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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft
Autoren: Stephanie Laurens
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Stärke, ihre Verwundbarkeit - beides entsprang derselben Quelle. Demselben überwältigenden Gefühl, das alle Barrieren und Hindernisse in Schutt und Asche legte, bis sie nur noch ein Wunsch beherrschte.
    Sie stellten es beide nicht infrage.
    Sie entledigten sich im Mondlicht ihrer Kleider, ließen alle Zurückhaltung mit ihnen fallen. Er hob sie auf die Arme, und sie kamen zusammen in einer verzweifelten Sehnsucht, unvorstellbarer Lust und gieriger Leidenschaft. Sein Verlangen war ihres und umgekehrt. Sie gaben und nahmen und ließen sich von der unaufhaltsamen Welle mitreißen.
    Ineinander verschlungen ergaben sie sich der Macht dessen, was zwischen ihnen war. Wieder und wieder fachten sie das Feuer an, bis die Leidenschaft in ihnen sich verselbständigte, sie umfing und mitnahm in ihre goldenen Flammen.
    Sie brannten, klammerten sich aneinander, während sie gemeinsam den Höhepunkt erreichten und flogen, während das Feuer allmählich niederbrannte.
    Irgendwo jenseits der Sterne fanden sie sich wieder, außerhalb der Wirklichkeit.
    Dann hielten sie einander stumm; ihre Blicke trafen sich, verfingen sich. Herzzerreißende Stille hüllte sie ein.
    Leidenschaft, Verlangen und Liebe. Das kürzeste Wort von den dreien verfügte über die meiste Macht.
    Dies - alles zusammen - gehörte ihnen. Wenn sie es wünschten, wenn sie es wollten.
    Sie atmeten im selben Rhythmus; das glitzernde Netz entließ sie wieder in die wirkliche Welt. Mit leisen Worten und zärtlichen Küssen sanken sie in sein Bett.
    Morgen, versprach Alicia sich, als sie in seinen Armen einschlief.

    Er weckte sie am nächsten Morgen, fertig angezogen, um ihr zu erklären, dass er am Vorabend noch einen Boten nach London geschickt hatte und nun Sir Freddie in die Hauptstadt bringen müsse.
    Sie blinzelte verschlafen, bemühte sich sichtlich darum, ihre Sinne zu sammeln, woraufhin er voller Mitgefühl das Gesicht verzog.
    »Ich bemühe mich, so schnell wie nur irgend möglich zurückzukommen. Bleib mit den Jungen hier. Ich vermute, Geoffrey wird Adriana zu seiner Mutter mitnehmen wollen.«
    Er beugte sich über sie und küsste sie, dann richtete er sich auf und verließ den Raum.
    Alicia starrte benommen auf die Tür, dann hörte sie, wie sich die Tür zum Flur schloss. Nein, warte! Das hätte sie ihm am liebsten nachgerufen. Stattdessen seufzte sie und rollte sich auf den Rücken.
    Nachdem ihr Vorhaben erneut vereitelt war, hatte es keinen Sinn, sich deswegen zu ärgern. Von allem anderen einmal abgesehen, wenn sie ihn auf die Ehe ansprach, wollte sie, dass Sir Freddie und seine Machenschaften ein für alle Mal abgeschlossen waren und nicht länger störend zwischen ihnen standen.
    Was sie dazu brachte, sich mit ihrer gegenwärtigen Lage zu befassen - in seinem Schlafzimmer, in seinem Bett - und zu überlegen, wie sie am besten damit umgehen sollte.
    Am Ende entschied sie, sich in diesem Hause so zu verhalten, wie sie vorhatte, weiterzumachen. Sie hatte die Nase voll von Trug und Täuschung. Sie läutete nach Wasser, wusch sich, während ein Dienstmädchen mit großen Augen ihr Kleid ausschüttelte und abbürstete, dann machte sie sich entschlossen auf die Suche nach Tonys Mutter, um ihr reinen Wein einzuschenken. Sie suchte den Weg zurück in die Eingangshalle, von wo aus man sie ehrerbietig zum Frühstückssalon brachte.
    Dort fand sie nicht nur ihre vier Geschwister in bester Stimmung vor, sondern auch die Viscountess und Geoffrey, der sich bei ihrem Eintreten erhob. Sie lächelte und gab ihm mit einem Winken zu verstehen, dass er sich wieder setzen möge. Dann knickste sie vor Tonys Mutter, die am einen Ende des Tisches saß.
    Marie lächelte herzlich.
    »Kommen Sie, und setzen Sie sich neben mich, meine Liebe. Wir haben eine Menge, worüber wir reden müssen.«
    Das Funkeln in ihren Augen verriet ihr Entzücken, offen und ermutigend. Alicia nahm sich ihre Worte zu Herzen, lud sich am Sideboard ihren Teller voller Speisen und kehrte zum Tisch zurück, wo sie neben ihr Platz nahm.
    Sie hatte kaum den ersten Bissen zu sich genommen, als Geoffrey sich erkundigte, ob sie etwas dagegen habe, wenn er Adriana zu einem Besuch zu Hause entführte.
    »Ich möchte ihr gerne das Haus zeigen und sie mit meiner Mutter bekannt machen.«
    Die Viscountess, die gerade damit beschäftigt war, Alicia eine Tasse Tee einzuschenken, erklärte halblaut:
    »Manningham liegt nur zwei Meilen von hier, und Geoffreys Mutter Anne wartet schon darauf, Ihre Schwester willkommen
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