Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein verhängnisvolles Versprechen

Ein verhängnisvolles Versprechen

Titel: Ein verhängnisvolles Versprechen
Autoren: H Coben
Vom Netzwerk:
richtig?«
    »So weit ist das richtig.«
    »Und warum haben Sie es sich dann plötzlich anders überlegt? Warum haben Sie drei Wochen später Ihren alten Kumpel Ed Steinberg angerufen?«
    Sie verschränkte die Arme. »Das werden Sie mir doch sicher gleich verraten.«
    »Weil Ihre Situation sich verändert hat. Nicht etwa Katies.«
    »In welcher Beziehung?«
    »Sie haben gesagt, Ihr Sohn hätte von Anfang an nur Ärger gemacht. Und dass Sie ihn aufgegeben haben.«

    »Das stimmt.«
    »Vielleicht haben Sie das tatsächlich, das kann ich nicht beurteilen. Aber Sie hatten Kontakt zu Drew. Einen lockeren zumindest. Sie wussten, dass Drew in Aimee Biel verliebt war. Er hat es Ihnen erzählt. Und wahrscheinlich hat er Ihnen auch erzählt, dass sie schwanger ist.«
    Sie verschränkte die Arme. »Das können Sie nicht beweisen.«
    »Nein, das ist reine Spekulation. Alles andere aber nicht. Sie haben sich Aimees Krankenakte im Computer angeschaut. Das wissen wir. Sie haben gesehen, dass sie tatsächlich schwanger war. Aber vor allem haben sie gesehen, dass sie das Kind abtreiben lassen wollte. Drew wusste nichts davon. Er dachte, sie wären verliebt und würden heiraten. Aber Aimee wollte raus aus der ganzen Geschichte. Für sie war Drew Van Dyne nicht mehr als ein banaler Fehltritt, wie er bei Teenagern auf der High School durchaus nicht selten ist. Aber sie hatte damit abgeschlossen und wollte auf die Universität.«
    »Klingt so, als hätte Drew ein Motiv gehabt, sie zu entführen«, sagte Edna Skylar.
    »Auf jeden Fall. Wenn das alles gewesen wäre. Aber da fallen mir wieder die vielen Zufälle ins Auge. Der Geldautomat. Wer wusste davon? Sie hatten Ihren alten Kumpel Ed Steinberg angerufen und ihn über den Fall ausgehorcht. Er hat geredet. Warum hätte er das auch nicht tun sollen? Schließlich ging es nicht um vertrauliche Informationen. Es war ja eigentlich auch gar kein richtiger Fall. Als er von dem Citibank-Geldautomaten erzählte, war Ihnen klar, dass Sie damit einen Trumpf in der Hand hielten. Alle würden glauben, dass auch Aimee ausgerissen ist. Und genau das ist dann auch passiert. Sie haben Aimee dann angerufen und ihr erzählt, dass Sie vom Krankenhaus sind, was ja auch stimmte. Sie haben ihr erzählt, was sie tun sollte, um den Schwangerschaftsabbruch geheim zu halten. Sie haben das Treffen in New York arrangiert. Aimee hat an der Ecke in
Midtown auf Sie gewartet. Sie sind vorgefahren. Dann haben Sie Ihren Trumpf ausgespielt, indem Sie sie aufgefordert haben, Geld aus dem Automaten zu ziehen. Aimee hat getan, was Sie ihr gesagt haben. Aber dann ist sie in Panik geraten. Sie wollte noch mal darüber nachdenken. Und während Sie im Wagen mit der Spritze in der Hand auf Aimee gewartet haben, ist sie plötzlich abgehauen. Sie hat mich angerufen. Ich bin gekommen und habe sie nach Ridgewood gefahren. Sie sind uns gefolgt – das war Ihr Wagen, der nach uns in die Sackgasse eingebogen ist. Nachdem sie von Harry Davis abgewiesen worden war, haben Sie schon bereitgestanden. Aimee kann sich kaum noch daran erinnern. Sie behauptet aber, man hätte sie mit Medikamenten ruhiggestellt. Das passt – Benommenheit und Erinnerungslücken. Propofol würde diese Symptome verursachen. Sie kennen dieses Medikament, stimmt’s, Dr. Edna?«
    »Natürlich kenne ich das. Ich bin Ärztin. Es ist ein Narkotikum.«
    »Benutzen Sie es auch bei der Arbeit?«
    Sie zögerte. »Gelegentlich.«
    »Und genau an dem Punkt werden wir Sie erwischen.«
    »Wirklich? Wieso?«
    »Ich habe noch mehr, aber das sind fast nur Indizien. Wie zum Beispiel die Krankenakte, aus der hervorgeht, dass Sie sich Aimees Daten nicht nur früher angesehen haben, als Sie behaupten, sondern dass Sie auch bei meinem Anruf nicht noch einmal nachgeschaut haben. Warum hätten Sie das auch tun sollen? Sie wussten ja schon, dass Aimee schwanger ist. Außerdem habe ich Aufzeichnungen von der Telefongesellschaft. Sie haben mehrmals mit Ihrem Sohn telefoniert.«
    »Na und?«
    »Ja, das sind, wie gesagt, alles nur Indizien. Dabei kann ich sogar belegen, dass Sie direkt nach meinem ersten Besuch hier in der Schule angerufen und mit Ihrem Sohn gesprochen haben. Harry Davis hat sich gefragt, woher Drew wusste, dass etwas im
Busch ist, bevor er ihn zur Rede gestellt hat. Das lag daran, dass Sie ihn angerufen und gewarnt haben. Und wissen Sie noch, wie Sie aus einer Telefonzelle in der Nähe der 23rd Street bei Claire angerufen haben? Damit haben Sie zu dick aufgetragen. Es war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher