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Ein verführerischer Schuft

Ein verführerischer Schuft

Titel: Ein verführerischer Schuft
Autoren: Stephanie Laurens
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Schnurren in seiner Stimme war eindeutig raubtierhaft - und der Ausdruck in seinen Augen ebenfalls. Insgeheim musste sie lächeln, drehte sich zurück zum Feuer und trocknete sich weiter ihr Haar.
    Sobald er nackt war, stand sie auf und ging zu ihm. Sie sah ihm fest in die Augen, hielt das Handtuch, mit dem sie sich die Haare getrocknet hatte, in der einen Hand, mit der anderen nahm sie das, das sie um sich geschlungen hatte, und zog es weg.
    Mit einem Handtuch in jeder Hand begann sie ihn zu streicheln, zärtlich trocken zu reiben.
    Sie versuchte zu erreichen, dass er seine Hände bei sich behielt, hatte aber kein Glück. Überhaupt keins.
    Innerhalb von Minuten war ihre Haut heißer als das Feuer im Kamin, ihr Mund, ihre Hände gieriger. Dann spürte sie seine Hände um ihre Mitte, als er sie hochheben wollte, aber sie wich zurück.
    »Nein, auf dem Bett.«
    Sie hatte ihm nie zuvor Anweisungen gegeben, nie die Führung übernommen, aber er fügte sich und zog sie zum Himmelbett.
    Er hielt die Vorhänge auf, sah sie an, während sie hineinstieg.
    »Wie auf dem Bett?«
    Sie lächelte und zeigte es ihm.
    Er lag auf dem Rücken und ließ sie gewähren - bis er mit ihr gemeinsam den Höhepunkt erreichte, das selige Vergessen.
    Sie hatte eine Stunde lang seine Bibliothek durchforstet; wie sie es geahnt hatte, verfügte er über eine ausgezeichnete Sammlung überaus nützlicher Bildbände zu diesem Thema. Sie war fest entschlossen, sie gründlich zu studieren und ihr so erworbenes Wissen anschließend in die Tat umzusetzen.
    Wie sie es in dieser Nacht schon tat, als sie ihm Lust bereitete, die alles überstieg, was er sich je erträumt hatte. Stunden später, als das Feuer heruntergebrannt war und sie erschöpft und zutiefst zufrieden in seinen Armen lag, erklärte sie leise:
    »Ich liebe dich. Nicht, weil du mich beschützt und meine Familie, nicht, weil du reich bist oder ein herrliches Haus besitzt. Ich liebe dich, weil du du bist - wegen des Mannes, der du bist.«
    Er schwieg eine Weile, dann hob sein Brustkorb sich, als er einatmete.
    »Ich weiß nicht, was Liebe ist, nur, dass ich es für dich empfinde. Alles, was ich sicher weiß, ist, dass ich dich liebe - und es immer tun werde.«
    Sie hob den Kopf, fand mit ihrem Mund seine Lippen und küsste ihn, dann schmiegte sie sich in seine Arme. Dort gehörte sie hin.

    Er hatte eine große Hochzeit gewollt. Auf Torrington Chase, in Anwesenheit und vor den Augen der Hälfte der guten Gesellschaft und des Bastion Clubs. Wie er es wünschte, so geschah es. Der einzige Gast, der mit Bedauern absagen musste, war Dalziel.
    Etwas über eine Woche nach Alicias Entführung versammelten sie sich alle, um zuzusehen, wie sie den Mittelgang in der Kirche in Great Torrington entlangschritt, um ihren Platz an Tonys Seite einzunehmen. Ihr Hochzeitskleid war eine Kreation aus mit Perlen bestickter elfenbeinfarbener Seide, das Adriana, ihre Brautjungfer, nach ihren eigenen Entwürfen mit Hilfe von Fitchett, Mr. Pennecuik und vielen anderen in London in stundenlanger Arbeit genäht hatte. Um ihren Hals schimmerten drei Reihen Perlen, weitere Perlen lagen um ihr Handgelenk und hingen von ihren Ohrläppchen. Den Schmuck hatte Tony ihr zusammen mit seinem Herzen geschenkt.
    Während sie ihm in die schwarzen Augen schaute, legte sie ihre Hand in seine, schenkte sich ihm und begab sich in seine Obhut; sie zweifelte nicht daran, welches Geschenk ihr kostbarer war und was ihm in diesem Augenblick am kostbarsten war.
    Mit ihm, Seite an Seite, wandte sie sich zum Pfarrer um, bereit und willens, ihre Zukunft zu ergreifen.
    Die Zeremonie verlief reibungslos; das Hochzeitsfrühstück fand auf dem Rasen rund um Torrington Chase statt. Alle, angefangen bei den Mitgliedern der Dienerschaft bis hoch zur Duchess of St. Ives, stürzten sich voller Freude in die Festlichkeiten, was zu einem Tag voll überschäumender Fröhlichkeit und ungetrübten Glücks führte. Die Jungen waren in bester Stimmung; zusammen mit Mirandas Mädchen liefen sie zwischen den Gästen umher, verbreiteten mit ihrem Lachen und ihrem Übermut Freude unter allen Anwesenden. Die Schrecken des Krieges bedrückten zwar noch viele, aber in Augenblicken wie diesen schimmerte die Zukunft am verheißungsvollsten.
    Später am Nachmittag, als die Damen sich auf den Stühlen ausruhten, um sich zu unterhalten und alles Geschehene zu besprechen, versammelten sich ihre Ehemänner, von der Pflicht entbunden, bei ihnen zu bleiben, im Schatten der
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