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Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)

Titel: Ein Vampir zum Valentinstag (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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Taschenlampe. In seinem Kopf spukte wohl schon länger die Idee herum, dass es hier unten mutierte Riesenratten gibt. Er glaubt auch, dass die normalgroßen Ratten mit ihm sprechen.«
    »Oh«, machte Stephanie nur, und Tiny stimmte ihr im Stillen zu. Dabei wanderte sein Blick wieder zu dem Tunnel, in dem der kleine Irre verschwunden war. Er bekam ein schlechtes Gewissen, weil er den Armen so erschreckt hatte. Der Mann brauchte ganz offensichtlich Hilfe.
    »Also, wir sollten lieber weitergehen«, sagte Mirabeau leise, doch sie bewegte sich nicht, sondern blickte in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren, und dann in die Finsternis des Tunnels, der sie erwartete. Tiny ahnte, dass sie sich nicht mehr sicher war, wo er am besten aufgehoben wäre, und nahm ihr die Entscheidung ab, indem er sich an ihr vorbeischob. Er leuchte erst in den Gang, trat dann selbst hinein und drang langsam vorwärts, wobei er sich versicherte, dass Stephanie und Mirabeau ihm folgten.
    Bisher hatten sich Mirabeaus Befürchtungen, dass ihnen jemand folgen könnte, nicht bewahrheitet. Und Tiny machte sich weitaus mehr Sorgen, dass sie noch einmal auf irgendwelche Verrückten treffen könnten, die hier im Untergrund herumschlichen. Er hatte zwar Mitleid mit ihnen, würde aber auch nicht zulassen, dass den beiden Frauen etwas zustieß.

4
    Stephanie und Mirabeau blieben stehen und blickten Tiny erwartungsvoll an. Erneut hatte er die Karte zur Hand genommen und studierte sie eingehend, leuchtete mit der Taschenlampe die Umgebung ab und verglich sie mit dem Plan. Die Art, wie er die Brauen dabei zusammenkniff, gefiel Mirabeau nicht. Sie wollte einfach nur so schnell wie möglich aus diesem endlosen Tunnelsystem raus. Ungeduldig trat sie von einem Bein aufs andere und stellte genervt fest, dass ihr kurzer Rock jeder Bewegung folgte. Das verdammte Ding trocknete langsam und klebte an ihrem Körper fest, ebenso wie ihr Unterhöschen – und das war ganz schön unbequem.
    »Was ist denn los?«, fragte sie schließlich, als Tiny schon wieder auf die Karte schaute und ihre Umgebung ableuchtete. Sie ging um Stephanie herum, stellte sich neben ihn und warf nun ebenfalls einen Blick auf den Plan.
    »Ich glaube, wir sind irgendwo falsch abgebogen.«
    »Wie bitte?«, keuchte sie ungläubig und überprüfte selbst die Karte. Glücklicherweise stimmte die Zeichnung genau mit ihrer Umgebung überein. Erleichtert sagte sie zu Tiny: »Nein. Wir müssen den dritten Abzweig nach der Kurve nehmen, und seit wir das letzte Mal abgebogen sind, haben wir zwei Abzweigungen passiert. Also ist diese hier die richtige.«
    »Schon«, stimmte Tiny geduldig zu und erklärte dann: »Aber laut der Karte sollte sich diesem Gang gegenüber ein zweiter befinden – aber da ist nichts.« Zum Beweis beleuchtete er mit der Lampe die gegenüberliegende Wand.
    Mirabeau starrte fassungslos zuerst die massive Mauer und dann die Karte an. Danach nahm sie selbst den Plan, fuhr mit dem Finger über die Strecke, die sie gekommen waren, und zählte alle Abzweigungen auf dem Weg ab, um die Stelle zu finden, an der sie einen Fehler gemacht hatten. So verfolgte sie ihre Route bis zu der Stelle zurück, an der sie der seltsame Mann gepackt hatte und sie gestürzt war.
    »Mist«, flüsterte sie und starrte die Karte böse an.
    »Was ist?«, fragte Tiny und beugte sich über den Plan.
    »Alles scheint zu stimmen. Soweit ich es beurteilen kann, sind wir immer richtig gegangen. Ich könnte mir höchstens vorstellen … « Mirabeau verstummte und zeigte schweigend auf die beiden benachbarten Tunnel.
    »Das war fast ganz am Anfang, nach der dritten Kurve«, murmelte Tiny nachdenklich und straffte sich dann. »Das war doch dort, wo dieser Kerl – «
    »Genau«, unterbrach ihn Mirabeau seufzend. »Ich glaube, wir haben den falschen Tunnel genommen. Sie liegen ja direkt nebeneinander, und wahrscheinlich haben wir uns wegen des Angriffs vertan.«
    Fluchend warf Tiny einen Blick zurück auf den Weg, den sie gekommen waren, seufzte dann und meinte resigniert: »Wir müssen unsere Schritte zurückverfolgen und überprüfen, ob wir uns nicht – «
    »Aber das ist doch schon vor Stunden gewesen«, protestierte Stephanie und sah sich die Karte ebenfalls an. »Dann müssten wir ja fast bis ganz zum Anfang zurück. Ich latsche bestimmt nicht nochmal den ganzen Weg. Und was ist, wenn du dich irrst und wir uns an einer ganz anderen Stelle verzählt haben?«
    »Wir haben uns nicht verzählt«, widersprach
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