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Ein unvergessliches Abenteuer

Ein unvergessliches Abenteuer

Titel: Ein unvergessliches Abenteuer
Autoren: Susan Mallery
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einfach nur spontan reagiert hatte. Und damit hatte sie ihm wehgetan, das wusste sie.
    Sie versuchte sich einzureden, dass Carter gar nicht zu tiefen Gefühlen fähig war. Dass sie ihn nicht verletzt hatte. Aber das war nicht wahr. Er log nie und hatte gesagt, dass er sie liebte. Wenn sie sich daran erinnerte, wurde ihr warm, und sie hätte die ganze Welt umarmen können. Doch dann dachte sie ans Heiraten und fror plötzlich.
    Eine Ehe kam nicht infrage. Lag das an ihrer Vergangenheit? Vielleicht hatte Carter recht, und sie hielt ihre Mitmenschen auf Abstand. Und wenn schon. Das war ihr gutes Recht.
    Aber sie hatte Carter nicht so brüsk zurückweisen wollen. Er hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht, und sie hatte falsch reagiert. Deshalb würde sie den nächsten Schritt machen. Schließlich musste sie auch an das Baby denken.
    Rachel griff nach dem Hörer und legte wieder auf. Was sollte sie zu ihm sagen? Dass sie reden mussten. Aber worüber?
    Als sie wieder die Hand nach dem Telefon ausstreckte, läutete es. Hastig nahm sie ab.
    „Hallo?“
    „Rachel! Hier ist Nina. Ich gebe am Freitagabend ein Essen. Nur für die Familie. Ich möchte alle Menschen, die ich gern mag, an meinem Tisch haben. Sechs Uhr. Sag, dass du kommst.“
    „Ich …“ Sie wollte ablehnen, zögerte jedoch. Nina würde die Großmutter des Babys sein. Die einzige. Sicher, der Abend konnte peinlich werden, aber auf Dauer war ein Treffen nicht zu vermeiden. Außerdem brauchte sie eine Gelegenheit, um mit Carter zu sprechen. „Ich komme gern.“
    „Gut. Rachel, ich weiß, du musst arbeiten, also brauchst du nichts mitzubringen. Ich freue mich darauf.“
    „Ich auch“, erwiderte sie und meinte es ernst.
    Rachel traf ein paar Minuten zu früh bei Carters Mutter ein und stellte fest, dass fast alle anderen schon da waren. Sie hatte sich auf einen kühlen Empfang und viele Fragen gefasst gemacht, aber jeder benahm sich wie immer.
    „Du leuchtest“, sagte Merry, als sie Rachel umarmte. „Ich sehe immer wie eine Kuh aus, wenn ich schwanger bin, aber du wirst bestimmt eine diese wunderschönen werdenden Mütter. Da kann man ganz schön neidisch werden.“
    Rachel lächelte dankbar. „Ich bin sicher, das Leuchten geht vorbei.“
    „Das bezweifle ich. Was möchtest du trinken?“, fragte Carters Schwester und führte sie in die Küche.
    Rachel entschied sich für ein Wasser und hielt unauffällig nach Carter Ausschau. Sie sah ihn nicht und stellte überrascht fest, dass sie darüber enttäuscht war. Sicher, sie hatte ihn vermisst, aber sie war nicht am Boden zerstört, weil er nicht mehr zu ihrem Leben gehörte. Sie wollte nur, dass die Fronten sich zwischen ihnen nicht verhärteten, damit sie irgendwann wieder gute Freunde sein konnten.
    Nina trug ein großes Tablett herein. „So, da haben wir alles“, verkündete sie und blieb stehen, als sie Rachel entdeckte. „Oh, gut, du bist da.“ Sie stellte das Tablett ab. „Wie fühlst du dich? Schon irgendwelche Symptome? Ruhst du dich genug aus? Du musst essen. Reichhaltige, gesunde Ernährung ist jetzt wichtig für dich und das Baby.“
    „Es geht mir gut“, erwiderte Rachel und war verblüfft darüber, wie liebenswürdig alle waren. Sie war hergekommen, um ihre Sichtweise der Geschichte zu erzählen, aber es schien überhaupt keine Geschichte zu geben. Konnte es sein, dass Carter nichts erzählt hatte? Sie wusste, wie nahe er seiner Familie stand. Würde er nicht wenigstens erwähnen, dass er ihr einen Heiratsantrag gemacht und sie ihn abgelehnt hatte?
    Offenbar nicht, dachte sie, als sie sich eine halbe Stunde später an den Tisch setzten. Sie hatte Carter noch nicht zu Gesicht bekommen, denn während die Frauen in der Küche plauderten, sahen die Männer sich im Wohnzimmer ein Footballspiel im Fernsehen an. Vor seinem Antrag wäre sie einfach nach nebenan gegangen und hätte sich zu ihm gesetzt. Jetzt wäre das nicht richtig gewesen.
    Dass er seiner Familie nichts von ihrem Streit erzählt hatte, fand sie rücksichtsvoll von ihm – vermutlich schlug ihr Herz deshalb schneller, als er das Esszimmer betrat.
    Er sah gut aus. Entspannt und attraktiv. Rachel sog seinen Anblick förmlich in sich auf, als hätte sie es nicht abwarten können, ihm zu begegnen.
    Carter nickte ihr freundlich zu. „Hallo, Rachel. Wie läuft es so?“
    Sie blinzelte. Wie läuft es so? Das war alles?
    Sie sah sich um, aber niemandem schien aufzufallen, dass zwischen ihnen beiden etwas anders war. Niemand hatte bemerkt,
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