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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft
Autoren: Stephanie Laurens
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Augen zusammen, dann stellte sie kühl fest:
    »Ich bin noch gar nicht gefragt worden, ob ich überhaupt will.«
    Sie sprach die Worte so deutlich betont aus, dass er unwillkürlich innehielt. Er erwiderte ihren Blick einen langen Augenblick, dann fragte er leise, aber bestimmt:
    »Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich liebe.« Seine Augen weiteten sich mit einem Mal.
    »Du verstehst doch Französisch?«
    »Genug dafür, aber ich habe sonst nicht viel verstanden. Du sprichst sehr schnell.«
    »Aber ich habe die Worte ausgesprochen, und du hast sie verstanden.« Seine Stimme wurde wieder lauter.
    »Du warst es doch, die meine Liebeserklärung nicht erwidert hat.«
    Da verlor sie restlos die Geduld.
    »Doch, das habe ich sehr wohl. Nur nicht mit Worten.«
    Sie konnte die Hitze in ihren Wangen spüren, war aber entschlossen, sich dadurch nicht von ihrem Kurs abbringen zu lassen.
    »Und behaupte jetzt nicht, du habest es nicht begriffen.« Sie ließ ihm eine Sekunde, das nachzuholen. Als seine Züge sich nur verhärteten, stieß sie ihm nun ihrerseits einen Finger in die Brust.
    »Und was das Aussprechen der Worte angeht, da ich nun einmal glaubte, ich sei deine Mätresse, wäre das in höchstem Maße unklug gewesen.«
    Sie erkannte, was sie damit gesagt hatte, sah in der aufflammenden Hitze seines Blickes, dass es ihm nicht entgangen war.
    Mit vorgeschobenem Kinn fuhr sie fort, entschlossen, für Klarheit zwischen ihnen zu sorgen.
    »Es ist alles gut und schön, wenn du sagst, du liebst mich, aber viele Männer denken mit Sicherheit, sie liebten ihre Mätressen, und sagen es ihnen auch. Woher sollte ich wissen, was du damit meintest?«
    Eine ganze Zeit lang sah er sie nur an, dann machte er eine Handbewegung, als wollte er ihre Einwände beiseiteschieben. Mit derselben Bewegung fasste er nach ihr, nahm sie an den Ellbogen und schaute ihr eindringlich in die Augen.
    »Ich muss es wissen: Liebst du mich?«
    Die Frage und der Ausdruck, der dabei in seinen Augen stand, trafen sie geradewegs ins Herz.
    Sie schloss die Augen, dann öffnete sie sie wieder, sah ihn forschend an. Der Regen prasselte weiter auf sie nieder, die Nacht war schwarz und wild, doch er war ganz auf sie konzentriert, so wie sie auf ihn. Sie holte bebend Atem, erklärte mit unsicherer Stimme:
    »In meiner Welt bedeutet die Liebe zwischen Mann und Frau gewöhnlich Heirat. In deiner ist es nicht notwendigerweise so. Du hast das eine gesagt, aber das andere nicht. Du weißt, aus welchen Verhältnissen ich stamme, wusstest, dass ich unerfahren war. Ich konnte nicht erkennen, was du meintest, aber … Das hat nichts daran geändert, wie ich für dich empfinde.«
    Er musterte sie eine Weile, dann ließ er sie los, stellte sich vor sie und nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände, sah ihr tief in die Augen.
    » Je t’aime.«
    Seine Erklärung klang so überzeugend, dass sie an seiner Aufrichtigkeit nicht zweifeln konnte.
    »Ich liebe dich. Ich möchte nur dich, keine andere Frau - nicht für einen Tag, nicht für eine Nacht. Nur dich allein. Und ich möchte dich für immer und ewig an meiner Seite haben. Ich möchte dich heiraten. Ich will dich in meinem Bett haben - in meinem Herzen wohnst du bereits. Du bist meine Seele. Bitte …« Er machte eine Pause, ließ sie nicht aus dem Blick und fuhr dann leiser fort:
    »Wirst du mich heiraten?«
    Ihre Antwort wartete er gar nicht erst ab, sondern küsste sie zärtlich auf den Mund.
    »Ich wollte dich nie als Mätresse, immer nur in einer Rolle - der meiner Frau.«
    Noch ein zarter Kuss folgte, und sie schloss die Augen, schluckte, ehe es ihr gelang, zu antworten.
    »Denkst du, du könntest mich auch als Mutter deiner Kinder sehen?«
    Er wich zurück, sah sie an, wirkte leicht verwirrt. Als sie nichts weiter sagte, erwiderte er:
    »Das versteht sich von selbst.«
    »Gut.« Sie räusperte sich.
    »In dem Fall …«
    Sie wartete, konnte es immer noch nicht wirklich fassen, dass die Erfüllung ihrer Träume vor ihr lag, ihr angeboten wurde - sie musste nur zugreifen. Er war nicht auf die Knie gefallen und hatte sie angefleht, aber … Sie lächelte und streckte die Arme aus, legte sie ihm um den Hals.
    » Ja , ich liebe dich, und ja , ich werde dich heiraten.«
    »Dem Himmel sei Dank!«
    Er zog sie an sich und küsste sie gründlich - genoss ihre leidenschaftliche Erwiderung des Kusses, während der Regen sie durchweichte. Um sie herum erstreckte sich das Moor, öde und trostlos. Seine Arme schlossen sich fester um sie,
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