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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft
Autoren: Stephanie Laurens
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gingen den Jungen die aufregenden Neuigkeiten aus, und sie verstummten.
    David richtete seine strahlenden Augen auf Alicia.
    »Wann heiratet ihr, du und Tony?«
    »Was er meint«, mischte sich Harry ein, »ist, wenn es bald ist, können wir dann hierbleiben?«
    Matthew hatte auch etwas dazu zu sagen.
    »In den Ställen gibt es Ponys. Maggs hat erklärt, er kann mir das Reiten beibringen.«
    Alicia wartete, bis sie sicher war, dass sie ihre Stimme und ihr Mienenspiel unter Kontrolle hatte.
    »Woher wisst ihr, dass wir heiraten wollen?«
    »Tony hat es uns gesagt.« Harry grinste breit.
    »Wann?«
    »Ach, schon vor Tagen!«, verkündete David.
    »Aber können wir bitte hierbleiben? Es ist so schön hier!«
    Alicia war es unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Marie sprang in die Bresche und versicherte den Jungen, dass ihr Wunsch in Erwägung gezogen werde. Sie grinsten, umarmten Alicia kurz, dann liefen sie weiter, um sich zu waschen und fürs Mittagessen fertig zu machen. Während ihre Schritte verklangen, holte Marie tief Luft und hakte sich erneut bei Alicia unter.
    » Ma petite , ich denke - nein, ich bin der festen Überzeugung« - sie schaute Alicia an - » auf keinen Fall einfach so und ohne Weiteres.«
    »Nein.« Mit energisch vorgeschobenem Kinn hob Alicia den Kopf, während sie mit Marie die Stufen hinabstieg.
    »Ganz bestimmt nicht ohne Weiteres.«

    Die Kutsche schwankte und schaukelte. Hinter den ledernen Vorhängen prasselte der Regen hernieder; die Räder fuhren durch die immer größer werdenden Pfützen, sodass Wasser aufspritzte. Der Abend war früh über Exmoor hereingebrochen, dunkle Wolken zogen vom Bristolkanal herauf. Dann hatte der Himmel die Schleusen geöffnet, und die Wolken entleerten sich.
    Alicia fühlte sich nicht besser als das Wetter und hoffte nur, dass sie nicht im Morast stecken blieben. Sie hoffte auch, dass sie noch ein ganzes Stück weiter kamen, ehe sie zur Nacht einkehren mussten. Das wollten sie in der nächsten Stadt, einem Ort namens South Molton, wo, wie Maggs ihr versichert hatte, sie ein anständiges Wirtshaus vorfinden würden.
    Harry lag zusammengerollt neben ihr, schlief mit einer Hand auf ihrem Schoß. Er bewegte sich, schniefte kurz, dann legte er sich anders hin. Geistesabwesend strich sie ihm über die Locken.
    Durch das unnatürliche Dämmerlicht sah sie zu Maggs, der kräftig wie ein Bär ihr gegenübersaß, den schlafenden Matthew im Arm und David zusammengesunken neben sich. Als er von ihrem Entschluss erfahren hatte, Torrington Chase zu verlassen und nach Hause nach Little Compton zu fahren, hatte er sich freiwillig gemeldet, sie zu begleiten und ihr mit den Jungen zu helfen. Ohne Jenkins oder Fitchett zur Unterstützung hatte sie sein Angebot nur zu gerne angenommen.
    Sobald die Idee, nach Hause zurückzukehren, von ihr Besitz ergriffen hatte, hatte sie sie nicht mehr losgelassen, und sie hatte sich nicht umstimmen lassen. Nicht, dass Marie das versucht hätte; sie hatte kurz nachgedacht und dann genickt.
    »Ja, das wird funktionieren. Dann wird er etwas sagen müssen.«
    Allerdings. Alicias einzige Frage war, was er sagen würde, vorausgesetzt, dass er ihr nachreisen würde - wie sie und Marie beide glaubten.
    Adriana war mit Geoffrey zurückgekommen und mit einer Einladung, ein paar Tage bei Lady Manningham zu bleiben, mit der Adriana sich ausgezeichnet verstanden hatte. Alicia war mehr damit beschäftigt gewesen, was zwischen ihr und Tony vor sich ging, als mit allem anderen. So hielt sich Adriana nun auf Manningham Hall auf; Marie hatte gelächelt und alles gebilligt.
    Die Jungen begriffen natürlich gar nichts. Sie hatten lautstark protestiert, als sie sie davon unterrichtete, dass sie unverzüglich nach Little Compton zurückkehren würden. Aber Marie hatte sich eingemischt und in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, verkündet, dass wenn sie bald wieder nach Torrington Chase zu Besuch kommen wollten, nichts dagegenspräche und sie sie gerne dort begrüßen würde.
    Sie hatten Marie nachdenklich angesehen, ehe sie sich widerwillig und brummend einverstanden erklärt hatten, Alicia zu begleiten.
    Marie hatte ihr eine Reisekutsche geliehen und einen erfahrenen Kutscher; sie hatte auch auf einem Pferdeburschen bestanden.
    »Ich habe nicht vor, mir Tonys Zorn zuzuziehen, indem ich Sie unzureichend geschützt abreisen lasse.«
    Daher wurden nun der arme Kutscher und der bedauernswerte Knecht gründlich durchweicht. In South Molton würden sie
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