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Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)

Titel: Ein Vampir liebt auch zweimal (German Edition)
Autoren: Katie MacAlister
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brachte nicht einmal eine leichte Abneigung gegen sie zustande. Sie hatte es geschafft, dass Dermott, der alte Schwerenöter, mit dem ich drei Jahre verheiratet gewesen war, nur noch Augen für sie hatte; sie bezauberte jeden, mit dem sie in Kontakt kam, und sie hatte so ein sonniges Gemüt, dass sie sich nie die Laune verderben ließ, sosehr ich sie auch manchmal vor den Kopf stieß.
    »Fühlst du dich einsam?«, fragte sie mit einem Wahrnehmungsvermögen, das mir nicht ganz geheuer war.
    »Mir fehlt einfach meine Schwester«, sagte ich, aber wir wussten beide, dass es nur eine lahme Ausrede war. »Jas hat zwar früher in Washington gewohnt, aber wir haben trotzdem fast jeden Tag miteinander gesprochen.«
    »Sie hat doch einen Schotten geheiratet, nicht wahr?«
    »Ja.« Ich verzog das Gesicht, als wir über eine besonders tiefe Furche rumpelten und ich mir den Kopf am Dach des Wagens anstieß. Diamond musste nicht unbedingt wissen, was für ein Schotte Jacinthas Mann genau war. Und was Jas war, auch nicht.
    »Es muss sehr schwer für dich sein, dass sie jetzt so weit weg ist. Hast du eigentlich inzwischen wieder einen Freund?«
    Aus irgendeinem Grund musste ich an den dunkelhaarigen, grünäugigen Mörder denken. Ich hätte tot sein müssen, um nicht mitzubekommen, dass es sich bei diesem blutsaugenden Teufel um einen äußerst gut aussehenden Mann handelte. »Nein, hab ich nicht.«
    »Oh, das ist übel.«
    Ich hatte keine Lust mehr, die Starke zu spielen. »Ja, ziemlich übel. Ich kann dir gar nicht sagen, wie schwer es ist, heutzutage einen Mann zu finden. Sie sind alle so … ich weiß auch nicht, irgendwie oberflächlich. Sie kreisen nur um sich selbst und ihre Arbeit, und keiner scheint wirklich intellektuelle Tiefe zu besitzen. Ist es denn zu viel verlangt, dass ein Mann in sich ruhen sollte? Dass er in der Lage sein sollte, ab und zu mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen? Mir begegnen immer nur Männer, die bis über beide Ohren beschäftigt sind.«
    »Hast du es schon mal mit einer Online-Partnervermittlung probiert?«, fragte Diamond, als wir an einer verwahrlosten Rasenfläche vorbeifuhren, die mit abgefallenen Ästen von alten Erlen übersät war. »Eine Freundin von mir hat auf diese Art den Richtigen gefunden.«
    »Hab ich probiert. Ich hab mich auch mit den Typen getroffen – und ihnen kurz darauf den Laufpass gegeben«, entgegnete ich und schaute in Selbstmitleid versinkend aus dem Fenster.
    »Ich werde mir etwas einfallen lassen«, sagte Diamond nach einer kleinen Pause. »Du bist ein nettes Mädchen, Corazon. Du hast es verdient, glücklich zu werden.«
    Ich seufzte niedergeschlagen und verzichtete darauf, meine Zustimmung zu äußern. Ich kam mir auch so schon erbärmlich genug vor.
    »Also, ich denke, du solltest Dees Rat annehmen«, fuhr sie fort.
    »Welchen Rat denn?«, fragte ich etwas überrascht, denn die Vorstellung, einen Rat meines Exmanns anzunehmen, noch dazu in Bezug auf mein Liebesleben, widerstrebte mir zutiefst.
    »Das mit dem Hocharbeiten. Dieser Auftrag hier … «, sagte sie und wies mit dem Kopf auf das alte Gebäude, das vor uns in den blauen kalifornischen Himmel aufragte, »ist eine gute Gelegenheit, Karriere zu machen. Wenn man es richtig anstellt, kann man Großes damit erreichen.«
    »Du bist hier die Maklerin.«
    »Ich könnte Aufträge an dich abgeben«, sagte sie mit einem entschlossenen Nicken. »Es wäre gut für dich, mal vom Schreibtisch wegzukommen und neue Leute kennenzulernen. Ich komme beruflich mit vielen Männern zusammen, mit erfolgreichen Männern, die dich bestimmt reizen würden.«
    Ich warf einen Blick auf das Haus und grinste in mich hinein. »Ich weiß dein Angebot sehr zu schätzen, Diamond, wirklich, aber ich glaube nicht, dass sich ein knackiger, kultivierter Mann für diesen alten Kasten oder für mich interessieren wird.«
    »Das weißt du erst, wenn du es ausprobierst. Ich werde Dee sagen, dass du den Verkauf dieses Hauses übernimmst. Es wird dir guttun und Dee wird schon keinen Aufstand machen, wenn ich ihm sage, wie sehr du einen Mann brauchst.«
    Ich stöhnte leise. Dass Dermott erfuhr, wie sehr ich mich nach einem Mann in meinem Leben sehnte, hatte mir gerade noch gefehlt. Aber es war ein nettes Angebot und ich wollte Diamonds Gefühle nicht verletzen, also sagte ich nur: »Ich werde darüber nachdenken.«
    »Papperlapapp, du wirst nicht nur darüber nachdenken – dieser Auftrag wird dein Durchbruch in der wunderbaren
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