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Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4

Titel: Ein Vollidiot kommt selten allein! - Rick ; Bd. 4
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Sporttasche
mit dem Schläger.
    Ich nickte.
    »Im Verein?«
    Wieder nickte ich. »Bei den Young Indians.«
    »Aha«, machte der Grizzlymann. »Hab ich mich also doch
nicht geirrt.«
    Ich schwieg. Und weil er auch nichts mehr sagte, murmelte
ich »tschüss« und wollte mich umwenden.
    »Auf welcher Position?«, fragte er da.
    »Hä?«
    Der Grizzlymann grinste schief. »Ich wollte wissen, auf
welcher Position du bei den Indians spielst.«
    »Ach so. Ich bin Stürmer.«
    Oder besser: Ich war Stürmer. Das sagte ich natürlich
nicht.
    Der Grizzlymann schaute mich einen Moment nachdenklich
an. Dann zog er eine kleine weiße Karte aus seiner
Innentasche hervor.
    »Hier«, er hielt sie mir hin. »Wenn du mal Lust auf ein
Probetraining hast. Bin gespannt, ob du auf dem Eis auch
so eine große Klappe hast.«
    Zögerlich nahm ich ihm die Karte aus der Hand.
    Eishockeyjets – Frank Massig – Sportlicher Leiter.
    Ohne weiterzulesen, gab ich sie ihm zurück. »Bestimmt
nicht! Ich bin bei den Young Indians. Hannover ist Indianerland!«
    Doch irgendwie wollte der Grizzlymann das nicht kapieren.
»Steck sie ein, Junge. Und wenn es dir mal wieder zu
dreckig oder zu kalt bei deinen Indianern ist, dann denkst
du vielleicht mal darüber nach. Mich würde es freuen.«
Damit drückte er mir das Teil erneut in die Hand und zog ab.
    Ich blieb zurück. Mit der Verräterkarte in der Hand.
Wie hypnotisiert starrte ich auf das Ding und fragte mich,
warum es plötzlich in meinem Bauch so kribbelte, als ob
dort drinnen gerade der jährliche Ameisen-Breakdance-Wettbewerb stattfände.
    Neben mir keuchte Finn auf einmal: »Wow, ich hab gerade
die beste Outdoorjacke anprobiert, die es gibt.«
    Ich zuckte zusammen und fühlte mich irgendwie ertappt.
Nur wobei? Und warum eigentlich?
    »Ist irgendwas?«, fragte Finn mich prompt. »Du guckst
so komisch …«
    »Ich gucke voll normal!«, blaffte ich zurück.
    Finn legte den Kopf schief und glotzte mich misstrauisch
an. »Oh, oh, ich ahne es. Du hattest noch Stress mit diesem
Herrn Massig. Konntest wohl mal wieder nicht die Klappe
halten, was?«
    Ich verschränkte die Arme hinterm Rücken und ließ
dabei die Visitenkarte unauffällig in meiner Hosentasche
verschwinden. »Quatsch! Ich hab gar nicht mit dem geredet«, log ich.
    »Alles klar«, grinste Finn. »Und warum starrst du dann
in die Luft, als ob dort Pinguine herumfliegen würden?«
    Verdammt, Blassbacken-Finn konnte ich echt nichts vormachen.
    »Okay, okay!« Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht
habe ich noch ein bisschen mit ihm gequatscht. Aber es war
ganz anders.«
    »Wie, anders?« Jetzt war es Finn, der komisch guckte.
»Nun sag schon.«
    »Draußen«, murmelte ich und gab ihm ein Zeichen, mir
zu folgen. »Vielleicht treibt dieser Kerl sich hier noch irgendwo
rum.«
    Und möglicherweise denkt der dann, dass ich mir ernsthaft Gedanken über sein eigenartiges Angebot machen
würde.
    Vor der Tür holte ich erst einmal tief Luft und hielt Finn
für eine Millisekunde die Karte unter die Nase. Bevor er sie
mir aus den Fingern schnappen konnte, war das Teil schon
wieder in meiner Hosentasche verschwunden.
    »Er hat mir seine Karte gegeben.«
    »Aha«, machte Finn ahnungslos. »Das ist ja wirklich nett
von ihm.«
    Ich schlug mir kurz vor die Stirn und zischte: »Du raffst
es nicht. Der hat mir ein Angebot gemacht!«
    Finn bekam Untertassenaugen. »Ein Angebot?!«
    Hallo, ging’s eigentlich noch lauter?!
    »Psst!« Ich wedelte wild mit meinen Händen vor seinem
Gesicht herum. »Schrei doch nicht so. Wenn das einer von
den Indians mitbekommt, bin ich geliefert.«
    Aber Finn war nicht mehr zu bremsen. Er hüpfte von
einem Bein aufs andere und tippte mir gegen die Brust.
    »Den zeigen wir an!«, regte er sich auf. »Los, gib mir mal
die Karte. Wir gehen damit zur Polizeistation am Bahnhof.
Oder nein, direkt zu deinem Vater ins Präsidium.«
    »Ähm, Finn, jetzt übertreibst du ein bisschen. Das ist dir
schon klar, oder?«
    Abrupt hörte er auf rumzuhampeln und starrte mich
wie vom Donner gerührt an. »Aber, aber …«
    »Er hat mir nur seine Karte gegeben. Noch ist ja nichts
passiert.«
    »Nichts passiert?!« Finns Stimme überschlug sich fast.
    Beruhigend klopfte ich ihm auf die Schulter. »Jetzt komm
mal wieder runter, Kumpel. So ist das Geschäft nun mal.«
    Doch Finn war Lichtjahre davon entfernt, sich einzukriegen.
»Rick, das ist nicht normal!«, kreischte er. »Das ist
alles andere als NORMAL!«
    Langsam, aber sicher fragte ich mich, ob
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