mich so schnell wie möglich aus
dem Staub machen. Aber der Typ wollte mich nicht gehen
lassen.
    »Spielst du Eishockey?« Er deutete auf meine
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